Die Blätter der Niederwerfung
(As-Sahifat-us-Sadschadiyya)
Imam
Zain-ul-Abidin (a.)
49. Eines seiner Bittgebete für das Abwehren der
Verschwörung der Feinde und das Abwenden ihrer Stärke
Mein Gott: Du
hast mich geleitet, aber ich war nachlässig. Du hast mich
ermahnt, aber ich war hartnäckig. Du hast mir Schönes gegeben,
aber ich war ungehorsam. Dann habe ich das erkannt, was Du mir
gegeben hast, als Du mir die Erkenntnis darüber gezeigt hast.
Danach habe ich (Dich) um Vergebung gebeten, dann hast Du
(mir) verziehen. Ich aber bin rückfällig geworden und Du hast
mich (dennoch) bedeckt. Dafür, mein Gott, gebührt Dir die
Dankpreisung.
Ich bin in die
Täler des Untergangs hineingeraten. Ich bin in die Schluchten
des Zerfalls hinabgestiegen, in denen ich Deinem Zorn und
Deiner Bestrafung durch das Hinabsteigen darein ausgesetzt
war. Mein Mittel zu Dir ist (meine Glaube an) die Einheit
Gottes und mein Hilfsmittel ist, dass ich keinen Götzendienst
neben Dir hatte und neben Dir keinen anderen Gott angenommen
habe. Wahrlich, ich bin mit meiner Seele zu Dir geflohen, zu
Dir ist die Zuflucht für den Sündigen, und der Fluchtpunkt
dessen, der das Glück seiner Seele hat verloren gehen lassen.
Wahrlich, wie
oft hat ein Feind das Schwert seiner Feindschaft gegen mich
gezogen, schärfte für mich die Kante seines (großen) Messers
und wetzte für mich dessen Klinge. Er hat für mich seine
tödlichen Gifte beigemischt und richtete seine zielsicheren
Pfeile auf mich. Seine Wächter haben mich nicht aus den Augen
gelassen. Und er beabsichtigte, mich Schlimmem auszusetzen und
mich aus dem schlimmen Trunk seiner Bitterkeit trinken zu
lassen. Daraufhin hast Du, mein Gott meine Schwäche gesehen,
die Katastrophen zu ertragen, meine Unfähigkeit denjenigen zu
besiegen, der beabsichtigt hat, mich zu bekämpfen und meine
Einsamkeit gegen die Vielzahl derjenigen, die feindlich zu mir
waren und darauf zielten, mich zu verunglimpfen in einer
Weise, an die ich nicht gedacht habe. Dann hast Du Initiative
ergriffen, mir Deinen Sieg zu schenken und hast meinen Rücken
mit Deiner Kraft gestärkt. Dann hast Du seine Macht gebrochen
und ihn in die Einsamkeit gestoßen nach der Vielzahl seiner
Unterstützer. Du hast mir die Oberhand über ihn gegeben und
das, worauf er abgezielt hat, auf ihn zurückfallen lassen.
Daraufhin hast Du ihn abgewehrt, ohne dass er seinen Unmut
befriedigte, und er hat seinen Groll nicht gestillt. Wahrlich,
er biss seine Fingerspitzen (vor Wut) und kehrte fliehend
zurück, so dass Du seine Truppen gebrochen hast.
Wie oft haben
Unterdrücker gegen mich Verschwörungen geschmiedet und die
Schlingen ihrer Fallen gegen mich geknüpft. Der (Unterdrücker)
hat seine Beobachter beauftragt, mich zu beobachten und
lauerte mir auf, wie ein Raubtier seinem Opfer auflauert, auf
die Nutzung einer Chance gegen sein Opfer wartend, wobei er
mir heuchlerische Freundlichkeit zeigt und mich ansieht mit
großem Groll. Als Du, mein Gott, geheiligt und erhaben bist
Du, die Verdorbenheit seiner Absichten gesehen hast, und die
Hässlichkeit dessen, was er verinnerlicht hat, hast Du ihn
kopfüber hineingestürzt in seine Kluft und hast ihn
zurückgeworfen in die Tiefe seiner Grube. So fiel er in
Ungnade nach seiner Halsstarrigkeit, gedemütigt in den Knoten
seiner Schlingenfalle, in der er geplant hat, mich darin zu
sehen. Wäre nicht Deine Gnade, wäre mir beinahe das passiert,
was ihm passiert ist.
