Zaynab bint Dschahsch
Zaynab bint Dschahsch

Aussprache: zainba bint dschasch
arabisch:
زينب بنت جحش
persisch:
زينب بنت جحش
englisch: Zaynab bint Jahsh

??? - 20 n.d.H.
593 - 642 n.Chr.

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Zaynab bint Dschahsch war eine Cousine des Prophet Muhammad (s.) und später auch seine Ehefrau und damit eine der Mütter der Gläubigen. Ihre Mutter Umayma war eine Tochter von Abdulmuttalib.

Ihre Geschwister waren Ubaidullah ibn Dschahsch, Hammana bint Dschahsch und Abdullah ibn Dschahsch.

Die wohl bekannteste und gleichzeitig auch missverständlichste Geschichte aus ihrem Leben war ihre Heirat zunächst mit Zayd ibn Haritha. Die Ehe war auf Vermittlung vom Prophet Muhammad (s.) zustande gekommen, der damit auch dazu beitragen wollte "Standesunterschiede" zu überwinden, da Zayd ein ehemaliger Sklave war und Zaynab aus wohlhabendem Hause stammte. Aber die Ehe scheiterte und Zayd hielt seine Abneigung eine Weile geheim. Obwohl Prophet Muhammad (s.) ihm anriet, die Ehe aufrecht zu erhalten, kam es letztendlich zur Scheidung. Daraufhin bekam Prophet Muhammad (s.) die Offenbarung die geschiedene Frau zu heiraten. Das geschah im Jahr 5 n.d.H. (627 n.Chr.). Das galt damals als Skandal unter den Arabern, da der angenommene Sohn den gleichen Verwandtschaftsstatus hatte wie der leibliche Sohn, und die Heirat der geschiedenen Frau des eigenen Sohnes nicht möglich war, da sie zu den Mahram-Verwandten gehörte. Durch die Heirat des Propheten Muhammad (s.) mit Zaynab bint Dschahsch wurde der Status des angenommenen Sohnes in Bezug auf Verwandtschaft im Islam anders definiert, als vorher unter Arabern üblich (siehe dazu Heiliger Qur'an 33:5). Vorher wurde Zayd oft auch Zaid ibn Muhammad genannt, was danach aber unterlassen wurde.

Jegliche Behauptungen gegenüber dem Propheten Muhammad (s.), er habe Zaynab bint Dschahsch bereits begehrt, als sie verheiratet war, sind Verleumdungen und Erfindungen, welche unter den späteren Umayyaden etabliert wurden, um das zügellose Verhalten der umayyadischen Kalifen gegenüber Frauen zu rechtfertigen. Bedauerlicherweise haben solche Behauptungen auch Eingang in islamische Bücher gefunden, wobei die Übersetzungen den Heiligen Quran (33:37) oft einer schweren Missinterpretation unterliegen. Die oft gängige Übersetzung lautet:

"Und als du (Muhammad) zu dem (Zayd), dem Allah Gnade erwiesen hatte und dem auch du Gnade erwiesen hattest, sagtest: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah«, und in deinem Inneren geheim hieltest, was Allah doch offen legt, und die Menschen fürchtetest, während Allah eher darauf Anspruch hat, dass du Ihn fürchtest. Als dann Zayd seinen Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe in Bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird ausgeführt."

In dieser Form wird Propheten Muhammad (s.) getadelt und es wird ihm sogar vorgeworfen, dass er angeblich die Menschen mehr fürchten würde als Allah, was mit dem Glauben des Islam nicht vereinbar wäre. Entsprechend oft haben Orientalisten diese Missinterpretationen für ihre Vorwürfe gegen Propheten Muhammad (s.) missbraucht. Anders hingegen sieht es aus, wenn man einfach nur die wörtliche Rede (jeweils mit Redezeichen markiert) derart verlängert, wie es im arabischen Original zu erkennen ist.

"Und als du (Muhammad) zu dem (Zaid), dem Allah Gnade erwiesen hatte und dem auch du Gnade erwiesen hattest, sagtest: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah, und in deinem Inneren geheim hieltest, was Allah doch offen legt, und die Menschen fürchtetest, während Allah eher darauf Anspruch hat, dass du Ihn fürchtest.« Als dann Zaid seinen Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe in Bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird ausgeführt."

Aischa war eifersüchtig auf Zaynab bint Dschahsch, da letztere die einzige Ehefrau war, die aufgrund einer Offenbarung im Heiligen Quran durch den Propheten Muhammad (s.) geehelicht wurde. Eine bekannte Verschwörung Aischas gegen Zaynab bint Dschahsch und Prophet Muhammad (s.) basierte auf jener Eifersucht. Nachdem Prophet Muhammad (s.) einstmals sehr lange bei Zaynab geblieben war und den Honig genossen hatte, den Zaynab ihm immer anbot, sagte Aischa: "Ich kam mit Hafsa überein, dass, wenn der Prophet (s.) zu einer von uns kommen würde, diese sagen sollte: "Ich nehme den Geruch von Maghafir wahr. Hast du Maghafir gegessen?" (Maghafir ist eine übel riechende Süßigkeit, und der Prophet mochte Übelriechendes nicht.) Als er nun zu einer von ihnen ging, sagte sie dies zu ihm. Da erwiderte er: "Ich habe im Gegenteil bei Zaynab Bint Dschahsch Honig zu mir genommen. Ich werde es nicht wieder tun." Sawda , die Gleiches mit Aischa vereinbart hatte, berichtet, dass sie den Propheten (s.), als er mit ihr zusammen war, fragte: "Hast du Maghafir gegessen?" Er verneinte. Sie sagte: "Was ist das dann für ein (Mund)Geruch?" Er sagte: "Zaynab gab mir Honig." Sie entgegnete: "Die Biene hat ihn wohl von Urfat (Der Baum, dessen Früchte die Maghafir sind) gesammelt." Er ging zu Aischa, und sie sagte zu ihm, was Sawda gesagt hatte. Dann ging er zu Safiya, und sie sagte zu ihm dasselbe wie die vorherigen. Da enthielt er sich des Honigs. Als er es tat, sagte Sawda: "Gepriesen sei Allah. Wir haben erreicht, dass er sich des Honigs enthält." Da warf ihr Aischa einen durchbohrenden Blick zu und sagte zu ihr: "Schweig!" Der Prophet hatte alle beteiligte aufgefordert, seine zukünftige Enthaltung vom Honig Zaynab bint Dschasch nicht mitzuteilen, aber Aischa hielt sich nicht daran.

Daraufhin wurden die Verse 66:1 ff. offenbart, die scheinbar eine Tadelung des Propheten Muhammad (s.) beinhalten aber in Wirklichkeit gegen die Verschwörung der Ehefrauen gerichtet sind und Aischa und ihre Verbündeten tadelt.

Wie ihre Namensschwester, die auch zu den Müttern der Gläubigen gehörte, war auch Zaynab bint Dschahsch eine der großzügigsten und hilfsbereitesten Frauen in Medina.

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