Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Das Abkommen von al-Hudaibiyya
(Der Schlacht gegen) die Banu al-Mustaliq
folgte das Ereignis von al-Hudaibiyya. Das Banner befand sich
bei dem Fürsten der Gläubigen (a.), wie es auch bei den
Ereignissen vorher der Fall gewesen war. Die Nachricht über
seinen mutigen Einsatz in den Reihen der Männer im Krieg
verbreitete sich weithin. Das war nach dem Treueid, den der
Prophet (s.) von seinen Gefährten (ashab) wie auch ihr
Gelöbnis ihm gegenüber, standhaft zu bleiben,
entgegengenommen hatte. Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm
anstelle des Propheten (s.) den Treueid von dessen Frauen
entgegen. An jenem Tage war (die Art und Weise) ihres
Treueides so, dass er ein Kleidungsstück zwischen sich und sie
warf und mit seiner Hand darüber strich, und sie leisteten dem
Propheten (s.) den Treueid, indem sie (mit der Hand) über das
Kleidungsstück strichen. Daraufhin strich der Gesandte Allahs
(s.) über das Gewand von ´Ali ibn Abi Talib (a.). Noch andere
Dinge sind mit dem Ereignis von al-Hudaibiyya verbunden wie
folgt:
Als Suhail ibn ´Amr sie sah, dass sich
die Dinge gegen ihn (und seine Leute) wandten, bat er dem
Propheten (s.) demütig um Frieden, und dieser bekam die
Offenbarung, dass er darauf eingehen und den Fürsten der
Gläubigen (a.) an jenem Tage zu seinem Schreiber machen
sollte, damit er das Friedensabkommen mit seiner Handschrift
niederschreiben sollte. Der Prophet (s.) sagte zu ihm:
„Schreibe auf, ´Ali: ‚Bismillahi-r-Rahmani-r-Rahim - im Namen
Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen.‘“ „Da ist etwas
zwischen dir und mir geschrieben worden, Muhammad“, sagte
Suhail ibn ´Amr, „so beginne mit etwas, das wir kennen, so
schreibe: ‚Bismika allahumma - in Deinem Namen, o Allah‘.
Der Gesandte Allahs (s.) sagte zu dem Fürsten der Gläubigen
(a.): „Radiere aus, was du geschrieben hast, und schreibe:
‚Bismika allahumma - in Deinem Namen, o Allah.‘“ „Wenn nicht
mein Gehorsam dir gegenüber wäre, o Gesandter Allahs“,
sagte der Fürst der Gläubigen, „dann würde ich ‚Im Namen
Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen‘ nicht ausradieren“,
dann radierte er es aus und schrieb: „In Deinem Namen, o
Allah.“ „Schreibe auf:“ sagte der Prophet (s.), „Das
ist das Abkommen, das zwischen Muhammad, dem Gesandten Allahs,
und Suhail ibn ´Amr getroffen wurde.“ „Wenn ich dem, was da
zwischen uns geschrieben wurde, stattgeben würde“, wandte
Suhail ein, „dann würde ich damit dein Prophetentum
akzeptieren! Und es ist gleich, ob ich das aus Überzeugung
gegen mich selber bezeugen oder es nur mit meiner Zunge äußern
würde. Radiere diesen Namen aus und schreibe: ‚Das ist das,
wozu Muhammad ibn ´Abdallah seine Zustimmung gegeben hat.‘
“Wahrlich, bei Allah, er ist wirklich der Gesandte Allahs,
trotz deiner Arroganz“, sagte der Fürst der Gläubigen
(a.). „Schreibe seinen Namen als eine Bedingung, die
erfüllt werden muss“, beharrte Suhail. „Wehe dir,
Suhail“, sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „lasse ab
von deiner Halsstarrigkeit.“ „Radiere es aus, ´Ali“, sagte
der Prophet. „Gesandter Allahs“, sagte ´Ali, „meine
Hand wird sich nicht bewegen, um deinen Namen auszuradieren,
der dein Prophetentum ausdrückt.“ „Dann lege meine Hand
darauf“, sagte er (der Prophet, s.), und der Gesandte
Allahs (s.) radierte es mit seiner eigenen Hand aus und sagte
zu dem Fürsten der Gläubigen (a.): „Du wirst aufgefordert
werden, das Gleiche zu tun, und du wirst es tun, auch wenn es
dir Schmerzen verursacht.“ Der Fürst der Gläubigen (a.)
vervollständigte das Dokument. Als das Friedensabkommen
vervollständigt worden war, leistete der Gesandte Allahs (s.)
sein Schlachtopfer an dem Ort, an dem er war.
Das System der Organisation dieser
Schlacht hing vom Fürsten der Gläubigen (a.) ab. Alles, was
sich darin abspielte, einschließlich des Treueides, des
Anordnens der Leute in Reihen für die Schlacht und daraufhin
(das Abkommen für den) Waffenstillstand, wie auch des
Niederschreibens des Ganzen, war alles auf den Fürst der
Gläubigen (a.) zurückzuführen. Das war, was Allah eingerichtet
hatte wie das Ersparen von Blutvergießen und das Wohlergehen
der islamischen Sache. Die Menschen haben über ihn in dieser
Schlacht berichtet, zusätzlich zu dem, was wir erwähnt haben -
zwei herausragende Tugenden, durch die er sich auszeichnete,
und die zu seinen großen Tugenden und umfangreichen
Ruhmestaten hinzugefügt wurden.
