Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Aus seinen Reden über die Erneuerer in der Religion
und über diejenigen, die über die Religion gemäß ihrer eigenen
Meinung sprechen, während sie gegen den Weg der Wahrhaftigen
handeln in dem, was sie sagen
Die vertrauenswürdigen Traditionisten
unter den Sunniten und den Schi´iten haben (Imam ´Alis, a.)
Rede überliefert: Die Rede beginnt mit der Lobpreisung Allahs
und den Segnungen auf den Propheten (s.) und seine Familie ((salawat),
nachdem er fortfuhr):
„Meine Verantwortung für das, was ich
sage, ist ein Pfand, und ich bürge dafür. Sie wird nicht die
Samen der Gottesfurcht verwelken lassen, noch wird sie die
Wurzeln ausdörren. Das gesamte Gute liegt bei dem, der seine
Fähigkeiten kennt. Es bedeutet für einen Menschen eine
ausreichende Unwissenheit, nicht seine Fähigkeiten zu kennen.
Die bei Allah verhassteste Kreatur ist ein Mann, den Er sich
selber überlassen hat, der vom Ziel des Weges abgewichen ist,
erfüllt von den Worten der Ketzerei, und damit (mit dieser
Ketzerei) floh er ins Fasten und ins Gebet. Er stellt eine
Versuchung dar für die, die von ihm versucht werden, er
(selbst) irrt von der Rechtleitung von denen ab, die vor ihm
waren, und er führt diejenigen irre, die ihm folgen. So trägt
er (die Verantwortung) für die Fehler anderer, eine Geisel
seiner Fehlerhaftigkeit. (So ein Mensch) hat die Unwissenheit
von Unwissenden ohne Führung aufgelesen, und er ist sich der
intensiven Finsternis der Versuchung (fitna) nicht bewusst.
Denn Menschen wie er, die sich Wissende nennen, während sie
ihrem Wissen nicht einen ganzen Tag folgen können. Er geht
frühmorgens aus dem Haus und versucht aus dem Wenigen viel zu
machen, (und hält es) für besser als das, was (in der Tat)
viel ist, bis er seinen Durst mit verschmutztem Wasser
gestillt hat und (sein Wissen) aus dem zu vermehren sucht, was
von keinem Nutzen ist. Er sitzt als ein Richter, der
verantwortlich ist für die Klärung dessen, was für andere
unklar ist. Er fürchtet, dass diejenigen, die vor ihm kamen,
ohne seine Weisheit waren, und dass die Taten derjeniger, die
nach ihm kommen, wie die Taten von denen sein würden, die vor
ihm waren. Wenn eine obskure Angelegenheit vor ihn gebracht
wird, dann gibt er einen irrelevanten Kommentar seiner Meinung
gemäß ab, dann besteht er kategorisch darauf. Er ist in die
Zweifel verstrickt wie in ein Spinnennetz, während er nicht
weiß, ob er Recht oder Unrecht hat. Er sieht nicht, dass das,
was jenseits seiner (geistigen Reichweite) ist, innerhalb der
Reichweite (anderer) ist. Wenn er eine Sache mit einer anderen
vergleicht, dann hält er nie seine Ansicht für falsch. Wenn
etwas ihm unbekannt ist, dann verbirgt er es, weil er seine
Unwissenheit, Unzulänglichkeit und die Notwendigkeit (des
Verbergens dessen) kennt, damit nicht gesagt werden kann, dass
er es nicht weiß. Dann schreitet er voran ohne Wissen, in
Nachtblindheit eindringend, (wie) ein Reiter in Verwirrung, in
Unwissenheit umherwandernd. Er entschuldigt sich nicht für
das, was er nicht weiß und (versucht, dadurch) unversehrt zu
bleiben. So fällt er eine Entscheidung, ohne je in Wissen
gebissen zu haben mit einem Schneidezahn. Er verstreut die
Überlieferungen, wie der Wind den Sand verstreut.
(Falsch verteilte) Erbe weinen wegen
ihm, und Blut schreit (nach Rache) seinetwegen. Durch seine
Urteile erklärt er das Verbotene zum Erlaubten und verbietet
dadurch das Erlaubte. Er ist ungültig, wenn er (Urteile)
herausgibt (in Fällen), die vor ihn gebracht werden, und er
bereut nicht, was ihm entgangen ist.
Ihr Menschen, (es ist angebracht) dass
ihr nur gehorsam seid und denjenigen kennt, über den
Unkenntnis nicht zu entschuldigen ist.
Es ist das Wissen, mit dem Adam (a.) herabstieg und alles, mit
dem die Propheten ausgezeichnet worden waren bis zum Siegel
der Propheten, liegt in der Familie Muhammads (s.). Wohin hat
es euch gebracht? Oder vielmehr, wohin geht ihr, ihr, die ihr
aus den Lenden der Leute der Arche kommt? (Diese Nachkommen
des Propheten) sind wie sie (die Arche des Propheten Nuh
(a.)), so steigt darin ein. So wie diejenigen, die darin
waren, gerettet wurden, so werden die, die in (die
Anhängerschaft der Familie des Propheten) eintreten, durch sie
gerettet werden. Ich garantiere dies mit einem wahrhaftigen
Schwur, und ich mache keine falschen Behauptungen. So wehe
denen, die zurückbleiben, nochmals wehe denen, die
zurückbleiben! Ist denn nicht das zu euch gedrungen, was der
Prophet (s.) unter euch gesagt hat, wie er in seiner
Abschiedswallfahrt gesagt hatte: „Ich hinterlasse euch zwei
schwerwiegende Dinge, wenn ihr daran festhaltet, werdet ihr
niemals irregehen: Das Buch Allahs und meine Familie, meine
Ahl-al-Bait. Sie werden sich nie trennen, bis sie zu mir an
den Teich (des Paradieses) kommen werden. Nun gebt acht, wie
ihr gegen mich opponiert hinsichtlich dieser beiden
(schwerwiegenden Dinge). Wahrlich, dies (der Gehorsam gegen
den Qur´an und die Ahl-al-Bait) ist süß und wohlschmeckend, so
trinkt es. Aber dieses (der Ungehorsam dagegen) ist salzig und
bitter, so meidet es.“