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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Zahl der Verse im
Heiligen Quran ist eine Angabe ohne jegliche religiöse
oder spirituelle Bedeutung. Sie ergibt sich aus der
Verszählung, die in der Geschichte des
Islam
unterschiedlich erfolgt ist.
Unter
Muslimen besteht Konsens darüber, dass die Verzählung
nicht durch
Offenbarung [wahy] erfolgt ist, sondern später zur
Vereinfachung der Kommunikation im Umgang mit dem
Heiligen Quran durch
Gelehrte [faqih] festgelegt wurde. So gibt es einige
Verse, wie z.B. den
Thron-Vers, der gemäß
dschafaritischem Verständnis aus
drei
Versen (2:255-257) der heutigen Zählung besteht.
Die zuweilen erhobene Behauptung, der
Heilige
Quran bestünde aus 6666 Versen ist bei keiner einzigen
bekannten Verszählung erreichbar. Die Zahl dürfte eher von
außen in den
Islam
hineingetragen worden sein, da nach manchen
Christen der
Teufel
[schaitan] über 6666 Legionen verfügen würde und die Zahl
somit die Teufelszahl sei. Die kleinere Zahl 666 ist zudem
eine biblische Zahl aus der Offenbarung des Johannes und steht
im Zusammenhang mit dem Antichristen.
Es gab in der Geschichte des
Islam
verschiedene Zählungen, die sich früher teilweise auch in den
alten
Quran-Übersetzungen ins Deutsche widerspiegelten.
Am bekanntesten und heutzutage am weitesten verbreitet ist
die kufische Zählung mit 6236
Versen.
Die erste medinensische Zählung bestand aus 6217
Versen und die zweite medinensische Zählung aus 6214 bzw.
6210
Versen. Die mekkanische Zählung verweist 6220
Verse. Die Zählung von Basra kommt auf 6204 oder 6219
Verse und die syrische Zählung auf 6226.