Wie oft hat
ein Neider sich verschluckt und erstickte fast meinetwegen. Er
hat meinetwegen an seiner Wut gelitten und verletzte mich mit
seiner scharfen Zunge. Er hat mir gegrollt, indem er mir seine
Schandtaten angehängt hat und machte meine Ehre zu einem Ziel
seiner Bestrebungen. Er hat Eigenschaften, die er (selbst)
schon hat, mir angehängt, grollte mir mit seiner Verschwörung
und zielte auf mich mit seiner List. So habe ich Dich, oh mein
Gott, hilfesuchend angerufen. Dabei bin ich voller Vertrauen
auf Deine schnelle Erfüllung und weiß, dass jemand, der unter
dem Schatten Deiner Seite Zuflucht gesucht hat, nicht
unterdrückt wird. Jener, der Sicherheit sucht in der Burg
Deiner Unterstützung, wird niemals in Schrecken versetzt
werden. Daraufhin hast Du mich verschanzt vor seiner Stärke
durch Deine Macht.
Oft hast Du
Wolken von Unerwünschtem von mir abgewandt, Wolken der Gaben
auf mich regnen lassen, Bäche der Gnade fließen lassen, (mich)
gekleidet mit Unversehrtheit, die Quellen von (schlimmen)
Ereignissen zum Versiegen gebracht und umfassendes Unheil
aufgehoben.
Oft hast Du
gute Annahmen (über Dich) bestätigt, Mittellosigkeit
aufgehoben, nach einem Fallen hochgeholfen und Bedürftigkeit
abgewendet.
Das alles
waren Gaben und aus Großzügigkeit Deinerseits, trotz der
intensiven Beschäftigung mit dem Ungehorsam Dir gegenüber
während all diesem. Meine schlechten Taten haben Dich nicht
daran gehindert, Deine Gefälligkeiten zu vollenden, und das
hat mich (dennoch) nicht davon abgehalten, die Dinge zu
begehen, die Deine Unzufriedenheit nach sich ziehen. Du wirst
nicht über das befragt, was Du tust.
Wahrlich, Du
wurdest gebeten, und Du hast gegeben. Du wurdest (auch) nicht
gebeten, und dennoch hast Du von Dir aus gegeben. Um Deine
Huld wurde ersucht und Du hast nicht gezögert. Oh mein
Gebieter, Du wolltest unbedingt Gefälligkeit, Gunst,
Großzügigkeit und Gaben (schenken). Ich (hingegen) wollte
unbedingt in Deine Verbote stürzen, Deine Gesetze
überschreiten und Deine Drohung vernachlässigen. Wahrlich, Dir
gebührt die Dankpreisung, mein Gott, als ein Mächtiger, Der
nicht besiegt werden kann und Jener, Der Geduld besitzt und es
nicht eilig hat.
Hier steht
derjenige, der die Reichlichkeit der Gaben gesteht, der diesen
mit Nachlässigkeit begegnet ist und der seiner Seele gegenüber
Vergeudung bezeugt.
Allah unser,
ich ersuche Deine Nähe durch die erhabene Religion Muhammads
und den glänzenden Weg Alis und wende mich an Dich, durch sie
beide mich von [diesem und jenem]
Bösen zu schützen, denn das fällt Dir bei Deinem Reichtum
nicht schwer und erschöpft Dich nicht bei Deiner Macht, denn
Du bist aller Dinge mächtig.
So schenke
mir, oh mein Gott, von Deiner Gnade und Deiner ständigen
Erfolgsleitung, was ich als eine Leiter annehmen kann, um
damit zu Deiner Zufriedenheit emporzusteigen und mit welcher
ich vor Deiner Bestrafung sicher bin, oh Gnädigster aller
Gnädigen.