Vivekananda
Vivekananda

Aussprache:
arabisch:
فيفي كاناندا
persisch:
ویوکاناندا
englisch:
Vivekananda

12.1.1863 - 4.7.1902

Foto: 1893 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Swami Vivekananda war ein hinduistischer Gelehrter, der als erster Hinduist vor dem Weltparlament der Religionen sprach und dem Islam gegenüber sehr aufgeschlossen war.

Er ist am 12.1.1863 in Kalkutta als Sohn eines Rechtsanwalts geboren und hieß eigentlich Narendranath Datta. Während seines Studiums am College beschäftigte er sich unter anderem mit Hegel und Herbert Spencer.

Unter Anleitung der Mystikers Ramakrishna wandelte der sich zum Atheismus hingezogene Hinduist zum Mönch. Im Jahre 1884 wurde Vivekananda Mitglied im Bund der Freimaurer in einer in Kalkutta ansässigen Loge. 1893 hielt er sich in den USA auf und wurde als ungeladener Gast auf dem Weltparlament der Religionen bei der World’s Columbian Exposition in Chicago auch im Westen bekannt. Im Vergleich zwischen dem materiellen Wohlstand der USA und der Spiritualität aus Indien sah er jeweils die Überlegenheit der Systeme in ihrem Bereich. Sein Ziel war es die westliche Wissenschaft, Technik, Methoden zur Steigerung des Lebensstandards, die größere Disziplin, das Organisationstalent und das soziale Engagement in den Hinduismus zu integrieren.

Seine Reden fanden in den USA großen Anklang, zumal er veruschte Gegensätze zwischen dem "spirituellen Ostens" und dem "materiellen Westens" zu überwinden. Nach seiner Rückkehr nach Indien gründete er 1897 die Ramakrishna-Mission. Er starb am 4.7.1902 während einer Reise in Belur Math an Diabetes.

Vivekanandas zentrale Themen waren eine positive Weltsicht und Nächstenliebe. Dies drückte sich auch in seiner Hochachtung für den Islam aus. In seiner Rede in der Universalist Church in Pasadena (Kalifornien) am 28. Januar 1900 sagte er unter anderem:

"Betrachten wir beispielsweise den Islam. Die Christen hassen keine Religion mehr als den Islam. Sie denken, es sei die schlimmste Form der Religion, die je existiert hat. Sobald ein Mensch aber ein Mohammedaner wird, betrachtet der gesamte Islam ihn als einen Bruder und nimmt ihn mit offenen Armen auf ohne irgendeine Unterscheidung, was keine andere Religion tut. Wenn einer Ihrer Indianer (in den USA) zu einem Mohammedaner werden würde, hätte der Sultan der Türkei kein Problem damit, zusammen mit ihm zu speisen. Wenn er Verstand besitzt, wird ihm keine Position verwehrt sein. Hier in diesem Land (USA), habe ich noch nie in einer Kirche einen Weißen neben einem Neger knien gesehen, um gemeinsam zu beten. Bitte beachten Sie: Der Islam betrachtet seine Anhänger alle als gleichwertig - das, was Sie sehen, ist die besondere Auszeichnung des Islam. ... Was der Islam der Welt lehrt, ist diese praktische Verbrüderung aller Menschen, die ihrem Glauben angehören. Das ist der wesentliche Teil der mohammedanischen Religion ..."

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de