„As-Sahifat al-Kamilat as-Sadschadiyya“, d.h. das vollständige Buch von
Imam Zain-ul-Abidin (a.)
enthält die Bittgebete und Anrufungen vom Urenkel des
Propheten Muhammad (s.); sie verdeutlichen auf ganz
besondere Weise die Essenz islamischer Spiritualität.
(Aus dem Buch "Bittgebete" vom Islamischen
Zentrum Hamburg)
Alles Lob und
Preis gebührt Gott, dem Ersten, vor dem es keinen Ersteren gab
und dem Letzten, nach dem kein Letzterer mehr sein wird.
Das Auge derer,
die sehen können, reicht nicht aus, um Ihn zu erblicken; die
Vorstellungskraft derer, die Ihn lobpreisen, reicht nicht aus,
um Ihn zu beschreiben. Mit Seiner Kraft schuf Er jedes Seiner
Geschöpfe neu, und Er gab ihnen die Seinem Willen
entsprechende Gestalt.
Dann lies Er
sie auf dem Pfad Seiner Wünsche wandeln und schickte sie aus,
den Weg Seiner Liebe zu beschreiten. Sie haben nicht die
Kraft, sich von dem zurückzuhalten, wohin Er sie geschickt hat
noch können sie zu dem gehen, wovon Er sie zurückgehalten hat.
Jedem Geist hat
Er aus seiner Versorgung einen bekannten und bemessenden
Unterhalt zugewiesen. Es gibt keine Verminderung dessen, was
Er vermehrt hat, noch ein Vermehren dessen was er gemindert
hat. Dann hat Er für jeden einzelnen eine bestimmte Frist als
Lebenszeit festgelegt; Er setzt jedem Einzelnen ein bestimmtes
Ende; in seinen Lebenstagen bewegt er sich darauf zu und kommt
nach gebührendem Verlauf der Jahre seines Daseins an. Und wenn
er seinen letzten Schritt macht, und die Bereicherung seiner
Spanne annimmt, dann bringt Gott ihn zu der überreichlichen
Belohnung oder der gefürchteten Bestrafung, zu der Er ihn
gerufen hat.
„auf dass Er
denen, die Böses tun, ihren Lohn gebe für das, was sie
gewirkt, und dass er die, die Gutes tun, mit dem Allerbesten
belohne“. In Seiner Gerechtigkeit.
Heilig sind
seine Namen. „Er kann nicht befragt werden nach dem, was Er
tut, aber sie werden befragt werden“.
Alle
Lobpreisung gebührt Gott, denn, hätte Er seinen Geschöpfen das
Bewusstsein um Seine Preiswürdigkeit vorenthalten, dann hätten
sie freizügig über Seinen Segen verfügt, über all das, was Er
ihnen von Seinen immer wiederkehrenden Begünstigungen
versprach.
Sie hätten sich
an Seinen Geschenken bereichert, ohne Ihm je dafür zu danken.
Und, wären sie so, dann hätten sie sich über die Verhältnisse
der Menschlichkeit hinweggesetzt hinein in die Grenzen des
Tierischen. Sie hätten sich entsprechend der Beschreibung in
seinem Buche entwickelt, worin Er sagt:
„Sie sind nur
wie das Vieh – nein, sie sind mehr vom Weg abgeirrt!“
Und Lobpreisung
gebührt Allah für das, was Er uns über sich Selbst lehrte,
dafür, dass Er in uns die Dankbarkeit zu Ihm bewirkt hat, dass
Er in uns die Dankbarkeit zu Ihm bewirkt hat, dass Er in uns
die Tore des Wissens über Seine Gottheit geöffnet hat, dass Er
uns zur Aufrichtigkeit in der Bezeugung Seiner Einheit geführt
hat, und dass Er uns davor bewahrte, uns gegen Seinen Befehl
aufzulehnen, geschweige denn auch nur Zweifel daran zu hegen.
Eine Lobpreisung, damit uns ein Leben inmitten Seiner Ihn
lobpreisenden Geschöpfe beschieden sein mag, auf dass wir
diejenigen überholen, die darum wetteifern, Sein Wohlgefallen
und Seine Vergebung zu gewinnen.
Eine
Lobpreisung, durch die Er uns die Finsternis der Spanne
zwischen unserem Tode und dem Tage des Gerichts erhellen möge
und uns den Weg der Wiederauferstehung erleichtere und unseren
Rang unter den Zeugen erhöhen möge an dem Tag, da „jede Seele
belohnt werden wird für das, was sie verdient, und kein
Unrecht soll sie leiden“; dem Tag, an dem ein Freund dem
Freunde nichts nützt, und sie keine Hilfe finden werden.
