Laura Veccia Vaglieri
  Laura Veccia Vaglieri

Aussprache:
arabisch: 
لورا فيتشا فاليري
persisch:
لئورا وچا ولیری
englisch:
Laura Veccia Vaglieri

1893 - 1989

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Laura Veccia Vaglieri war eine italienische Professorin der Islamwissenschaften und Arabistik an der "Universität Neapel L’Orientale".

Ihr Vater war der bekannte Archäologe Dante Vaglieri (1865–1913), von dem sie ihre große Sympathie zum Islam erlernt hat. Im Jahr 1917 verfasste sie eine kurze Studie zum tunesischen Gewohnheitsrecht für das italienische Kolonialministerium. Im Jahr 1925 verfasste sie eine Verteidigungsschrift zum Islam (Apologia dell’ Islamismo), die berühmt werden sollte und in viele Sprachen übersetzt wurde. Im Deutschen erschien die Schrift unter dem Titel: Apologie des Islam (Berlin-Wilmersdorf 1948).

Bei dem Kongress der Europäischen Muslime in Genf 1935 war sie als einzige nicht-muslimische Teilnehmerin zugelassen. Sie war als Assistentin des Grafen Bernardo Barbiellini Amidei mitgereist, des Direktors ihres Instituts in Neapel. Amidei nahm bei diesem Kongress feierlich den Islam an. Veccia Vaglieri selbst hielt eine Rede in arabischer Sprache zu den Reformen der italienischen Kolonialpolitik in den muslimischen Gebieten. Muslime protestierten gegen diese Rechtfertigung italienischer Kolonialpolitik und gegen die Vereinnahmung des Kongresses zu diesem Zweck, was einen Schatten auf Vaglieri warf, zumal sie tägliche Berichte über den Kongress erstellte und diese dem italienischen Generalkonsul in Genf übermittelte.

1937 veröffentlichte Veccia Vaglieri eine zweibändige theoretisch-praktische Grammatik des Arabischen, die für mehrere Jahrzehnte zum Standardlehrbuch für Arabisch in Italien wurde. In der Folgezeit wurde die Geschichte des frühen Islam mit den innerislamischen Konflikten zu ihrem wesentlichen Forschungsgebiet. So veröffentlichte sie in den frühen 1950er Jahren zwei Studien zu dem Machtanspruch und Konflikt von Muawiya ibn Abu Sufyan gegen Imam Ali (a.) und beschrieb die Haltung der Chawaridsch.

Es folgten viele weitere Schriften und Bücher, sowie ihre Beiträge zu Lexika. Über den Heiligen Quran schrieb sie einst:  „Im Quran stoßen wir auf Schätze des Wissens und tiefer Einsichten, welche den Werken unserer hervorragendsten Geister, großer Philosophen und gewaltigen Politiker überlegen sind. Wie kann solch ein Buch dem Gehirn eines einzigen Mannes entstammen - dazu noch eines Mannes, dessen Leben sich in Geschäftskreisen abspielte, die nicht besonders religiös waren, weit entfernt von allen Schulen der Gelehrsamkeit? Er selbst bestand immer darauf, er sei ein gewöhnlicher, einfacher Mann wie andere auch und könne ohne die Hilfe des Allmächtigen ein solches Wun­derwerk gar nicht schaffen. Kein anderer als Er, dessen Kenntnis alles, was im Himmel und auf Erden ist, übertrifft, konnte das tun.“

Vaglieri starb im Jahr 1989.

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