.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Fatma Toru ist die erste Bürgermeisterin mit
Verhüllung [hidschab] der
Türkei.
Sie ist am 1.1.1972 in
Konya
geboren, verheiratet und hat zwei Söhne. 1986 bis 1989 war sie
auf dem Konya Atatürk Mädchen Lyzeum. Anschließend studierte
sie an der Seldschuk Universität (Selçuk Üniversitesi) und
wurde 1994 Ingenieurin der Kartografie. 2010-2013 arbeitete
sie an der Aksaray Universität in ihrem Bereich. In Meram,
einem Bezirk der Provinz
Konya,
arbeitete sie bei verschiedenen Regierungsbehörden.
In Meram wurde sie für die AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi
/ Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) bei den
Kommunalwahlen Ende März 2014 als Kandidatin aufgestellt und
wurde zur ersten Bürgermeisterin des Landes mit
Verhüllung [hidschab] gewählt. Die Partei erhielt in dem
Bezirk 70,7% der abgegebenen Stimmen. Zweitplazierter war die
MHP (Milliyetçi Hareket Partisi / Partei der Nationalen
Bewegung, MHP) mit über 10%. Sie übte das Amt bis zur Neuwahl
in 2019 aus.
Toru äußerte sich zu ihrem Erfolg: „Frauen mit Kopftuch
konnten zuvor im öffentlichen Dienst und in der Politik keine
aktive Rolle einnehmen. Ich hoffe, dass ich hiermit für die
Frauen, die aufgrund ihres individuellen Glaubens und ihrer
Freiheit eingeschränkt wurden, den Weg geöffnet habe. Wir
werden mit unserer Haltung und unserer Leistung auch den
anderen Frauen ein Vorbild sein. Dies ist ein stolzer
Augenblick, nachdem wir zuvor aufgrund unseres individuellen
Glaubens und unserer Bekleidung benachteiligt worden waren und
unsere Ziele deswegen nicht erreichen konnten. Aber jetzt ist
die Türkei im Normalisierungsprozess an einem Punkt angelangt,
an dem wir mit unserer Leistung, unserer Haltung und unserem
Verdienst all das erreichen können, was wir wollen. Ich hoffe,
dass auch diese Ereignisse noch weiteren Errungenschaften den
Weg ebnen. Eine der größten Reformen unseres Premierministers
war es, die Benachteiligung der bedeckten Frauen
abzuschaffen.“
Erst Ende September 2013 im Rahmen des sogenannten
„Demokratiepakets“, wurde unter anderem das umstrittene
Kopftuchverbot für Staatsbedienstete aufgehoben. Die Aufhebung
gilt jedoch bisher nicht für Richterinnen, Staatsanwältinnen
und Frauen im Militärdienst.