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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Orhan Veli Kanık, bekannt als Orhan Veli war ein türkischer
Dichter und Erneuerer der türkischen Poesie im 20 Jh. n.Chr..
Er ist am 13. April 1914 im
Istanbuler Stadtteil Beykoz geboren. Während seiner Gymnasialzeit am
Galatasaray Lisesi lernte er
Oktay Rifat und Melih Cevdet
kennen, mit denen er zusammen die Dichter-Gruppe "Garip"
(fremd) gründete. 1935 n.Chr. brach Orhan Veli sein
Philosophiestudium an der Universität Istanbul ohne Abschluss
ab und arbeitete in der Folge in der Post-Verwaltung in
Ankara.
1941 wurden seine Gedichte in einem Gedichtband namens
Garip veröffentlicht. Der Name "Garip" drückt einen Bruch mit den herkömmlichen,
als dekadent empfundenen Stilmitteln der Poesie der
Osmanen aus. Stilistisch zeichnen sich Orhan Velis
Gedichte durch die Aufnahme volkssprachlicher wie auch
surrealistischer Elemente aus.
Von 1942 bis 1945 folgte seine Militärzeit,
anschließend arbeitete er im Übersetzungsbüro des
Erziehungsministeriums. Er kündigte 1947 wegen eines
"antidemokratischen Klimas". Ab 1949 gab er die
Literaturzeitschrift Yaprak (Blatt/Papierblatt) heraus, in der
er seine Gedichte veröffentlichte.
Nachdem Yaprak geschlossen worden war, zog Orhan Veli nach
Istanbul zurück. Er besuchte
Ankara für ein paar Wochen, als er am 10. November 1950 in
eine Baugrube in der Straße fiel, die von den Stadtwerken
gegraben worden war. Scheinbar nur leicht verletzt kehrte er
zwei Tage später nach
Istanbul zurück. Am 14. November fühlte er sich beim
Mittagessen im Haus eines Freundes krank und wurde ins
Krankenhaus eingeliefert. Er wurde falsch diagnostiziert und
wegen Alkoholvergiftung behandelt. Am selben Abend fiel er um
20:00 Uhr ins Koma. Er starb um 23:30 Uhr im Krankenhaus von
Cerrahpaşa an einem Gehirnaneurysma.
Veli gilt bis heute als einer der beliebtesten türkischen
Poeten; viele seiner Gedichte wurden auch in Liedern vertont.
Obwohl er mit seinen Gedichten aus der Garip-Zeit
hervorsticht, hatte Orhan Veli es vermieden, Gedichte eines
"einzigen Typs" zu schreiben. Einige seiner Gedichte hat
Prof. Annemarie Schimmel in Reimform ins Deutsche
übertragen, darunter auch das sein wohl bekanntestes Gedicht:
"Ich höre Istanbul" (İstanbulu dinliyorum), eine Hommage an
seine Heimatstadt. Siehe dazu
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.
Im
Aschiyan Park (Aşiyan Parkı) wurde eine große Metallstatue
für ihn aufgestellt. Der Park befindet sich in der Nähe des
Aschiyan Friedhofs, auf dem er begraben ist.