Edmund de Unger
Edmund de Unger

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6.8.1918 - 25.1.2011 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Edmund de Unger war ein wohlhabender Immobilienmakler, der vor allem als Sammler islamischer Kunst berühmt geworden ist.

Er wurde 6. August 1918 als Sohn einer wohlhabenden ungarischen Familie in Budapest geboren. Seine Familie baute 1830 das Ungarische Nationalmuseum auf. Seine Leidenschaft zum Sammeln hat er von seinem Vater übernommen, der Sammler von Teppichen war. 1934 kam er nach London um Englisch zu lernen. Später studierte er in Oxford. Zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ging er zurück nach Ungarn, um seine Familie zu betreuen. Dabei rettete er einige Stücke aus der Sammlung seine Vaters nach Belgien. 1949 ging er wieder nach Großbritannien um Jura zu studieren. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Rechtsanwalt im Kolonialbüro in Ghana und Nigeria. Zurück in England wurde er ein erfolgreicher Immobilienhändler. 1958 besuchte er Kairo und erwarb erste Exponate, unter anderem aus der Zeit der Fatimiden.

Obwohl schon früh durch diverse Ausstellungen die Leidenschaft zu türkischen Teppichen geweckt wurde, wird Edmund de Unger erst ab 1958 als seriöser Sammler eingestuft. Grund dafür war ein Aufenthalt in Kairo und ein Besuch im Museum, in welchem er besonders die fatimidischen Lüsterkeramiken bewunderte. In Ägypten erwarb er auch sein erstes islamisches Objekt, ein fatimidisches Fragment mit einem Gesicht darauf. Drei Jahre später lernte er die islamische Metallkunst in der Eremitage in St. Petersburg kennen. 2009 erhielt das Museum für Islamische Kunst in Berlin als Leihgabe de Ungers „Keir Collection“, die aus 1500 Werken islamischer Kunst besteht und damit eine der größten Privatsammlungen mit Bezug zum Islam ist. Zu der Sammlung gehören unter anderem Teppiche, Kalligraphien als Kunstwerke und Buchkunst, Bergkristallobjekte, Keramiken, Brokate und Samte, Metallkunst und vieles andere mehr.

Anlässlich der Ausstellung: "Sammlerglück - Islamische Kunst aus der Sammlung Edmund de Unger" vom 27. November 2007 bis 17. Februar 2008 im Pergamonmuseum in Berlin wurde im Jahr 2007 ein gleichnamiger Bildband veröffentlicht.

Edmund de Unger lebte bis zu seinem Tode 2011 in Ham (Surrey) in England. Er starb dort am 25. Januar 2011.

Die Kooperation mit dem Museum für Islamische Kunst in Berlin endete nach dem Ableben von de Unger im Juli 2012. Die Erben der Sammlung zogen die Exponate ab und schlossen einen neuen langfristigen Vertrag mit dem Dallas Museum of Art (DMA) in Texas. Am 28. April 2017 wurde in Dallas eine Ausstellung islamischer Kunst mit über 100 Objekten aus der Sammlung von Edmund de Unger eröffnet.

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