Tornisterschrift
Tornisterschrift "Der Islam"

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.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Die Tornisterschrift "Der Islam" war ein vom Oberkommando der Wehrmacht im Jahr 1941 herausgegebenes Heft.

Das Heft mit der Nr. 52 wurde in der Abteilugn Inland herausgegeben. Autor war Oberfeldarzt Prof. Dr. Ernst Rodenwaldt.

Prof. Dr. Ernst Rohdenwald war ein bis in die 1960er Jahre weltweit führender Malaria Experte. Er hatte rund 21 Jahre in der Islamischen Weltgemeinschaft [umma] verbracht (vier Jahre in Westafrika, vier Jahre im Osmanischen Reich und 13 Jahre im heutigen Indonesien). Er war allerdings auch als fanatischer Vertreter der "Rassenhygiene" bekannt geworden ist.

Der vollständige Titel des Heftes lautete: Der Islam. Eine Einführung in die Glaubenswelt islamischer Völker, von Oberfeldarzt Prof. Dr. Ernst Rohdenwald (Leiter des Tropenmedizinischen Instituts der Militärärztlichen Akademie). Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht (Abteilung Inland), Heft 52. Es war "Nur für den Gebrauch innerhalb der Wehrmacht" bestimmt. Das Hefr besteht aus 64 Seiten mit einigen Textzeichnungen und Fotografien.

Die einzelnen Überschriften des Heftes sind:
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Einführung

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Geschichtliche Übersicht

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Lehre und Recht

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Die Riten

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Die Salat, das Gebet (Die zweite Säule des Islam)

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Die Zakat (Sadakah), die Wohltätigkeit (Die dritte Säule des Islam)

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Das Fasten im Monat Ramadan (Die vierte Säule des Islam)

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Der Hadj, die Pilgerfahrt (Die fünfte Säule der Säulen des Islam)

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Sitten, Rechtsauffassungen und Gebräuche

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Schrifttum

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Namen- und Sachverzeichnis

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Leitsätze für das Verhalten des Europäers in mohammedanischen Ländern

Bei den Leitsätzen wurden darauf hingewiesen:

  1. "Sei Dir stets bewusst, daß der Islam eine hochstehende Religion ist, die dem Christentum in der Auffassung von Gott nicht nachsteht

  2. Begegne daher stets dem Muslim mit der gleichen Achtung und Duldsamkeit, wie Christen verschiedener Konfessionen einander immer begegnen sollten

  3. Wünscht Du über den Islam Dich mit einem Muslim zu unterhalten, so tue es nur auf der Grundlage der Gleichberechtigung Deiner und seiner Religion

  4. Achte es, wenn ein Muslim seiner Gewohnheit nach in der Öffentlichkeit sein Gebet verrichtet. Beobachte ihn nicht neugierig bei dieser für ihn heiligen Handlung. Unterlasse jede Störung. Versuche unter keinen Umständen, ihm im Gebet zu fotografieren oder zu filmen.

  5. Dringe nie in eine Moschee ein, es sei denn, daß man dich dazu einlädt, sie zu besichtigen, oder wenn der Wächter des Heiligtums Dir seine Bereitwilligkeit zeigt, Dich einzulassen. Bei jedem Anzeichen der Ablehnung sieh davon ab. Versuche aber nie, am Freitag oder zur Stunde des Mittagsgebets die Moschee zu betreten

  6. Wird der Besuch einer Moschee an irgendwelche Bedingungen geknüpft, die Waffen oder Schuhe abzulegen, gebietet es Deine Selbstachtung, auf den Besuch zu verzichten".... -

Im Vorwort steht unter anderem: "Der Europäer, der in südlichen und südöstlichen Gebieten mit Menschen islamischen, mohammedanischen Glaubens, mit Muslimen in Beziehung treten muss, befindet sich zumeist in der nicht angenehmen, behindernden, unter Umständen sogar gefahrvollen Lage, daß er daheim, in der Schule, vom Islam wenig oder nichts gehört hat, ja, daß sogar das wenige, was er vielleicht gehört hat, unrichtig ist. So ist es eine ganz irrige Vorstellung, wenn wir einmal im Geschichtsunterricht gelernt haben, der Islam sei "mit Feuer und Schwert" von den Arabern und Türken ausgebreitet worden. Denn die Siegeszüge der Araber, denen Karl Martell in Frankreich, die Normannen in Sizilien, Nikephoras auf Kreta und in Syrien Grenzen setzten, wie der Türken, denen vor Wien Halt geboten wurde, waren kriegerische Unternehmen p o l i t i s c h e n Gehaltes. Sie gehören in das Spiel und Gegenspiel der Kampfbegegungen Asiens und Europas, dessen Träger im Lauf von mehr als drei Jahrtausenden verschiedene Völker Europas und Asiens gewesen sind. Für die Araber hatte der Islam an der einen westwärts und nordwärts gerichteten Phase dieses Hin- und Herwogens insofern einen mitbestimmenden Anteil, als er Stämme zu einer Einheit zusammenschmolz, die bis dahin seit Urzeiten getrennt und damit politisch ohnmächtig gelebt hatten, nun aber befähigt wurden zum gemeinsamen Einbruch in die schwachgewordene Welt des sterbenden byzantinischen Reiches, genauso, wie einstmals das Römertum in die absterbende Welt des Hellenismus wie in einen leeren Raum vorgestoßen war. - Wohl hatte der Prophet Mohammed geboten, die ihm von "Allah" offenbarte Religion Widerwilligen aufzuzwingen, aber n u r dem Arabertum. Dafür, sie "mit Feuer und Schwert" den Völkern außerhalb Arabiens aufzuzwingen, lag weder Gebot noch Interesse vor."

Im Umgang mit muslimischen Frauen empfiehlt Prof. Dr. Ernst Rohdenwald: “Suche niemals durch Gruß oder Wort Beziehung zu gewinnen zu einer muslimischen Frau. Winke nie zu einem Fenster hinauf, sprich niemals eine Frau auf der Straße oder in einem Laden an. ... Mußt du an einem muslimischen Haus eine Auskunft einholen, so klingle und klopfe, drehe dann aber der Tür den Rücken zu, damit du eine etwa öffnende Frau nicht ansiehst.”

Tornister war ein Name für den Rucksack von Soldaten, eine “Tornisterschrift” ist also eine Schrift, die im Einsatz mitgeführt werden sollte.

Hintergrund der besonders respektvollen Schrift gegenüber dem Islam ist die Situation im Zweiten Weltkrieg gegen die Engländer. Die Hoffnung bestand darin, die Kolonialvölker - zumeist Muslime - gegen die Engländer gewinnen zu können. Das Deutsche Militär sollte daher erkennbar respektvoller auftreten als die Kolonialmacht England.

In diesem Zusammenhang beschließt die Heeresleitung den Soldaten einen Leitfaden zu geben.

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