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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Teutonia Istanbul gilt als der älteste immer noch bestehende
deutschsprachige Verein in der
Türkei
und heißt eigentlich Club Teutonia (Kulüp Teutonia).
Die Gründungsinitiative für eine damals erste deutsche
Vereinigung soll auf eine Gruppe von Glashändlern, Schuster
und Schneider aus Böhmen zurückzuführen sein. Sie trafen sich
regelmäßig in einem Restaurant in
Istanbul. Der Verein wurde um 1847 gegründet und
Voraussetzung zur Mitgliedschaft war die deutsche Sprache und
das Mindestalter 18 Jahre. Weitere Handwerker aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz schlossen sich an.
Die Vereinsgründung erfolgte zur Institutionalisierung des
geselligen Lebens der Deutschsprachigen in
Istanbul und Pflege des deutschen Liedgutes. Der Verein
mietete zunächst ein Haus namens "College Filippo" in der Nähe
der heutigen “Asmalı Mescit” Straße. Im Jahr 1873 wurde an der
Galip Dede Straße (ehemalige Pera Straße) ein Grundstück
erworben und ein neues Haus errichtet. Während eines
Großbrandes im Stadtteil Pera im Jahre 1895 wurde das
Vereinsgebäude zerstört. Am 16.1.1897 wir ein neuen Hauses
eingeweiht in der Galip Dede Caddesi No 65 im Stadtteil
Beyoğlu. Das Gebäude ist bis heute Vereinsheim des
Zusammenschlusses. Das Haus verfügt über ein Restaurant, eine
Bücherei mit Lesezimmer, Kegelbahnen, Bühne, Musik- und
Speisesaal sowie zahlreiche Infrastrukturräume.
Als
Istanbul 1918 von den Briten, Franzosen und Italienern
besetzt wird, werden alle Deutschen ausgewiesen. Das
Vereinsgebäude wird von Briten beschlagnahmt, kommt aber
später unter schwedische Aufsicht. Nach der Befreiung
Istanbuls wurde die Teutonia, bekannt als Deutscher Club,
am 18.1.1924 feierlich wiedereröffnet. Im Anschluss erfolgt
der Zusammenschluss mit dem Handwerkerverein “Allemania”. Die
Nationalsozialisten übernehmen nach Machtübernahme in
Deutschland auch die Kontrolle über die Verein im Ausland. Zum
Kriegsende wird 1944 die Teutonia erneut geschlossen und von
der neutralen Schweiz treuhänderisch verwaltet.
Später wird das Vereinsgebäude den türkischen Behörden
übergeben, die diese an den deutschen Generalkonsul
weitergeben. Nach und nach wird das Vereinsleben reaktiviert.
Nach 1960 erfolgt eine umfassende Renovierungen und
Einrichtung des Seemannsheimes. Zudem wird ein Kindergarten
aufgebaut, danach die deutsche Grundschule mit einer
Bibliothek des Goethe Institutes.
Ab 2013 wird das Gebäude saniert und an das Orient Institut
Istanbul vermietet.