Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Denkwürdige Worte und
Ansprachen des Fürsten der Gläubigen (a.)
Eine kurze Zusammenfassung
seiner (a.) Reden über die Notwendigkeit der Gotterkenntnis,
Seine Einheit
und die Ablehnung, etwas (oder jemanden) mit Ihm zu
vergleichen, mit einer Beschreibung Seiner Gerechtigkeit, die
Klassifizierung der Weisheit sowie der Beweise und Argumente
dafür
Abu Bakr al-Hudhali überlieferte von
al-Zuhri, von ´Isa ibn Yazid, von Salih ibn Kaisan: Der Fürst
der Gläubigen (a.) sagte, wobei er zur Gotterkenntnis drängte
und zur (Erkenntnis) Seiner Einheit: „Das Erste im Dienst
an Allah ist, Ihn zu erkennen, und die Wurzel der Erkenntnis
Seiner ist (die Anerkennung) Seiner Einheit. Die Ordnung
Seiner Einheit ist die Ablehnung, Ihn mit (irgend etwas) zu
vergleichen, Er ist Erhaben über die Zuschreibung der
(menschlichen) Eigenschaften. Während das Zeugnis des
Verstandes (erfordert), dass alles, was (menschliche)
Eigenschaften hat, erschaffen ist, und das Zeugnis des
Verstandes (erfordert), dass Er, Der Allmächtige und Hohe, der
Erschaffer ist und nicht erschaffen (wurde). Durch die
Schöpfung Allahs, welche auf Ihn selbst hinweist, durch die
Vernunft, die die Überzeugung von Seiner Erkenntnis festsetzt,
durch Reflexion, die den Beweis (Seiner Existenz) bestätigt,
hat Er die Schöpfung zu einem Beweis Seiner (Existenz)
gemacht. Dadurch hat Er Seine Göttlichkeit offengelegt. Er ist
der Eine, der Einzigartige in Seiner Ewigkeit, Er hat keinen
Teilhaber an Seiner Göttlichkeit, niemand ist Ihm ebenbürtig
in Seiner Göttlichkeit. Durch die Widersprüchlichkeit der
Dinge, die miteinander im Gegensatz stehen, gibt es das
Wissen, dass nichts im Gegensatz zu Ihm steht. Durch die Natur
der Vergleichbarkeit in Dingen, die miteinander verglichen
werden können, ist bekannt, dass nichts mit Ihm verglichen
werden kann.“
Die
gesamte Predigt würde das Buch zu sehr in die Länge ziehen.
Zu den Ansprachen über die Ablehnung
jeglichen Vergleichs mit Allah, Erhaben ist Sein Name, gehört
die (Ansprache), die Scha´bi überlieferte: Der Fürst der
Gläubigen (a.) hörte einen Mann sagen: „Bei Ihm, Der von
sieben Ebenen (des Himmels) verdeckt ist...“ und er hob
seinen Stock zum Himmel. Dann sagte er zu ihm: „Wehe dir,
Allah ist darüber erhaben, vor irgendetwas bedeckt zu sein
sowie darüber, dass irgendetwas vor Ihm bedeckt ist. Gelobt
sei Er, Den kein Platz enthält, vor Dem nichts verborgen
bleibt, weder auf der Erde noch im Himmel.“ Da fragte der
Mann: „Soll ich für meinen Schwur Sühne leisten?“ „Nein“,
sagte er (der Imam), „du hast nicht bei Allah geschworen,
welches Sühne (kaffara) erfordern würde, denn du hast nur bei
etwas anderem geschworen.“
Die Biographen (ahl-al-sira, Biographen
der Ahl-al-Bait, a. und des Propheten, s.,) und die Gelehrten
der Überlieferung (´Ulama‘ al-naqala) überlieferten, dass ein
Mann zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) ging und sagte:
„Fürst der Gläubigen, gib mir Kunde über Allah, Den Erhabenen.
