.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Laura Veccia Vaglieri war eine italienische Professorin der
Islamwissenschaften und Arabistik an der "Universität Neapel
L’Orientale".
Ihr Vater war der bekannte Archäologe Dante Vaglieri
(1865–1913), von dem sie ihre große Sympathie zum
Islam
erlernt hat. Im Jahr 1917 verfasste sie eine kurze Studie zum
tunesischen Gewohnheitsrecht für das italienische
Kolonialministerium. Im Jahr 1925 verfasste sie eine
Verteidigungsschrift zum
Islam
(Apologia dell’ Islamismo), die berühmt werden sollte und in
viele Sprachen übersetzt wurde. Im Deutschen erschien die
Schrift unter dem Titel: Apologie des Islam
(Berlin-Wilmersdorf 1948).
Bei dem Kongress der Europäischen Muslime in Genf 1935 war
sie als einzige nicht-muslimische Teilnehmerin zugelassen. Sie
war als Assistentin des Grafen
Bernardo Barbiellini Amidei mitgereist, des Direktors
ihres Instituts in Neapel. Amidei nahm bei diesem Kongress
feierlich den
Islam
an. Veccia Vaglieri selbst hielt eine Rede in arabischer
Sprache zu den Reformen der italienischen Kolonialpolitik in
den muslimischen Gebieten.
Muslime protestierten gegen diese Rechtfertigung
italienischer Kolonialpolitik und gegen die Vereinnahmung des
Kongresses zu diesem Zweck, was einen Schatten auf Vaglieri
warf, zumal sie tägliche Berichte über den Kongress erstellte
und diese dem italienischen Generalkonsul in Genf
übermittelte.
1937 veröffentlichte Veccia Vaglieri eine zweibändige
theoretisch-praktische Grammatik des Arabischen, die für
mehrere Jahrzehnte zum Standardlehrbuch für
Arabisch in Italien wurde. In der Folgezeit wurde die
Geschichte des frühen
Islam
mit den innerislamischen Konflikten zu ihrem wesentlichen
Forschungsgebiet. So veröffentlichte sie in den frühen 1950er
Jahren zwei Studien zu dem Machtanspruch und Konflikt von
Muawiya ibn Abu Sufyan gegen
Imam Ali (a.) und beschrieb die Haltung der
Chawaridsch.
Es folgten viele weitere
Schriften und Bücher, sowie ihre Beiträge zu Lexika. Über den
Heiligen Quran schrieb sie einst:
„Im
Quran
stoßen wir auf Schätze des Wissens und tiefer Einsichten,
welche den Werken unserer hervorragendsten Geister, großer
Philosophen und gewaltigen Politiker überlegen sind. Wie kann
solch ein Buch dem Gehirn eines einzigen Mannes entstammen -
dazu noch eines Mannes, dessen Leben sich in Geschäftskreisen
abspielte, die nicht besonders religiös waren, weit entfernt
von allen Schulen der Gelehrsamkeit? Er selbst bestand immer
darauf, er sei ein gewöhnlicher, einfacher Mann wie andere
auch und könne ohne die Hilfe des Allmächtigen ein solches
Wunderwerk gar nicht schaffen. Kein anderer als Er, dessen
Kenntnis alles, was im Himmel und auf Erden ist, übertrifft,
konnte das tun.“
Vaglieri starb im Jahr 1989.