.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Swami Vivekananda war ein hinduistischer Gelehrter, der als
erster Hinduist vor dem Weltparlament der Religionen sprach
und dem Islam gegenüber sehr
aufgeschlossen war.
Er ist am 12.1.1863 in Kalkutta als Sohn eines
Rechtsanwalts geboren und hieß eigentlich Narendranath Datta.
Während seines Studiums am College beschäftigte er sich unter
anderem mit Hegel und Herbert Spencer.
Unter Anleitung der Mystikers Ramakrishna wandelte der sich
zum Atheismus hingezogene Hinduist zum Mönch. Im Jahre 1884
wurde Vivekananda Mitglied im Bund der Freimaurer in einer in
Kalkutta ansässigen Loge. 1893 hielt er sich in den USA auf
und wurde als ungeladener Gast auf dem Weltparlament der
Religionen bei der World’s Columbian Exposition in Chicago
auch im Westen bekannt. Im Vergleich zwischen dem materiellen
Wohlstand der USA und der Spiritualität aus
Indien sah er jeweils die
Überlegenheit der Systeme in ihrem Bereich. Sein Ziel war es
die westliche Wissenschaft, Technik, Methoden zur Steigerung
des Lebensstandards, die größere Disziplin, das
Organisationstalent und das soziale Engagement in den
Hinduismus zu integrieren.
Seine Reden fanden in den USA großen Anklang, zumal er
veruschte Gegensätze zwischen dem "spirituellen Ostens" und
dem "materiellen Westens" zu überwinden. Nach seiner Rückkehr
nach Indien gründete er 1897 die Ramakrishna-Mission. Er starb
am 4.7.1902 während einer Reise in Belur Math an Diabetes.
Vivekanandas zentrale Themen waren eine positive Weltsicht
und Nächstenliebe. Dies drückte sich auch in seiner
Hochachtung für den Islam aus. In
seiner Rede in der Universalist Church in Pasadena
(Kalifornien) am 28. Januar 1900 sagte er unter anderem:
"Betrachten wir beispielsweise den Islam. Die Christen
hassen keine Religion mehr als den Islam. Sie denken, es sei
die schlimmste Form der Religion, die je existiert hat. Sobald
ein Mensch aber ein Mohammedaner wird, betrachtet der gesamte
Islam ihn als einen Bruder und nimmt ihn mit offenen Armen auf
ohne irgendeine Unterscheidung, was keine andere Religion tut.
Wenn einer Ihrer Indianer (in den USA) zu einem Mohammedaner
werden würde, hätte der Sultan der Türkei kein Problem damit,
zusammen mit ihm zu speisen. Wenn er Verstand besitzt, wird
ihm keine Position verwehrt sein. Hier in diesem Land (USA),
habe ich noch nie in einer Kirche einen Weißen neben einem
Neger knien gesehen, um gemeinsam zu beten. Bitte beachten
Sie: Der Islam betrachtet seine Anhänger alle als gleichwertig
- das, was Sie sehen, ist die besondere Auszeichnung des
Islam. ... Was der Islam der Welt lehrt, ist diese praktische
Verbrüderung aller Menschen, die ihrem Glauben angehören. Das
ist der wesentliche Teil der mohammedanischen Religion ..."