.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Kemal Türkler war ein türkischer Sozialist und Gründer und
erster Generalvorsitzender des Revolutionären
Gewerkschaftsbundes. Er galt als eine der bedeutendsten
Figuren der Arbeiterbewegung der
Türkei.
Er wurde im Jahr 1926 n.Chr. in Denizli als erstes Kind
einer armen Familie geboren. Nach der Grundschule begann er
schon in jungen Jahren sein Leben als Schneiderlehrling.
Später arbeitete er in verschiedenen handwerklichen Berufen.
Im Jahr 1944 gelang ihm das Abitur und er leistete seinen
Wehrdienst als Reserveoffizier bis 1946 ab. Es folgte ein Jahr
als Beamter im Bezirk Tavas von Denizli. Er schrieb sich 1947
an der Universität Istanbul in die Rechtswissenschaftlichen
Fakultät ein. Während dieser Zeit verdiente er seinen
Lebensunterhalt als Arbeiter in der Fabrik Bakırköy Emayetaş.
Sein Gewerkschaftsleben begann im Rahmen dieser Arbeit.
1949 zog Türklers Familie aufgrund der gesundheitlichen
Probleme seines Vaters nach
Istanbul. Kemal musste das Jurastudium im dritten Jahr
verlassen und arbeitete bis 1953 als Hemdenschneider und
Verkäufer.
Am 13. September 1953 wurde er in den Vorstand der
Metallergewerkschaft Maden-İş von Bakırköy gewählt. In der
Generalversammlung vom 19. März 1954 steig er zum
Generalsekretär der Gewerkschaft Maden-İş auf. Im selben Jahr
übernahm er das Amt von Yusuf Sıdal, der aus gesundheitlichen
Gründen vom Gesamtvorsitz zurücktrat. Unter seiner Führung
begann ab 1958 die Gewerkschaft Maden İş sich in der ganzen
Türkei
zu organisieren.
1958 heiratete Kemal Türkler seine Frau Sabahat Türkler,
die Töchter Yasemin wurden 1959 und Nilgün 1961 geboren.
Am 9. Oktober 1960 wurde die türkische Metallergewerkschaft
Maden İş Mitglied der Internationalen Föderation der
Bergbaugewerkschaften. Kemal Türkler gehörte 1961 zu den
Gründern der Arbeiterpartei der Türkei.
Kemal Türkler unterzeichnete am 15. Juli 1966 mit einigen
anderen Gewerkschaftern einen Beschluss über das
Gewerkschaftsinterne Solidaritätsabkommen (SA-DA).
Infolgedessen verließen die Gewerkschaften MADEN-İŞ, BASIN-İŞ,
LASTİK-İŞ, GIDA-İŞ am 15. Januar 1967 den zuvor bestehenden
Gewerkschaftsbund Türk-İş und gründeten den Revolutionären
Arbeitergewerkschaftsbund (DİSK). An diesem Tag wurden Kemal
Türkler von der Gewerkschaft Maden-İş, Rıza Kuas von der
Gewerkschaft Lastik-İş, Mehmet Alpdundar von Mining Workers,
İbrahim Güzelce von Basın-İş, Kemal Nebioğlu von Gıda-İş in
den DİSK-Vorstand gewählt.
Kemal Türkler und seine Freunde wurden am 15./16. Juni 1970
festgenommen, als DİSK gegen einige der staatlichen
Gewerkschaftsbeschränkungen protestierte. Während die
Gewerkschaften in dieser Zeit weiterhin aus Protest streikten,
blieben die Tarifverhandlungen ergebnislos.
Später erklärte DİSK am 16. September 1976 eine
Generaltrauer gegen den Entwurf des Staatssicherheitsgesetzes
und startete einen organisierten Generalstreik. Kemal Türkler
wurde einmal mehr festgenommen. Auf der 6. Generalversammlung
der Disk am 26. Dezember 1977 verlor Kemal Türkler den Vorsitz
der DISK.
1978 trat er als Kopf von Maden-İş bei den Feierlichkeiten
zum 1. Mai auf dem
Taksim-Platz, auf. Er wurde verhaftet, weil er bei der 23.
Generalversammlung der Gewerkschaft Maden-İş am 19. Dezember
1979 die Internationale Hymne gesungen hatte.
Am 22. Juli 1980 wurde er bei einem bewaffneten Angriff vor
seinem Haus in Istanbul erschossen. Er wurde auf dem
Tschamlik Friedhof (Çamlık Mezarlığı) beigesetzt. Das
Verfahren gegen einen Hauptangeklagten wurde verschleppt, so
dass er am Ende wegen zu langer Verfahrensdauer frei kam.
