.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Edmund de Unger war ein wohlhabender Immobilienmakler, der vor
allem als Sammler islamischer Kunst berühmt geworden ist.
Er wurde 6. August 1918 als Sohn einer wohlhabenden
ungarischen Familie in Budapest geboren. Seine Familie baute
1830 das Ungarische Nationalmuseum auf. Seine Leidenschaft zum
Sammeln hat er von seinem Vater übernommen, der Sammler von
Teppichen war. 1934 kam er nach London um Englisch zu lernen.
Später studierte er in Oxford. Zum Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs ging er zurück nach Ungarn, um seine Familie zu
betreuen. Dabei rettete er einige Stücke aus der Sammlung
seine Vaters nach Belgien. 1949 ging er wieder nach
Großbritannien um Jura zu studieren. Nach Abschluss seines
Studiums arbeitete er als Rechtsanwalt im Kolonialbüro in
Ghana und Nigeria. Zurück in England wurde er ein
erfolgreicher Immobilienhändler. 1958 besuchte er
Kairo
und erwarb erste Exponate, unter anderem aus der Zeit der
Fatimiden.
Obwohl schon früh durch diverse Ausstellungen die
Leidenschaft zu türkischen Teppichen geweckt wurde, wird
Edmund de Unger erst ab 1958 als seriöser Sammler eingestuft.
Grund dafür war ein Aufenthalt in
Kairo und ein Besuch im
Museum, in welchem er besonders die
fatimidischen
Lüsterkeramiken bewunderte. In Ägypten erwarb er auch sein
erstes islamisches Objekt, ein
fatimidisches Fragment mit
einem Gesicht darauf. Drei Jahre später lernte er die
islamische Metallkunst in der Eremitage in St. Petersburg
kennen. 2009 erhielt das
Museum für Islamische Kunst in Berlin als Leihgabe de Ungers „Keir Collection“, die aus 1500
Werken islamischer Kunst besteht und damit eine der größten
Privatsammlungen mit Bezug zum
Islam
ist. Zu der Sammlung gehören unter anderem Teppiche,
Kalligraphien als Kunstwerke und Buchkunst,
Bergkristallobjekte, Keramiken, Brokate und Samte, Metallkunst
und vieles andere mehr.
Anlässlich der Ausstellung: "Sammlerglück - Islamische
Kunst aus der Sammlung Edmund de Unger" vom 27. November 2007
bis 17. Februar 2008 im
Pergamonmuseum in Berlin wurde im Jahr 2007 ein
gleichnamiger Bildband veröffentlicht.
Edmund de Unger lebte bis zu seinem Tode 2011 in Ham
(Surrey) in England. Er starb dort am 25. Januar 2011.
Die Kooperation mit dem
Museum für Islamische Kunst in Berlin endete nach dem
Ableben von de Unger im Juli 2012. Die Erben der Sammlung
zogen die Exponate ab und schlossen einen neuen langfristigen
Vertrag mit dem Dallas Museum of Art (DMA) in Texas. Am 28.
April 2017 wurde in Dallas eine Ausstellung islamischer Kunst
mit über 100 Objekten aus der Sammlung von Edmund de Unger
eröffnet.