.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Türkenglocken bzw. Türkenläuten wurde das Läuten der
Kirchenglocke zur Mittagszeit Ende des 15. Jh. n.Chr.
bezeichnet.
Ab Mitte des 15. Jahrhunderts wurden in Westeuropa in den
Kirchen Predigten abgehalten, die die Gefährlichkeit und
Niederträchtigkeit der
Muslime verbreiten sollten, die sich in Richtung Norden
ausbreiteten. Der Begriff "Türken" stand für
Muslime. Das Türkenläuten wurde mit kirchlichen Synoden
dekretiert, zunächst regional, erstmals in Prag 1386. Das
Läuten mit anschließender Predigt wurde von Pabst Kalixt III.
im Jahre 1456 zwei Jahre vor seinem Ableben per päpstlicher
Anordnung täglich zwischen den Stundengebeten Non und Vesper
(also gegen 17.00 Uhr) vorgeschrieben. Spätere Päpste haben
das Türkenläuten immer wieder neu angeordnet und die Uhrzeit
vorverschoben.
Was einst eingeführt wurde, um für den Sieg über die
Osmanen zu beten, wurde auch nach dem militärischen Sieg
beibehalten. Aus dem "Gebetsruf gegen die Türkengefahr" wurde
der Begriff Türkenläuten bzw. Türkenglocke abgeleitet.
Beim Läuten der Türkenglocken musste jeder seine Tätigkeit
unterbrechen - auch auf der Straße - kniend und mit entblößtem
Haupt wenigstens drei Vaterunser und drei Ave Maria beten.