.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Türkisches Zelt war der Name einer bekannten Gastwirtschaft in
Berlin Charlottenburg.
Das Grundstück befand sich an der Berliner Straße 53, die
heute Otto-Suhr-Allee 54 heißt. Im Jahr 1801 hatte es ein
Gastwirt namens Rothenburg verkauft. Im Jahr 1812 kaufte
Sophie Friederike Pauly das Grundstück für 13 000 Taler. Seit
spätestens 1816 wurde die Gastwirtschaft "Türkisches Zelt"
genannt. Es wird davon ausgegangen, dass mit dem Namen an das
türkische Zelt von Friedrich Wilhelm III. im Charlottenburger
Schlosspark erinnert werden sollte. Es gibt aber auch die
Legende, dass die Besitzerin ein Zimmer im türkischen Stil
hergerichtet habe, angeblich, weil der türkische Gesandte mit
seinen Beamten häufig die Gastwirtschaft aufsuchte. 1818 ließ
Frau Pauly das alte Vordergebäude abreißen und einen
zweigeschossigen Neubau errichten. Das Türkische Zelt verfügte
nunmehr über zwei Säle und ein Billardzimmer. Dei
Räumlichkeiten wurden vielfältig genutzt auch von vielen
Prominenten.
1871 wurde das Türkische Zelt verkauft. Der neue Besitzer
eröffnete ein weiteres Lokal mit dem selben Namen, so dass es
zeitweilig gleich drei Türkische Zelte in Berlin gab. Die 1875
gegründete Jüdische Religionsgemeinschaft Charlottenburg e. V.
hielt in einem im Türkischen Zelt gemieteten Saal
Gottesdienste ab. Nach mehreren Besitzerwechseln wurden 1889
alle Gebäude abgerissen und an ihrer Stelle ein Prachtbau
erbaut. 1898 erfolgte der Anbau einer Bühne. Ab 1903 hieß das
Gebäude: Theater und Konzert-Etablissement Türkisches Zelt. Im
Jahr 1910 erfolgte der Einbau eines Kinos mit 309 Plätzen. Ab
1926 erfolgten zahlreiche bauliche Veränderungen. Ein Saal im
oberen Stockwerk war für 514 Gäste ausgelegt, ein Saal unten
für 250 Gäste. 1941 erfolgte ein Umbau der Festsäle zu
Gemeinschaftswohnräumen für die Firma Siemens & Halske.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude komplett
zerstört und nie wieder als Gaststätte aufgebaut. Heute steht
dort eine Wohnanlage.

Zeichnung von 1923 n.Chr.