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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Zaynab bint Dschahsch war eine Cousine des
Prophet Muhammad (s.)
und später auch seine Ehefrau und damit eine der
Mütter
der Gläubigen. Ihre Mutter Umayma war eine Tochter von
Abdulmuttalib.
Ihre Geschwister waren
Ubaidullah ibn Dschahsch,
Hammana bint Dschahsch und
Abdullah ibn
Dschahsch.
Die wohl bekannteste und gleichzeitig auch
missverständlichste Geschichte aus ihrem Leben war ihre
Heirat
zunächst
mit
Zayd ibn Haritha. Die Ehe war auf Vermittlung vom
Prophet Muhammad (s.) zustande gekommen, der damit auch
dazu beitragen wollte "Standesunterschiede" zu überwinden, da
Zayd ein ehemaliger Sklave war und Zaynab aus wohlhabendem Hause stammte. Aber
die Ehe scheiterte und
Zayd hielt seine Abneigung eine Weile
geheim. Obwohl
Prophet Muhammad (s.) ihm anriet, die Ehe aufrecht zu
erhalten, kam es letztendlich zur
Scheidung. Daraufhin bekam
Prophet Muhammad (s.) die
Offenbarung die geschiedene Frau zu heiraten. Das geschah
im Jahr 5
n.d.H. (627 n.Chr.). Das galt
damals als Skandal unter den
Arabern, da der angenommene Sohn den gleichen
Verwandtschaftsstatus hatte wie der leibliche Sohn, und die
Heirat der geschiedenen Frau des eigenen Sohnes nicht möglich
war, da sie zu den
Mahram-Verwandten gehörte. Durch die
Heirat
des
Propheten Muhammad (s.) mit
Zaynab bint Dschahsch wurde der Status des angenommenen
Sohnes in Bezug auf Verwandtschaft im
Islam
anders definiert, als vorher unter
Arabern üblich (siehe dazu
Heiliger Qur'an 33:5). Vorher wurde
Zayd oft auch Zaid ibn
Muhammad genannt, was danach aber unterlassen wurde.
Jegliche Behauptungen gegenüber dem
Propheten Muhammad (s.), er habe
Zaynab bint Dschahsch bereits begehrt, als sie verheiratet
war, sind Verleumdungen und Erfindungen, welche unter den
späteren
Umayyaden etabliert wurden, um das zügellose Verhalten der
umayyadischen
Kalifen
gegenüber Frauen zu rechtfertigen. Bedauerlicherweise haben
solche Behauptungen auch Eingang in
islamische Bücher gefunden, wobei die Übersetzungen den
Heiligen Quran (33:37) oft einer schweren
Missinterpretation unterliegen. Die oft gängige Übersetzung
lautet:
"Und als du (Muhammad) zu dem (Zayd), dem Allah Gnade
erwiesen hatte und dem auch du Gnade erwiesen hattest,
sagtest: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah«,
und in deinem Inneren geheim hieltest, was Allah doch offen
legt, und die Menschen fürchtetest, während Allah eher darauf
Anspruch hat, dass du Ihn fürchtest. Als dann Zayd seinen
Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin,
damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe in
Bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren
Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird
ausgeführt."
In dieser Form wird
Propheten Muhammad (s.) getadelt und es wird ihm sogar
vorgeworfen, dass er angeblich die Menschen mehr fürchten
würde als Allah,
was mit dem Glauben des
Islam
nicht vereinbar wäre. Entsprechend oft haben Orientalisten
diese Missinterpretationen für ihre Vorwürfe gegen
Propheten Muhammad (s.) missbraucht. Anders hingegen sieht
es aus, wenn man einfach nur die wörtliche Rede (jeweils
mit Redezeichen markiert) derart verlängert, wie es im arabischen Original
zu erkennen ist.
"Und als du (Muhammad) zu dem (Zaid), dem Allah Gnade
erwiesen hatte und dem auch du Gnade erwiesen hattest,
sagtest: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah, und
in deinem Inneren geheim hieltest, was Allah doch offen legt,
und die Menschen fürchtetest, während Allah eher darauf
Anspruch hat, dass du Ihn fürchtest.« Als dann Zaid seinen
Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin,
damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe in
Bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren
Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird
ausgeführt."
Aischa war eifersüchtig auf Zaynab bint Dschahsch, da
letztere die einzige Ehefrau war, die aufgrund einer
Offenbarung im
Heiligen Quran durch den
Propheten Muhammad (s.) geehelicht wurde. Eine bekannte
Verschwörung
Aischas gegen Zaynab bint Dschahsch und
Prophet Muhammad (s.) basierte auf jener Eifersucht.
Nachdem
Prophet Muhammad (s.) einstmals sehr lange bei Zaynab
geblieben war und den
Honig genossen hatte, den Zaynab ihm
immer anbot, sagte
Aischa: "Ich kam mit Hafsa überein, dass, wenn der
Prophet (s.) zu einer von uns kommen würde, diese sagen
sollte: "Ich nehme den Geruch von Maghafir wahr. Hast du
Maghafir gegessen?" (Maghafir ist eine übel
riechende Süßigkeit, und der Prophet mochte Übelriechendes
nicht.) Als er nun zu einer von ihnen ging, sagte sie
dies zu ihm. Da erwiderte er: "Ich habe im Gegenteil bei
Zaynab Bint Dschahsch Honig zu mir genommen. Ich werde es
nicht wieder tun."
Sawda
, die Gleiches mit
Aischa vereinbart hatte, berichtet, dass sie den
Propheten (s.), als er mit ihr zusammen war, fragte:
"Hast du Maghafir gegessen?" Er verneinte. Sie sagte:
"Was ist das dann für ein (Mund)Geruch?" Er sagte: "Zaynab
gab mir Honig." Sie entgegnete: "Die Biene hat ihn wohl
von Urfat (Der Baum, dessen Früchte die
Maghafir sind) gesammelt." Er ging zu Aischa, und
sie sagte zu ihm, was
Sawda
gesagt hatte. Dann ging er zu
Safiya, und sie sagte zu ihm dasselbe wie die vorherigen.
Da enthielt er sich des
Honigs. Als er es tat, sagte
Sawda:
"Gepriesen sei Allah. Wir haben erreicht, dass er sich des
Honigs enthält." Da warf ihr
Aischa einen durchbohrenden Blick zu und sagte zu ihr:
"Schweig!" Der Prophet hatte alle beteiligte aufgefordert,
seine zukünftige Enthaltung vom Honig Zaynab bint Dschasch
nicht mitzuteilen, aber
Aischa hielt sich nicht daran.
Daraufhin wurden die
Verse
66:1 ff.
offenbart, die scheinbar eine Tadelung des
Propheten Muhammad (s.) beinhalten aber in Wirklichkeit
gegen die Verschwörung der Ehefrauen gerichtet sind und
Aischa
und ihre Verbündeten tadelt.
Wie ihre
Namensschwester, die auch zu den
Müttern der Gläubigen gehörte, war auch
Zaynab bint Dschahsch eine der großzügigsten und hilfsbereitesten Frauen in
Medina.