Eine
Lobpreisung, das von uns aus bis hin zum höchsten der hohen
Himmel erschallt, in einem „geschriebenen Buch, bezeugt von
denen, die Gott nahe stehen.“
Eine
Lobpreisung, durch die wir vom schmerzhaften Feuer Gottes
befreit und in Seine gnadenreiche Nähe geführt werden.
Eine
Lobpreisung, durch die wir die Engel in Seiner nächsten Nähe
bewegen, ihr Mitleid über uns zu ergießen und wodurch wir
Seinem Propheten, den Gesandten zusammentreffen in einer
Stätte der Ewigkeit, die nicht vergeht, dem Platz Seiner
Großzügigkeit, die sich nicht verändert.
Und
Lobpreisungen gebührt Gott, denn Er hat die Herrlichkeiten
Seiner Schöpfung für uns ausgesucht, Er hat uns die angenehmen
Dinge der Versorgung gewährt, und er hat uns die Auszeichnung
verliehen, über die gesamte Schöpfung zu herrschen; jedes
Seiner Geschöpfe unterwirft sich und durch Seine Kraft und
gehorcht uns durch Seine Macht.
Und Lobpreisung
gebührt Gott, denn Er hat uns mit Organen zum Ausdehnen
ausgestattet, Er hat uns die Organe zum Zusammenziehen
gegeben, uns die Lebensgeister eingehaucht, uns mit Gliedern
zum Handeln versehen; Er nährte uns mit den angenehmen Dingen
der Versorgung, befreite uns von Bedürftigkeit durch Seine
Gnade und verhalf uns durch Seine Güte zum Wohlstand. Dann hat
Er uns befohlen, gewisse Dinge zu tun, um unsere Demut zu
prüfen. Wir aber wandten uns vom Pfade Seines Befehls ab und
schlugen Seine Warnungen in den Wind. Dennoch trieb Er uns
nicht eilends Seiner Bestrafung entgegen, noch drängte Er uns
Seiner Vergeltung zu. Nein, in Seinem großzügigen Erbarmen
ließ Er uns langsam vorangehen und erwartete in Seiner Milde
gütig unsere Rückkehr.
Und Lobpreisung
gebührt Gott, denn Er zeigte uns den Weg der Reue, den wir
nicht gewonnen hätten außer durch seine Gnade. Hätten wir
außer diesem nichts als Seine Gnade aufzuzählen, selbst dann
wäre Sein Urteil über uns gut. Seine Güte zu uns großartig,
Seine Freigiebigkeit für uns immens. Denn so ist Er bezüglich
der Reue mit früheren Völkern nicht verfahren. Er hat diese
Bürde, die wir nicht hätten ertragen können, von uns genommen,
hat er uns nur unsere Fähigkeit entsprechend Pflichten
auferlegt. Er hat uns nur auferlegt, was einfach ist und hat
niemanden von uns einen Vorwand oder eine Entschuldigung
gelassen. So ist der Zugrundegehende unter uns jener, der
trotz Ihm zugrunde geht und er Glückliche unter uns jener, der
Ihn anfleht. Und Lobpreisung gebührt Gott mit allen
Lobpreisungen Seiner Engel, die Ihm nahe sind, Seiner
Geschöpfe, die in Seinen Augen am ehrbarsten sind, und eine
Lobpreisung, die andere Lobpreisungen übertrifft wie unser
Herr all Seine Geschöpfe übertrifft.
Daher gebührt
Ihm die Lobpreisung für jede einzelne Seiner Gnaden, mit denen
Er uns und alle Seine Diener, die Dahingegangen und die noch
Kommenden, überschüttet hat, und für jede Seiner Gnaden soll
sich die Zahl der Lobpreisungen vermehren und vervielfachen,
immer und ewig, bis zum Tag der Auferstehung; eine
Lobpreisung, die kein äußerstes Ende kennt, deren Anzahl nicht
berechnet werden kann, deren Grenze nicht erreicht werden
kann, deren Zeitraum nicht begrenzt werden kann;
Eine
Lobpreisung, die eine Verbindung zum Gehorsam für Ihn und zu
Seiner Vergebung wird, ein Band zu Seinem Wohlgefallen, ein
Mittel zu Seiner Vergebung, ein Weg zu Seinem Garten, ein
Schutz vor Seiner Verdammnis, eine Sicherheit vor Seinem Zorn,
eine Hilfe, um Ihm gehorsam zu sein, ein Hindernis vor dem
Ungehorsam Ihm gegenüber, eine Unterstützung bei der Erfüllung
Seiner Rechte und Seiner Verpflichtungen:
Eine
Lobpreisung, die uns glückselig unter Seinen glückseligen
Freunden macht und uns in die Reihe jener bringt, die durch
das Schwert Seiner Feinde Märtyrer wurden. Er ist ein Freund,
lobenswert.