Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Denkwürdige Worte und Ansprachen des Fürsten der Gläubigen (a.)

Eine kurze Zusammenfassung seiner (a.) Reden über die Notwendigkeit der Gotterkenntnis, Seine Einheit[1] und die Ablehnung, etwas (oder jemanden) mit Ihm zu vergleichen, mit einer Beschreibung Seiner Gerechtigkeit, die Klassifizierung der Weisheit sowie der Beweise und Argumente dafür

Abu Bakr al-Hudhali überlieferte von al-Zuhri, von ´Isa ibn Yazid, von Salih ibn Kaisan: Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte, wobei er zur Gotterkenntnis drängte und zur (Erkenntnis) Seiner Einheit: „Das Erste im Dienst an Allah ist, Ihn zu erkennen, und die Wurzel der Erkenntnis Seiner ist (die Anerkennung) Seiner Einheit. Die Ordnung Seiner Einheit ist die Ablehnung, Ihn mit (irgend etwas) zu vergleichen, Er ist Erhaben über die Zuschreibung der (menschlichen) Eigenschaften. Während das Zeugnis des Verstandes (erfordert), dass alles, was (menschliche) Eigenschaften hat, erschaffen ist, und das Zeugnis des Verstandes (erfordert), dass Er, Der Allmächtige und Hohe, der Erschaffer ist und nicht erschaffen (wurde). Durch die Schöpfung Allahs, welche auf Ihn selbst hinweist, durch die Vernunft, die die Überzeugung von Seiner Erkenntnis festsetzt, durch Reflexion, die den Beweis (Seiner Existenz) bestätigt, hat Er die Schöpfung zu einem Beweis Seiner (Existenz) gemacht. Dadurch hat Er Seine Göttlichkeit offengelegt. Er ist der Eine, der Einzigartige in Seiner Ewigkeit, Er hat keinen Teilhaber an Seiner Göttlichkeit, niemand ist Ihm ebenbürtig in Seiner Göttlichkeit. Durch die Widersprüchlichkeit der Dinge, die miteinander im Gegensatz stehen, gibt es das Wissen, dass nichts im Gegensatz zu Ihm steht. Durch die Natur der Vergleichbarkeit in Dingen, die miteinander verglichen werden können, ist bekannt, dass nichts mit Ihm verglichen werden kann.“[2]

Die gesamte Predigt würde das Buch zu sehr in die Länge ziehen.

Zu den Ansprachen über die Ablehnung jeglichen Vergleichs mit Allah, Erhaben ist Sein Name, gehört die (Ansprache), die Scha´bi überlieferte: Der Fürst der Gläubigen (a.) hörte einen Mann sagen: „Bei Ihm, Der von sieben Ebenen (des Himmels) verdeckt ist...“ und er hob seinen Stock zum Himmel. Dann sagte er zu ihm: „Wehe dir, Allah ist darüber erhaben, vor irgendetwas bedeckt zu sein sowie darüber, dass irgendetwas vor Ihm bedeckt ist. Gelobt sei Er, Den kein Platz enthält, vor Dem nichts verborgen bleibt, weder auf der Erde noch im Himmel.“ Da fragte der Mann: „Soll ich für meinen Schwur Sühne leisten?“ „Nein“, sagte er (der Imam), „du hast nicht bei Allah geschworen, welches Sühne (kaffara) erfordern würde, denn du hast nur bei etwas anderem geschworen.“ [3]

Die Biographen (ahl-al-sira, Biographen der Ahl-al-Bait, a. und des Propheten, s.,) und die Gelehrten der Überlieferung (´Ulama‘ al-naqala) überlieferten, dass ein Mann zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) ging und sagte: „Fürst der Gläubigen, gib mir Kunde über Allah, Den Erhabenen. Hast du Ihn gesehen, während du Ihn angebetet hast?“ „Ich bin keiner, der jemanden anbetet, den er nicht gesehen hat“, erwiderte der Fürst der Gläubigen (a.). „Wie hast du Ihn gesehen?“, fragte er. „Wehe dir“, sagte er, „die Augen sehen Ihn nicht mit der menschlichen Sicht, sondern die Herzen sehen Ihn durch die Wahrheiten des Glaubens (iman). (Er kann) durch Beweise erkannt werden und durch Zeichen charakterisiert, die nicht mit den Menschen verglichen noch durch sinnliche Wahrnehmung erreicht werden können.“ Der Mann ging weg und sagte: „Wahrhaftig, Allah weiß wohl, wie Er Seine Botschaft verkündet.“[4]

In diesem Hadith liegt der Beweis, dass er (Imam ´Ali, a.) das direkte Sehen (mit dem Auge) von Allah Dem Erhabenen verneinte.

