Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Einige seiner (a.) Aussprüche, während er zwischen den Gefallenen herumging (nach der Kamel-Schlacht)

„Hier liegen Quraisch, die meine Verwandtschaft mit ihnen abgeschnitten haben. Meine Seele ist geheilt worden. Ich war zu euch vorgetreten, um euch vor dem Biss des Schwertes zu warnen, aber ihr wart wie junge Männer: Ihr hattet kein Wissen von dem, was ihr saht. Jedoch, es war der Untergang und das üble Ende. Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem üblen Ende.“

Dann ging er an Mu´id ibn al-Miqdad vorbei und sagte: „Allah möge dem Vater von diesem gnädig sein. Wenn er am Leben gewesen wäre, dann wäre er zu einem besseren Ende gekommen als dieser.“ „Preis sei Allah, der ihn zu Fall gebracht hat, und seine Seite zu der Unterlegenen gemacht hat“, sagte ´Ammar ibn Yasir, „bei Allah, Fürst der Gläubigen, wir schätzen diejenigen nicht, die der Wahrheit gegenüber widerspenstig sind, ob Sohn oder Vater.“ „Möge Allah dir barmherzig sein und dich mit Gutem belohnen (für dein Festhalten an der Wahrheit, antwortete der Fürst der Gläubigen, a.).“

Er ging an ´Abdallah ibn Rabi´a ibn Darradsch vorbei, der unter den Gefallenen war. „Dieser Verzweifelte, was trieb ihn hinaus (zum Krieg)? War es Religion oder die Unterstützung für ´Uthman? Bei Allah, ´Uthman hatte (doch) von ihm und seinem Vater keine gute Meinung.“ Dann passierte er Mu´id ibn Zuhair ibn Umayya und sagte: „Wenn die Zwietracht am Gipfel der Plejaden[1] wäre, dann hätte dieser Junge danach gegriffen. Bei Allah, er hatte dort kein (tapferes) Wesen. Der, der ihn erfasste, berichtete mir, dass er vor Angst vor dem Schwert winselte.“

Dann ging er an Muslim ibn Qaraza vorbei und sagte: „Frömmigkeit trieb diesen (zur Revolte). Bei Allah, er sagte mir, ich solle ´Uthman nach etwas fragen, das er (als sein Eigentum) in Mekka vorher beansprucht hatte. Uthman habe es ihm gegeben und gesagt: ´Wenn es nicht deins gewesen wäre, ich hätte es ihm nicht gegeben.´ Das ist das, was ich weiß. Wie schlimm für den Bruder des Clans. Dann kam die Zeit der Zerstörung für die Hilfe für ´Uthman.“

Dann ging er an ´Abdullah ibn Humaid ibn Zuhair vorbei und sagte: „Auch dieser ist einer, der gegen uns in den Krieg zog, wobei er behauptete, dadurch (die Nähe) Allahs zu suchen. Er hatte mir Briefe geschrieben, in denen er Negatives gegen ´Uthman äußerte. Dann gab er ihm etwas, und er war damit zufrieden.“

Er ging an ´Abdullah ibn Hakim ibn Hizam vorbei und sagte: „Dieser Mann opponierte gegen seinen Vater hinsichtlich des Ausziehens (in die Schlacht), selbst wenn sein Vater uns nicht helfen würde, und dieser blieb bei seinem Treueid uns gegenüber, auch wenn er sich zurückhielt und zu Hause blieb, als er an der Schlacht zweifelte. Und derjenige, der sich von uns und anderen zurückhielt, ist heute nicht der Tadelnswerteste, sondern der Tadelnswerte ist derjenige, der uns bekämpft hat.“

Dann kam er an ´Abdullah bin al-Mughira ibn al-Achnas vorbei und sagte: „Der Vater dieses Mannes wurde an dem Tag getötet, als ´Uthman in seinem Hause ermordet wurde. Er zog wutentbrannt aus aufgrund der Ermordung seines Vaters. Er war ein junger Mann, und er hatte Angst, dass er getötet werden würde.“

Dann ging er an ´Abdullah ibn Abi ´Uthman bin al-Achnas ibn Schariq vorbei und bemerkte: „Diesen sehe ich noch vor mir. Die Männer hatten ihre Schwerter ergriffen, und er floh aus den Schlachtreihen. Ich schirmte ihn ab, aber er hörte den Mann nicht, der ihn rief, bis er ihn tötete. Das ist etwas, was den jungen Männern der Quraisch verborgen ist, sie sind unerfahren und wissen nichts von der Kriegsführung. Sie sind betrogen worden und wurden in den Irrtum geführt, wenn sie stehen blieben, fielen sie hin und wurden getötet.“

Dann ging er eine Weile weiter, dann kam er zu Ka´b ibn Sur. Er sagte: „Dies ist derjenige, der gegen uns mit dem Qur´an um den Hals (mushaf) marschierte, er behauptete, ein Helfer der Ummah zu sein, und er rief die Leute zu dem auf, was darin (im Qur´an) steht, während er (selbst) nicht wusste, was darin steht. Dann betete er für einen Sieg: ‚Sie beteten um Sieg, und (daraufhin) kam jeder hochmütige Feind zuschanden.’ [2] Er betete darum, dass Allah mich töten möge, doch Allah tötete ihn. Bringt Ka´b ibn Sur in eine sitzende Position,“ und er wurde hingesetzt. Der Fürst der Gläubigen sagte: „Ka´b, ich habe das vorge­funden, was mir mein Herr wahrhaftig verheißen hat. Hast du (auch) vorgefunden, was dir dein Herr wahrlich verheißen hat?“ Dann sagte er: „Legt Ka´b hin.“

Er ging an Talha bin ´Ubaidullah vorbei und sagte: „Dies ist der, der den Treueid mir gegenüber gebrochen hat und Zwietracht in die Ummah gebracht hat, der (die Leute) gegen mich aufgestachelt hat, der zu meiner Ermordung aufgerufen hat und der Ermordung meiner Familie. Bringt Talha in eine sitzende Position“, und er wurde hingesetzt. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Talha ibn ´Ubaidullah, ich habe das vorgefunden, was mir mein Herr wahrhaftig verheißen hat. Hast du (auch) das vorgefunden, was dein Herr wahrhaftig verheißen hat?!“ Dann sagte er: „Legt Talha hin“, und ging weiter. Einer derjenigen, die mit ihm waren, sagte zu ihm: „Fürst der Gläubigen, sprichst du zu Ka´b und Talha, nachdem sie getötet worden sind?“, und er antwortete: „Bei Allah, sie beide haben meine Worte gehört, so wie die Leute von Qulaib[3] die Worte des Gesandten Allahs (s.) gehört hatten, am Tage (der Schlacht) von Badr.“[4]

[1] Ein Sternbild, Anm. d. Übers.

[2] Heiliger Qur´an: 14: 15

[3] Die Leute von Qulaib: Sie waren die Götzendiener der Quraisch, die am Tage von Badr kämpften, und die von den Muslimen dort in den Brunnen geworfen wurden.

[4] Al-Munsif erwähnte es in „Al-Dschamal“: 209 - 211, mit leichter Abweichung, und ´Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar“: 8: 437.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de