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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Ursünde wird im
Islam
die Ursache aller anderen Sünden und bezeichnet, die in der
Vorstellung begründet liegt, man sei besser.
Als
Iblis dazu aufgefordert wurde, sich um Gottes Willen vor
dem
Menschen
Adam
(a.) niederzuwerfen, weigerte er sich mit der Aussage:
"Ich bin besser als er" (38:76). Diese
Geschichte wird im
Heiligen Quran an mehreren Suren erzählt, siehe auch
(7:11-18) und (15:28-44).
Iblis weigerte sich, mit der Begründung, dass er aus
Feuer
geschaffen sei und daher besser sei als
Adam
(a.), der aus
Lehm
geschaffen wurde. Aufgrund seines Stolzes und Ungehorsams
wurde
Iblis verbannt. Anstatt zu
bereuen
[tauba] besteht er auf seinem Fehler und will zudem
Beweisen, dass er recht habe, besser zu sein. Damit erklärt er
sich selbst zum ewigen Feind der
Menschen.
Dieses Gefühl der selbsterklärten Überlegenheit wird als
Ursache aller anderen
Sünden
angesehen. Da
Iblis
hinzufügte, dass er sich aufgrund seiner Abstammung von
Feuer
statt von
Lehm besser fühle,
verdeutlicht er zudem den Ursprung des
Rassismus. Jede Form von
Rassismus im
Islam
verboten [haram].
Die Ursünde spiegelt sich in modernen
Form wieder im Auserwähltheitswahn Einzelner, aber auch von
Nationen und Völkern. Sie drückt sich unter anderem in den
Begriffen wie "Führungsnation", "Leitwährung", "Ordnungsmacht"
usw. aus, wobei einzelne Nationen sich über andere erheben. In
Deutschlands Geschichte spiegelte sich die Ursünde im
Herrenmenschendenken mit allen ihren Folgen wieder.