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Zayd ibn Haritha
ibn Scharahil al Qalbi war ein früher
Gefährte von
Prophet Muhammad (s.) und sein Ziehsohn.
Er ist der Sohn
eines Haritha über den allerdings wenig bekannt ist. Er soll
als Sklave
Chadidscha (a.) übereignet worden sein, die ihn frei gab.
Danach nahm
Prophet Muhammad (s.) ihn als seinen Ziehsohn an. Fortan
lebte er im Hauhalt von
Prophet Muhammad (s.) und
Chadidscha (a.) und wurde von diesen erzogen.
Nach verschiedenen Quellen war Zayd nach
Imam Ali (a.) der zweite männliche
Muslim.
In jedem Fall gehört er zu den allerersten
Muslimen. Zayd war bei der
Auswanderung dabei. Er war auch einer der ersten
Heerführer des
Islam.
Die wohl bekannteste und gleichzeitig auch
missverständlichste Geschichte aus seinem Leben war seine
Heirat
mit
Zaynab bint Dschahsch. Die Ehe war auf Vermittlung vom
Prophet Muhammad (s.) zustande gekommen, der damit auch
dazu beitragen wollte "Standesunterschiede" zu überwinden, da
Zayd ein ehemaliger Sklave war und
Zaynab bint Dschahsch aus wohlhabendem Hause stammte. Aber
die Ehe scheiterte und Zayd hielt seine Abneigung eine Weile
geheim. Obwohl
Prophet Muhammad (s.) ihm anriet, die Ehe aufrecht zu
erhalten, kam es letztendlich zur
Scheidung. Daraufhin bekam
Prophet Muhammad (s.) die
Offenbarung die geschiedene Frau zu heiraten. Das galt
damals als Skandal unter den
Arabern, da der angenommene Sohn den gleichen
Verwandtschaftsstatus hatte wie der leibliche Sohn und die
Heirat der geschiedenen Frau des eigenen Sohnes nicht möglich
war, da sie zu den
Mahram-Verwandten gehörte. Durch die
Heirat
des
Propheten Muhammad (s.) mit
Zaynab bint Dschahsch wurde der Status des angenommenen
Sohnes in Bezug auf Verwandtschaft im
Islam
anders definiert, als vorher unter
Arabern üblich (siehe dazu
Heiliger Qur'an 33:5). Vorher wurde Zayd oft auch Zayd ibn
Muhammad genannt, was danach aber unterlassen wurde.
Jegliche Behauptungen gegenüber dem
Propheten Muhammad (s.), er habe
Zaynab bint Dschahsch bereits begehrt, als sie verheiratet
war, sind Verleumdungen und Erfindungen, welche unter den
späteren
Umayyaden hervorgerufen wurden, um das zügellose Verhalten der
umayadischen
Kalifen
gegenüber Frauen zu rechtfertigen. Bedauerlicherweise haben
solche Behauptungen auch Eingang in
islamische Bücher gefunden, wobei die Übersetzungen
Heiliger Qur'an (33:37) oft zu Missverständnissen führt. Die oft gängige Übersetzung
lautet:
"Und als du (Muhammad) zu dem (Zayd), dem Allah Gnade
erwiesen hatte und dem auch du Gnade erwiesen hattest,
sagtest: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah«,
und du hieltest in deinem Inneren geheim, was Allah doch offen
legt, und du fürchtetest die Menschen, während Allah eher
darauf Anspruch hat, dass du Ihn fürchtest. Als dann Zayd seinen
Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin,
damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe in
Bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren
Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird
ausgeführt."
In dieser Form wird
Propheten Muhammad (s.) getadelt und es wird ihm sogar
vorgeworfen, dass er die Menschen mehr fürchtete als Allah,
was mit dem Glauben des
Islam
nicht vereinbar wäre. Entsprechend oft haben Orientalisten
diese Missinterpretationen für ihre Vorwürfe gegen
Propheten Muhammad (s.) missbraucht. Anders hingegen sieht
es aus, wenn man einfach nur die wörtliche Rede (jeweils
unterstrichen) derart verlängert, wie es im arabischen Original
zu erkennen ist.
"Und als du (Muhammad) zu dem (Zayd), dem Allah Gnade
erwiesen hatte und dem auch du Gnade erwiesen hattest,
sagtest: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah, und
du hieltest in deinem Inneren geheim, was Allah doch offen
legt, und du fürchtetest die Menschen, während Allah eher darauf
Anspruch hat, dass du Ihn fürchtest.« Als dann Zayd seinen
Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin,
damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe in
Bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren
Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird
ausgeführt."
Allerdings gibt es auch andere Interpretationen zu dem
Vers. So betrachtet
Ayatollah Nasir Makarim Schirazi den Satzteil "und du
hieltest in deinem Inneren geheim, was Allah doch offen legt,
und du fürchtetest die Menschen" als an den
Propheten Muhammad (s.) gerichtet. Er erläutert, dass
Prophet Muhammad (s.) vorhatte, nach der Scheidung die
Frau des Zayd zu heiraten, zumal er die Ehe seiner Cousine
Zaynab bint Dschahsch mit Zayd in die Wege geleitet hatte.
Er nahm sich daher vor, den Misserfolg wieder gut zu machen,
indem er
Zaynab heiratet, falls Zayd sich von ihr trennt. Der
Prophet befürchtete jedoch aus zweierlei Hinsicht dass die
Feinde des Islams einen großen Skandal daraus machen werden.
Die anderen würden seine Heirat mit
Zaynab verwerflich finden, weil es verpönt war die
geschiedene Frau eines Ziehsohnes zu heiraten, und außerdem
würden sie ihm vorwerfen, es sei unter seiner Würde die
geschiedene Frau eines freigelassenen Sklaven zu heiraten. So
würde diese Heirat eine wirksame Maßnahme sein, um mit den
beiden falschen Ansichten in der Gesellschaft Schluss zu
machen.
Ayatollah Nasir Makarim Schirazi legt dar, dass der
Entschluss des
Propheten Muhammad (s.)
Zaynab nach ihrer Scheidung zu heiraten, auf einen
göttlichen Befehl zurückgeht und hebt hervor, dass der darauf
folgende Satz im
Vers
37 der
Sure 33 darauf hinweist, dass die Ehe des
Propheten Muhammad (s.) mit der geschiedenen
Zaynab einem besonderen Zweck und der Durchführung des
göttlichen Befehls diente.
Des Weiteren wird oft behauptet, dass Zayd der einzige
namentlich erwähnte
Gefährte im
Heiligen Quran sei. Es ist allerdings zu berücksichtigen,
dass der Begriff "Zayd" im arabischen auch für "jener"
verwendet wird.
Später heiratete Zayd die Witwe
Umm
Ayman mit der er den bekannten Sohn
Usama ibn Zayd hatte.
Zayd nahm teil an der
Schlacht von Mutah als einer von drei Kommandeuren, die
dort allesamt
Märtyrer geworden sind. Dementsprechend ist sein Grab in der Ortschaft Al-Mazar Al-Dschanubi bei
Kerak im heutigen
Jordanien.
Er ist dort begraben zusammen mit den anderen beiden
Kommandeuren
Dschafar ibn Abu
Talib und
Abdullah
ibn Rawahha.