.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Johann Albrecht Widmannstetter
(auch Widmannstätter oder Widmanstetter geschrieben) gilt als einer der Begründer
der
Orientalistik und gilt als derjenige, der die erste
Quran-Übersetzungen ins Deutsche durchgeführt hat. Sie
wurde allerdings nie veröffentlicht.
Es
wird angenommen, dass er um 1506 geboren ist. Er studierte in
Tübingen Rechtswissenschaften, Theologie und orientalische
Sprachen. Im Anschluss studierte er in Italien in Turin,
Neapel und Rom und vertiefte seine Kenntnisse im Altsyrischen
und
Arabischen. Ab 1533 war er päpstlicher Sekretär bei
Clemens VII., später bei Paul III. Er soll auch eine Rolle bei
der Veröffentlichung des Werks von Kopernikus gespielt haben.
Am 15. Januar 1542 heiratete er Anna von Leonsberg, eine
nichteheliche Tochter von Ludwig X., Herzog von Bayern
(1495–1545). Nach weiteren hochrangigen Positionen wurde er
1548 in den Ritterstand erhoben.
1543 veröffentlichte er sein: Notae contra Mohammedis
dogmata. Er soll den
Heiligen Quran sowohl ins Lateinische als auch ins
Deutsche übersetzt haben. Sie wurden nie gedruckt, genau so
wenig wie eine Grammatik des
Arabischen, die er erstellt haben soll. Er galt als
Schlüsselfigur in der frühen europäischen Auseinandersetzung
mit dem Islam und dem
Heiligen Quran. Obwohl Widmannstetter selbst keine
vollständige Übersetzung des
Heiligen Quran veröffentlichte, hielt er eine Reihe von
bahnbrechenden Vorlesungen darüber in Rom, die großes
Interesse in kirchlichen Kreisen weckte.
Widmannstetters Bibliothek mit über 800 Werken, worunter
mehr als dreihundert Handschriften vor allem in Hebräisch und
Arabisch vorhanden waren, wurde von Herzog Albrecht V. von
Bayern für seine Hofbibliothek erworben und bildete den
Grundstock für die bis heute bedeutsame Sammlung
orientalischer Handschriften der
Bayerische
Staatsbibliothek.
1552 wurde er Kanzler der österreichischen Länder in den
Dienst König Ferdinand I und 1554 Superintendenten der
Universität Wien. Nach dem Ableben seiner Ehefrau 1556 wurde
er am 24. Februar 1557 zum Priester geweiht und trat in das
Regensburger Domkapitel ein, wo er etwas über einen Monat
später verstarb und dort am 28. März 1557 begraben wurde. Er
hinterließ neben seinen zahlreichen Werken auch seine Tochter
Virginia Kassandra von Widmanstetter.