Hassan ibn Abi al-Hassan al-Basri überlieferte: Ein Mann kam zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) nach seinem Aufbruch von der Schlacht von Siffin und sagte zu ihm: „Fürst der Gläubigen, sag mir, war der Krieg zwischen uns und jenen Leuten (das Ergebnis von) Bestimmung und Schicksal von Allah?“ „Ihr habt niemals einen Hügel erstiegen noch seid ihr in ein Tal herabgestiegen, außer durch Bestimmung und Schicksal von Allah.“ „Dann schreibe ich alle meine Sorgen Allah zu“. „Warum?“, fragte (Imam ´Ali, a.). „Wenn Bestimmung und Schicksal Allahs uns zum Handeln treibt, wie sieht es dann mit dem Lohn für uns aus, wenn wir Ihm gehorchen, und wie mit der Bestrafung, wenn wir Ihm ungehorsam sind?“ „Hast du gedacht, mein Freund, dass Bestimmung endgültig und das Schicksal unabwendbar ist? Denk das nicht. Diese Aussage ist die Doktrin der Götzenanbeter, der Partei des Schaitan und der Widersacher des Allgnädigen (ar-Rahman). Es sind diese Leute und ihre Magier (madschus), die diesen Schicksalsglauben angenommen haben. Allah, Der Erhabene, gibt Befehle als freie Wahl (ob sie befolgt werden oder nicht), und die Verbote als Warnung (vor Strafe bei deren Übertretung). Er erlegt (uns) Leichtes auf, und ihm wird nicht widerwillig gehorcht, noch wird Ihm Ungehorsam entgegengebracht wie jemandem, der besiegt werden kann, und Er hat den Himmel und die Erde sowie das, was zwischen ihnen ist, nicht umsonst geschaffen“ (, und er zitierte folgenden Vers): „Das ist die Ansicht derer, die ungläubig sind. Wehe denn den Ungläubigen wegen des Feuers!“[5] Da sagte der Mann zu ihm: „Was ist dann die Bestimmung und das Schicksal, das du erwähnt hast, Fürst der Gläubigen?“ „Es ist der Befehl zum Gehorsam und das Verbot des Ungehorsams, die Ermöglichung, Gutes zu tun und Schlechtes zu unterlassen, die Hilfe, Ihm nahezukommen und der Abbruch (der Beziehung mit Ihm) mit denen, die Ihm ungehorsam sind. (Außerdem) die Verheißung (von Lohn) und die Androhung (vor Strafe), die Anregung (Gutes zu tun) und die Abschreckung, (Schlechtes zu tun). All das ist die Bestimmung Allahs im Hinblick auf unsere Taten und Seine Bestimmung unserer Handlungen. Was anderes als das betrifft, so vermute es nicht, denn die Vermutung dessen wird deine Handlungen ungültig machen.“ „Du hast mich (von meinen Zweifeln) befreit, Fürst der Gläubigen, möge Allah auch dich befreien“, und er begann zu rezitieren: „Du bist der Imam, durch dessen Gehorsam wir von Allah, Dem Allgnädigen, am Tage der Rückkehr (zu Ihm) Vergebung erhoffen. Du hast das in unserer Religion klargemacht, was (uns) unklar war, möge dein Herr dich mit reichlicher Güte belohnen.“ [6]

Dieses Hadith klärt durch die Aussagen des Fürsten der Gläubigen (a.) die Bedeutung der (göttlichen) Gerechtigkeit (´adl), die Verneinung des Zwangs (dschabr) und die Feststellung der Weisheit in den Handlungen Allahs, Des Erhabenen sowie die Verneinung (der Annahme) von Sinnlosigkeit darin.

[1] Tauhid

[2] Die Predigt vor in „Al-Ihtidschadsch“: 200; in „Tuhaf al-´Uqul“: 43; und einiges davon in „Al-Kafi“: 1: 108; „Al-Tauhid“: 308: „Amali al-Murtadha“: 1: 296; „Nahdsch al-Balagha“: 2: 144 / 181; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es n „al-Bihar“: 4: 253.

[3] Ähnliches kommt vor bei „Al-Gharat“: 1: 112, „Al-Tauhid“: 184; „Nadhir Al-Darr“: 1: 296: und der Autor erwähnte es mit leichter Abweichung in „Al-Fusul al-Muchtara“: 38; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 3: 310 / 3, und 104: 205 / 1.

[4] „Al-Ihtidschadsch“: 209, „Amali al-Murtadha“: 1: 104, darin von Imam Sadiq (a.), und # Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 4: 32 / 8.

[5] Heiliger Qur´an: 38: 27

[6] „Al-Tauhid“: 38; „´ Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)“: 1: 138; Misbah al-Anwar“: 187; „Al-Fusul al-Muchtara“: 42, „Tuhaf al-´Uqul“: 349; „Ihtidschadsch“: 208, mit anderem Wortlaut; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 5: 125 / 74.

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