.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Teresa von Avila war eine Nonne im Karmeliterorden sowie eine
bekannte
Mystikerin ihrer Zeit, die offensichtlich sehr stark vom
Islam
geprägt war.Sie ist 28. März 1515 als Teresa Sanchez de
Cepeda y Ahumada Avila, (Kastilien/Spanien) geboren. Als sie
in den Orden eintrat nahm sie den Namen "Teresa von Jesus" an.
Ihr Großvater väterlicherseits soll ein sephardischer
Jude
aus Toledo gewesen sein. Er nahm mit seiner Familie 1485 das
Christentum an. Ihr Vater Alonso Sánchez de Cepeda hat in
der ersten Ehe zwei Kinder und in zweiter Ehe mit Dona Beatriz
de Ahumada zehn weitere Kinder, von denen Teresa das dritte
war. Sie hatte zwei Schwestern und neun Brüder.
Früh lernte Theresa lesen und vertiefte das Lesen
insbesondere nach dem Tod ihrer Mutter (1528), als sie 13
Jahre alt war. Als Sechzehnjährige kam sie zu Bildungszwecken
in das Kloster der Augustinerinnen in Avila, das sie aus
gesundheitlichen Gründen nach 18 Monaten verließ. Während der
Genesung las sie unter anderem Hieronymus.
Am 2. November 1535 trat sie gegen den Willen ihres Vaters
in den Karmeliterorden in Avila ein. Genau ein Jahr danach, am
2. November 1536, wurde sie eingekleidet ein weiters Jahr
später, am 3. November 1537, wurde sie Nonne. Im Zuge einer
schweren Krankheit fand sie Wege der inneren Einkehr. Ihre
Krankheit war so schwer, dass sie drei Jahre lang gelähmt
und zeitweilig sogar für tot gehalten wurde.
Nachteilweisen Genesungen erlebte sie erste tiefe mystische
Erfahrungen. Ihr besonderer Einsatz führte bei steigenden
Zahlen von Frauen im Kloster aufgrund des damaligen extremen
Frauenüberschusses zu einen zunehmenden Ansehen.
Mit Hilfe des damaligen Bischofs von Avila, Alvaro de
Mendoza, erhielt sie von Papst Pius IV. die Erlaubnis, in
Avila ein eigenes Kloster zu gründen, was am 24. August 1562
erfolgte. Sie fing mit 13 Schwestern an und steigerte diese
Zahl auf 21. Nach und nach gründete sie 16 weitere Zellen.
Dabei führte sie ein neues Ideal ein, dass im
Islam
unter dem Ausdruck "Stirb bevor du stirbst" bzw. dem
Entwerden [fana] ein, was zur Überwindung des "Ichs"
dienen sollte. Dazu gehörte das ständige Bemühen um
Selbsterkenntnis, um sich Gott anzunähern.
Ab 6.Oktober 1571 wurde Priorin des Klosters der
Menschwerdung, in das sie ursprünglich eingetreten war und
leitete über 200 Schwestern. Sie setzte ihre Barmherzigkeit
bzw. Sanftheit gegen den damals üblichen Rigorismus.
Als sie zur Erfüllung einer spezifischen Aufgabe im Hof
nach Alba de Tormes abgeordnet wurde kam sie dort am 20.
September 1582 todkrank an und starb im dortigen
Karmelitinnenkloster am 4. Oktober 1582 gegen 9 Uhr abends.
Aufgrund der damals erfolgten Gregorianischen Kalenderreform
folgte auf den 4. der 15. Oktober, an dem Teresa beerdigt
wurde.
Sie hinterließ eine für ihre Zeit erstaunliche Lehre. In
einem ihrer Bücher beschreibt sie, sich Christus in ihrem
Inneren vorzustellen, und das Beten bezeichnete sie als
„Verweilen bei einem Freund“. Die
Liebe
Gottes verstand sie vor allem in gelebter Nächstenliebe, die
sich in Gnade und Sanftheit gegenüber den Mitmenschen
ausdrückt, was für ihre damalige Zeit revolutionär war.
Viele von ihr verwendeten Beschreibungen, wie z.B. das Bild
sieben Wohnstätten oder Schlössern finden ihre Parallele in
der
Mystik [tasawwuf] des
Islam,
was den Forscher .. veranlasste, die Parallelen intensiver zu
erforschen, wobei er viele Übereinstimmungen fand.
State er stellt von Laurent Delvaux 1765, ausgestellt in der
Kaiserliche Schatzkammer Wien, Foto Y. Özoguz 2013