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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abdulkarim Ubayd (oft auch Ubaid oder
Obaid geschrieben) ist ein
schiitischer
Gelehrter des
Libanon und entstammt der Stadt Dschibschit im Süden des
Landes.
Nach dem Einmarsch israelischer Soldaten in den
Libanon nach 1982 stärkte er den Widerstand gegen die
Besatzung durch seine Schriften und Reden. Er war Mitglied im
Gelehrtenrat von
Dschabal Amil.
Bei einer
Kommandoaktion am 28.7.1989 wurde er mit israelischen
Hubschraubern aus dem Libanon entführt. Dabei wurde der zur
Hilfe eilende Nachbar Hussain Abu Zaid erschossen. In späteren
Berichten in der
Westlichen Welt wurde behauptet, er wäre Ubayds
Leibwächter gewesen, etwas, worauf Scheich Ubayd immer
verzichtet hatte. Ubayds Ehefrau Umm Sadschad wurde
niedergeschlagen wie auch ihr damals sieben Jahre alter Sohn Sadschad. Zusammen mit ihm wurden sein Cousin Ahmed Ubayd und
der anwesende Freund Aschem Fahs entführt.
Das
Foto links zeigt Scheich Ubayd vor der Entführung. Nach seinen
Angaben wurde er während der Haftzeit mehrfach gefoltert. Der
Fall hat damals zusammen mit dem Fall des ebenfalls
prominenten
Mustafa Dirani (beide waren acht Jahre zusammen gefangen)
in vielen Teilen der
muslimischen Welt den Eindruck verschärft, dass die
Westliche Welt und insbesondere die Berichterstattung
einseitig Partei für Gefangene Israelis im
Libanon ergriff. Erst im Januar 2004 kam er im Rahmen
eines Gefangenenaustausches zwischen Israel und der Hizbollah
im Libanon, vermittelt durch Deutschland, frei. Zusammen mit
22 weiteren Libanesen und ca. 400 Palästinensern wurde er
gegen die Leichen von drei israelischen Soldaten sowie den
israelischen Gefangenen Elchanan Tenenbaum ausgetauscht.
Scheich Ubayd war in den 80er Jahren als Redner ein Mal in
Deutschland im Rahmen eines Seminars zur
Pilgerfahrt [hadsch] im
Islamischen Zentrum Hamburg.
Scheich Ubayd arbeitet wieder als Geistlicher in seinem
Heimatort.