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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mohammed ibn Umar ibn Waqid al-Waqidi war ein
muslimischer Historiker aus der Zeit der
Abbasiden.
Er ist 747 n.Chr. in
Medina
geboren, dassauch sein erstes Wirkfeld war. Ab 796 n.Chr.
lebte er in
Bagdad,
wo er u.a. als
Richter dem Hof diente: Er begleitete
Harun al-Raschid auf dessen
Pilgerfahrt [hadsch] und stand später
Mamun
nahe. In seinen Werken beschäftigte er sich mit der
frühislamischen Geschichte von der Zeit des
Propheten Muhammad (s.) bis in die Zeit der islamischen
Eroberungen, wobei er sich vor allem Quellen seiner Vorgänger
medinensischen Ursprungs bediente.
Sein bekanntestes Werk ist "Über die Feldzüge des
Propheten" [kitab al-magazi, كتاب المغازي], das ausschließlich
den Feldzügen gewidmet ist, an denen
Prophet Muhammad (s.) persönlich anwesend war. Ein Teil
des Werkes hat der deutsche Orientalist Alfred von Kremer 1856
in Kalkutta herausgegeben, wovon Julius Wellhausen 1882 eine
deutsche Übersetzung anfertigte. Die Schilderungen lassen sehr
oft den reinen Verteidigungscharakter der Kriege vermissen, da
die
Abbasiden, für die Waqidi schrieb, auch durch solche Werke
eine religiöse Rechtfertigung für ihre Angriffskriege suchten.
Derartige Werke sind mitschuldig an einem falschen Bild über den
Charakter der Verteidigungskriege, die
Prophet Muhammad (s.) aufgezwungen wurden.
Ein noch kontroverser zu betrachtendes Werk ist sein Buch:
"Buch über die Ridda-Kriege" [kitab al-ridda, كتاب الردة], in
dem die
Ridda-Kriege aus Sicht der machthabenden
Abbasiden beschrieben werden, da auch die
Abbasiden sich einem Widerstand wegen ihrer illegitimen
Erbmonarchie entgegen sahen.
Waqidi starb 823 n.Chr. in
Bagdad.
Seine Werke fanden faktisch größeres Interesse bei westlichen
Orientalisten, als in der
islamischen Wissenschaft, konnten doch mit den Inhalten
einige pauschale Vorurteile über den angeblich kriegerischen
Charakter des
Islam
belegt werden.Er bezeichnete
Imam Ali (a.) als
Wunder
des
Propheten Muhammad (s.), wie der
Stab Mose es für
Moses (a.) war und die Wiederbelebung des
Lazarus es für
Jesus (a.) war.