Ibrahim ibn ´Umar berichtete von seinen
Männern, von Qayid, dem Gefolgsmann von ´Abdallah ibn Salim,
welcher berichtete: Als der Gesandte Allahs (s.) zu der ´Umra
von al-Hudaibiyya aufbrach, machte er bei Dschuhfa Halt, und
er fand dort kein Wasser. Er schickte Sa´d ibn Malik mit
Wassersäcken, jedoch Sa´d kehrte zurück, nachdem er nicht weit
gegangen war und sagte: „O Gesandter Allahs, ich konnte
nicht weitergehen. Meine Füße stoppten aus Furcht vor dem
Feind.“ „Setz dich“, sagte der Prophet (s.). Dann schickte
er einen anderen Mann los, und er ging mit den Wassersäcken,
bis er an den Ort kam, an den (schon) der Erste (seinen Weg)
beendet hatte, und kehrte (ebenfalls) zurück. „Warum bist
du zurückgekommen?“, fragte ihn der Prophet (s.). „Bei
Dem, Der dich mit der Wahrheit gesandt hat, ich konnte vor
Furcht nicht weitergehen.“ Da rief der Gesandte Allahs
(s.) ´Ali ibn Abi Talib (a.) und schickte ihn mit den
Wassersäcken los. Diejenigen, die durstig waren, kamen heraus,
jedoch beklagten sie sich nicht über seine Rückkehr, da sie
gesehen hatten, wie seine Vorgänger (unverrichteter Dinge)
zurückgekommen waren. ´Ali (a.) machte sich mit den
Wassersäcken auf den Weg, bis er nach al-Harar kam, und
schöpfte (dort) Wasser. Dann ging er damit zum Propheten (s.),
und es gab Jubelschreie dafür. Der Prophet (s.) sagte „Allahu
Akbar - Allah ist am Größten“, und er erbat (von Allah)
Gutes für ihn.
Bei dieser Schlacht kam Suhail ibn ´Amr
zum Propheten und sagte zu ihm: „Muhammad, unsere Sklaven
haben sich dir angeschlossen, gib sie uns zurück.“ Der
Prophet wurde so ärgerlich, dass sein Ärger an seinem Gesicht
sichtbar wurde. Er sagte: „Lasst ab, ihr Quraisch, oder ich
werde euch einen Mann schicken, dessen Herz Allah (bereits)
auf seinen Glauben geprüft hat, der eure Nacken treffen wird
der Religion gemäß.“ Einer der Anwesenden sagte: „O
Gesandter Allahs, ist Abu Bakr dieser Mann?“ „Nein“, sagte
er (der Prophet). „Und ´Umar‘?“, fragte jemand.
„Nein“, antwortete der Prophet, „sondern der, der in
(seinem) Zimmer Sandalen flickt“, und die Leute rannten zu
dem Zimmer, um zu sehen, wer der Mann denn sei, und da sahen
sie den Fürsten der Gläubigen, ´Ali ibn Abi Talib (a.).
Eine Gruppe von Männern berichteten
dieses, beruhend auf der Aussage des Fürsten der Gläubigen
(a.), und sie sagten darin, dass ´Ali (a.) diese Geschichte
berichtete, dann sagte er: „Ich hörte den Gesandten Allahs
(s.) sagen: „Wer gegen ´Ali vorsätzlich lügt, wird einen Platz
im Feuer bekommen.“
Das, was der Fürst der Gläubigen (a.) reparierte, war der
Riemen einer der Sandalen des Propheten (s.) Er war gerissen,
und er flickte ihn.
Isma´il ibn ´Ali al-Ammi berichtete von
Na´il ibn Nadschih, von ´Amr ibn Schimr, von Dschabir ibn
Yazid, von Abu Dscha´far, von seinem Vater (a.), welcher
berichtete: „Der Riemen der Sandale des Gesandten Allahs (s.)
war gerissen, und er gab sie ´Ali (a.), damit er sie flickte.
Dann ging er mit einer Sandale etwa einen Pfeilwurf weit. Er
ging zu seinen Gefährten und sagte: „Einer von euch wird
sich für die Auslegung (des Qur´an) einsetzen, wie er sich mit
mir für seine Herabsendung eingesetzt hat.“ „Bin ich dieser, o
Gesandter Allahs?“, fragte Abu Bakr. „Nein“,
antwortete er. „Und ich, o Gesandter Allahs?“, fragte
´Umar. „Nein“, war die Antwort. Da hörten die Leute auf
(zu fragen) und schauten einander an. Da sagte der Gesandte
Allahs (s.): „Vielmehr ist es derjenige, der die Sandale
flickt“, und er wies auf ´Ali ibn Abi Talib (a.): „Er
wird sich für die Auslegung (des Qur´ans) einsetzen, wenn
meine Sunna aufgegeben und verworfen werden wird, wenn das
Buch Allahs verdreht werden wird, und wenn diejenigen über die
Religion sprechen werden, die kein Recht dazu haben. ´Ali (a.)
wird sie bekämpfen, um die Religion Allahs, Des Erhabenen, zu
beleben.“