Hast du Ihn gesehen, während du Ihn angebetet hast?“
„Ich bin keiner, der jemanden anbetet, den er nicht gesehen
hat“, erwiderte der Fürst der Gläubigen (a.). „Wie hast
du Ihn gesehen?“, fragte er. „Wehe dir“, sagte er,
„die Augen sehen Ihn nicht mit der menschlichen Sicht,
sondern die Herzen sehen Ihn durch die Wahrheiten des Glaubens
(iman). (Er kann) durch Beweise erkannt werden und durch
Zeichen charakterisiert, die nicht mit den Menschen verglichen
noch durch sinnliche Wahrnehmung erreicht werden können.“
Der Mann ging weg und sagte: „Wahrhaftig, Allah weiß wohl,
wie Er Seine Botschaft verkündet.“
In diesem Hadith liegt der Beweis, dass
er (Imam ´Ali, a.) das direkte Sehen (mit dem Auge) von Allah
Dem Erhabenen verneinte.
Hassan ibn Abi al-Hassan al-Basri
überlieferte: Ein Mann kam zu dem Fürsten der Gläubigen (a.)
nach seinem Aufbruch von der Schlacht von Siffin und sagte zu
ihm: „Fürst der Gläubigen, sag mir, war der Krieg zwischen
uns und jenen Leuten (das Ergebnis von) Bestimmung und
Schicksal von Allah?“ „Ihr habt niemals einen Hügel erstiegen
noch seid ihr in ein Tal herabgestiegen, außer durch
Bestimmung und Schicksal von Allah.“ „Dann schreibe ich
alle meine Sorgen Allah zu“. „Warum?“, fragte (Imam
´Ali, a.). „Wenn Bestimmung und Schicksal Allahs uns zum
Handeln treibt, wie sieht es dann mit dem Lohn für uns aus,
wenn wir Ihm gehorchen, und wie mit der Bestrafung, wenn wir
Ihm ungehorsam sind?“ „Hast du gedacht, mein Freund, dass
Bestimmung endgültig und das Schicksal unabwendbar ist? Denk
das nicht. Diese Aussage ist die Doktrin der Götzenanbeter,
der Partei des Schaitan und der Widersacher des Allgnädigen (ar-Rahman).
Es sind diese Leute und ihre Magier (madschus), die diesen
Schicksalsglauben angenommen haben. Allah, Der Erhabene, gibt
Befehle als freie Wahl (ob sie befolgt werden oder nicht), und
die Verbote als Warnung (vor Strafe bei deren Übertretung). Er
erlegt (uns) Leichtes auf, und ihm wird nicht widerwillig
gehorcht, noch wird Ihm Ungehorsam entgegengebracht wie
jemandem, der besiegt werden kann, und Er hat den Himmel und
die Erde sowie das, was zwischen ihnen ist, nicht umsonst
geschaffen“ (, und er zitierte folgenden Vers): „Das
ist die Ansicht derer, die ungläubig sind. Wehe denn den
Ungläubigen wegen des Feuers!“
Da sagte der Mann zu ihm: „Was ist dann die Bestimmung
und das Schicksal, das du erwähnt hast, Fürst der Gläubigen?“
„Es ist der Befehl zum Gehorsam und das Verbot des
Ungehorsams, die Ermöglichung, Gutes zu tun und Schlechtes zu
unterlassen, die Hilfe, Ihm nahezukommen und der Abbruch (der
Beziehung mit Ihm) mit denen, die Ihm ungehorsam sind.
(Außerdem) die Verheißung (von Lohn) und die Androhung (vor
Strafe), die Anregung (Gutes zu tun) und die Abschreckung,
(Schlechtes zu tun). All das ist die Bestimmung Allahs im
Hinblick auf unsere Taten und Seine Bestimmung unserer
Handlungen. Was anderes als das betrifft, so vermute es nicht,
denn die Vermutung dessen wird deine Handlungen ungültig
machen.“ „Du hast mich (von meinen Zweifeln) befreit, Fürst
der Gläubigen, möge Allah auch dich befreien“, und er
begann zu rezitieren: „Du bist der Imam, durch dessen
Gehorsam wir von Allah, Dem Allgnädigen, am Tage der Rückkehr
(zu Ihm) Vergebung erhoffen. Du hast das in unserer Religion
klargemacht, was (uns) unklar war, möge dein Herr dich mit
reichlicher Güte belohnen.“
Dieses Hadith klärt durch die Aussagen
des Fürsten der Gläubigen (a.) die Bedeutung der (göttlichen)
Gerechtigkeit (´adl), die Verneinung des Zwangs (dschabr) und
die Feststellung der Weisheit in den Handlungen Allahs, Des
Erhabenen sowie die Verneinung (der Annahme) von Sinnlosigkeit
darin.