Al-Tira (Haifa)
  Al-Tira (Haifa)

Aussprache: at-tiyrah
arabisch:
الطيرة
persisch:
englisch:
Al-Tira (Haifa)

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Tira im Bezirk Haifa war ein Dorf in Palästina, das zum größten Teil von Muslimen bewohnt war und im Zuge der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und in eine Siedlung der Besatzer umgewandelt.

Al-Tira, auch bekannt als Tirat al-Lawz lag 7 Kilometer südlich von Haifa. Die Kreuzfahrer haben die Ortschaft St. Yohan de Tire genannt. Im 13. Jh. n.Chr. gab es hier ein griechisch-orthodoxes Kloster, das nach Johannes (a.) benannt war. Im Jahr 1283 beim Waffenstillstandabkommen zwischen den Kreuzfahrern und den Mamluken blieb es zunächst in der Hand der Kreuzfahrer, die im Laufe der Jahrhunderte aber die Kontrolle über die Ortschaft verloren. 987 n.d.H. (1579 n.Chr.) wurde im Ort eine Moschee gebaut. Stifter war ein gewisser Assaf, der den Sandschak al-Ladschun verwaltet hat.

Im Jahr 1596 n.Chr. lebten 286 Männer im Dorf, die Steuern entrichtet haben auf Weizen, Ziegen, Bienenstöcke und Weinbergen. Als 1870 n.Chr. Victor Guerin die Ortschaft besucht hat, sah er eine Moschee, von der er vermutet hat, dass sie wohl zuvor eine Kirche war, das das Gebäude von Westen nach Osten ausgerichtet war und mit einer Apsis am östlichen Ende.

Bei der Volkszählung im Jahr 1922 unter britischer Besatzung hatte die Ortschaft eine eine Bevölkerung von 2346, davon 2336 Muslime, 1 Jude und 9 Christen, davon 1 römisch-katholischer und 8 orthodoxe. Im Jahr 1931 n.Chr. gab es 3191 Einwohner im Ort, davon 3173 Muslime, 17 Christen und 1 Druse, die in insgesamt 624 Häusern lebten.

Im Jahr 1943 produzierte al-Tira mehr Oliven und Öl als jedes andere Dorf im Bezirk Haifa. Die Fülle der Mandelbäume in al-Tira führte zu dem Beinamen Tirat al-Lawz (Tira der Mandeln). Bis 1945 n.Chr. stieg die Bevölkerungszahl auf 5.240 Muslime und 30 Christen. Sie teilten sich zwei Grundschulen, eine für Jungen, die andere für Mädchen. Die Haupteinnahmequelle war die Landwirtschaft mit dem Anbau von Getreide, Gemüse und Obst, die mit den natürlichen Quellen des Dorfes bewässert wurden. 1945 hatte al Tira eine gesamte Landfläche von 45.262 Dunum, wovon 16.219 Dunum für den Anbau von Getreide eingesetzt wurden. 3543 Dunum wurden bewässert oder für Obstgärten verwendet.

In der Nacht 21-22 April 1948 wurde das Dorf von einer Einheit der Haganah erstmalig überfallen, wenige Tage später erfolgte ein Großangriff. Es kam zu einem Massaker an der Bevölkerung. Nach und nach wurden die Überlebenden vertrieben bzw. zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im  Gegensatz zu vielen anderen Ortschaften nicht zerstört sondern mit Juden besiedelt. Allein im April 1949 kamen 2000 so genannte Siedler, wie fortan alle Besatzer genannt werden sollten.

Die zwei bestehenden Moscheen (sie wurden alte und neue genannt), wurde umfunktioniert. Die neue Moschee dient jetzt als Synagoge. Die Ortschaft wurde aufgeteilt und ihr wurden neue Namen gegeben.

Links zum Thema

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