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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Tempel von
Baalbek, auch bekannt als Bachustempel, war eine der größten antiken
Tempelanlagen, dessen Ruinen im heutigen
Libanon eine Touristenattraktion sind.
Es wird davon ausgegangen, dass bereits die Babylonier und
Phönizier hier Tempelanlagen für ihre Heiligtümer errichtet
hatten. Es ist wahrscheinlich, dass die Tempelbauten einst dem
Baal
geweiht waren; die heute noch vorhandenen Überreste sind
allerdings nur noch römischen Ursprungs.
Der Tempel des Jupiter Heliopolitanus wurde erst im 6. Jh.
n.Chr. durch ein Feuer zerstört. Nach der Eroberung der Region
durch
Muslime wurde der Baubestand in eine Festung gewandelt,
die wiederum um 1400 n.Chr. von
Tamerlan
(Timur Lenk) zerstört wurde. Die bestehende Reste standen
aber bis 1759 n.Chr. vergleichsweise unversehrt, als ein
Erdbeben große Teile der Anlage zerstörte. In der Folge wurden
die Ruinen als Steinbruch genutzt bzw. verschwand unter der
Erde.
Nach einer Palästinareise veranlasste der deutsche Kaiser
Wilhelm II. die Zusammenstellung eines Archäologenteams.
Dieses Team unter der Leitung von Otto Puchstein legte Teile
der Anlage frei. Später setzten libanesische Archäologen die
Rekonstruktionsbemühungen fort.
Die heute erhaltenen Ruinen umfasst unter anderem den
Bacchustempel. Er ist 50 Meter lang und 33.20 Meter breit. Der
in der Nähe befindliche. Parthenon-Tempel misst in der Länge
69.5 Meter und 30.9 Meter in der Breite. Die sechs 20m hohen
Säulen des Jupitertempels sind neben der Libanonzeder ein
Wahrzeichen des Libanons. Darin befinden sich auch die
Tafeln von Baalbek für Wilhelm II. In ausgegrabenen
unterirdischen Gängen wurde ein Museum zur Ruinenstätte
eingerichtet.
Baalbek ist bekannt für seine großen Steinblöcke, die als
Fundament dieser Tempelstadt dienen. Der größte Stein (er gilt
als größter Baustein der Welt) ist ca. 21,36m lang, 4,33m
hoch, 4,6m breit und wiegt ca. 1500 Tonnen. Er wird entweder
Hadschar al-Qubla (Stein des Südens) oder Hadschar al-Hibla
(Stein der schwangeren Frau) genannt. Aufgrund seiner Größe
konnte er nicht bis in das Heiligtum transportiert werden, er
befindet sich noch heute an der Stelle des römischen
Steinbruchs.
1955 fand in den Tempelruinen von
Baalbek erstmals ein
Kulturfestival statt, das 1956 vom libanesischen
Staatspräsident Camille Chamoun als staatliche
Kulturinstitution organisiert wurde und seither alljährlich
(mit einer kriegsbedingten Unterbrechung von 1975 bis 1996) im
Juli und August unter dem Namen International Festival of
Baalbek stattfindet.
Derartige Stätten gelten im
Islam
als anschauliche Beispiele für die entsprechenden
Verse
aus dem
Heiligen Qur'an, auf das Schicksal vergangener Völker und
ruinierter Städte hinweisen.