.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die
Von der Goltz-Stiftung ist eine um 1915 gegründete Stiftung in
Deutschland "zur Unterstützung von Kriegsteilnehmern der
türkischen Wehrmacht".
Die Stiftung ist nach
Colmar von der Goltz benannt. Sie wurde im großen Rahmen
im Orient-Sonderheft 1916 der Zeitschrift "Des Deutschen
Vaterland" vorgestellt. Sowohl in der Zeitschrift als auch als
Sonderbeilage wurde ein Text der v.d.Goltz-Stiftung
wiedergegeben, der wie folgt lautet:
v. d. Goltz-Stiftung
Zur Unterstützung von Kriegsteilnehmern der türkischen
Wehrmacht
Die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft
Ist eines der wenigen heute sichtbaren Zeichen, dass
deutsches Wesen und deutsche Tüchtigkeit in fernen Landen
Anerkennung und Geltung gefunden haben. Tapfer kämpfen
deutsche und türkische Offiziere, deutsche und türkische
Soldaten Schulter an Schulter gegen die gemeinsamen Feinde,
und herrliche Waffentaten sind von ihnen schon verrichtet
worden. Es ist eine Luft zu sehen, mit welchem Vertrauen das
eine Volk auf das andere blickt. Dieses Vertrauen ist nicht
von heute auf morgen entstanden. Unser tatkräftiges Eintreten
für seine Unabhängigkeit in schweren Zeiten, unser friedliches
Arbeiten an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung
des türkischen Reiches hat dem Türken gezeigt, dass
Deutschland ein ehrlicher Freund ist; anderseits wussten wir,
dass eine tiefgehende Interessengemeinschaft die Türken früher
oder später unbedingt als Bundesgenossen an unsere Seite
führen würde. Der gegenwärtige Krieg hat dies bestätigt.
Rückhaltlos und ohne Besinnen hat die Türkei im Kampfe um ihre
Existenz in enger Fühlung mit Deutschland zu den Waffen
gegriffen und mit unbedingter Zuversicht ringen beide Völker
um den gemeinsamen Sieg.
Aus der Waffenbrüderschaft wird aber gemeinsame
Kulturarbeit werden,
sobald der Krieg zu einem glücklichen ende geführt ist.
Ganz von selbst werden beide Staaten, namentlich im ersten
Jahrzehnt nach dem Kriege, bis mit den Feinden wieder ein
geregelter friedlicher Verkehr auf der Grundlage voller
türkischer Selbstbestimmung und Unabhängigkeit auch in
wirtschaftlichen Maßnahmen angebahnt ist, auf einander
angewiesen sein. Die Bemühungen der deutsche Offiziere Moltke,
v. d. Golz, Liman v. Sanders usw. um die Organisation und den
Ausbau des türkischen Heeres können dann mit vermehrter Kraft
und ohne fremden Einfluss fortgesetzt, die erfolgreiche Arbeit
unserer Ingenieure und Finanzmänner an der Erschließung der
wirtschaftlichen Kräfte der Türkei wird in viel größerem
Umfange weiter geleitet werden, nicht zu vergessen die
kulturelle Hebung des türkischen Volkes durch deutsches
Schulwesen, deutsche Verwaltungsmethoden u. a. kurz und gut:
die deutsch-türkische Beziehungen bieten deutschen
Unternehmungsgeist auf alle Gebieten ein reiches
Tätigkeitsfeld.
In Verbindung mit Verlag und Leitung der Zeitschrift
„Des Deutschen Vaterland“, die sich zur Aufgabe acht, überall
in der Welt Verständnis für deutsches Wesen zu verbreiten, an
der Sammlung des Deutschtums mitzuarbeiten und überhaupt
deutscher Kolonisation und deutschem Unternehmungsgeist die
Wege zu ebnen, hat die v. d. Golz-Stiftung zur Gewinnung der
nötigen Mittel zunächst unternommen, eine Monographie über die
deutschen Orient-Interessen in Form eines Sonderheftes
herauszugeben. Dieses Heft, das von einem hervorragenden
Kenner türkischer Verhältnisse dem Vaterlande des „Deutschen
Vorderasienkomitee“ herausgegeben und bestimmt ist, ein Bild
der Grundlagen der deutsch-türkischen Freundschaft, des
Staats- und Wirtschaftslebens wie von Land und Leuten des
Osmanischen Reiches zu bieten, wird in Hunderttausenden von
Exemplaren im deutschen Volke verbreitet, um in weiten Kreisen
Verständnis für die so wichtigen deutsch-türkischen
Beziehungen zu wecken.
Um aber zugleich dem türkischen Volke schon jetzt ein
äußeres Zeichen unserer herzlichen Gesinnungen zu bieten, soll
der Ertrag dieses Heftes (bestimmungsgemäß mindestens 50 v. H.
des Verkaufspreises) zugunsten unserer türkischen Waffenbrüder
verwendet werden.
Generalfeldmarschall Freiherr v. d. Golz, hat sich damit
einverstanden erklärt, dass diese wohltätige Veranstaltung den
Namen „v. d. Golz-Stiftung“ führt. Der Ertrag der
Sammlung wird seinerseits nach seinen hinterlassenen
Bestimmungen zur Verwendung im Sinne der Stiftung mit einem
Verzeichnis der Stifter in Konstantinopel überreicht werden.
Nur 1 Mark
ist der Preis des reichhaltig und vornehm ausgestatteten
Heftes. Wir bitten herzlich, diesen kleinen Betrag i Interesse
der letzten Endes wahrhaft vaterländischen Sache an das
Postcheckkonto „v. d. Golz-Stiftung“ einzusenden. Größere
Spenden werden am besten unmittelbar an das Bankhaus
Mendelssohn & Co. in Berlin W. 56, Konto „v. d. Golz-Stiftung“,
überwiesen. Wer mehr gibt, tut es im Gedanken an die
deutsch-türkische Waffenbrüderschaft und die
Kulturgemeinschaft mit dem Osmanischen Reiche.
Die Unterzeichnenden Namen sind nicht eindeutig zu
entziffern. DArunter steht ihre jeweilige Stellung:
| Pascha und Generalleutnant z. D. |
| Geh. Legationsrat und Generalkonsul a. D. |
| Geh. Oberbaurat (Miterbauer der Bagdadbahn) |
| Geh. Regierungsrat und ord. Professor an der
Universität Berlin, Mitglied des Reichstags |
| Freiherr, Mitglied des Reichstags |
| Kaiserl. Unterstaatssekretär z. D. |
| Landgerichtsrat und Hauptmann d. L. |
| Kommerzienrat |
| Ord. Professor der Geographie an der Universität
Würzburg |
| Geh. Kommerzienrat und Senator |
| Geheimrat und Professor der Kunstgeschichte an der
Technischen Hochschule in Dresden |
| Geheimer Kommerzienrat |
| Rechtsanwalt und Notar |
| Herausgeber der Zeitschrift „Der Deutschen Vaterland“
|
| Vorsitzender des Deutschen Vorderasienkomitees und
Herausgebet der Zeitschrift „Deutsche Kultur in der Welt“
|
| Verlagsbuchhändler |