Auszug von Beweisen, Zeichen, Hinweisen und Wundern Abu
Hassan Musas (a.)
Abu al-Qasim
Dscha´far ibn Muhammad ibn Qulawaih informierte mich, von
Muhammad ibn Ya´qub al-Kulaini, von Muhammad ibn Yahya, von
Ahmad ibn Isa, von Abu Yahya al-Wasiti, von Hischam ibn Salim,
welcher berichtete: „Ich (d.h. Hischam ibn Salim) und Muhammad
ibn al-Nu´man (auch als „Sahib al-Taq“ bekannt) waren nach dem
Tode Abu Abdillahs (a.) in Medina. Die Leute waren dahingehend
übereingekommen, dass Abdullah ibn Dscha´far der
Führungsbeauftragte (sahib al-amr) nach seinem Vater war. Wir
gingen zu ihm, als die Leute bei ihm waren. Wir fragten ihn,
wie viel Zakat gezahlt werden muss. Er erwiderte: ‚Fünf von
zweihundert Dirham.’ – ‚Und (wie viel) von hundert
Dirham?’ fragten wir. ‚Zweieinhalb Dirham,’
antwortete er. ‚Bei Allah,’ sagten wir, ‚dies (ist)
was die (Lehre der) Murdschi´a sagt’, daraufhin sagte er:
‚Bei Allah, ich weiß nicht, was die Murdschi´a sagt.’“
Er (Hischam ibn Salim) fuhr
fort: „Wir, Abu Dscha´far al-Ahwal (d.h. Muhammad ibn Nu´man)
und ich gingen hinaus und wanderten umher, ohne dass wir
wussten, wohin wir uns wenden sollten. Wir setzten uns weinend
auf eine der Gassen in Medina und wussten nicht, wohin wir
gehen, noch an wen wir uns wenden sollten. Wir sprachen davon,
uns an die Murdschi´a zu halten, die Qadariyya, die Mu´tazila
[oder an die Charidschiten].
Wir waren in dieser Situation, als ich einen alten Mann sah,
den ich nicht kannte und mir mit seiner Hand zuwinkte. Ich
fürchtete, dass er einer der Spione des (Abbasiden-Kalifen)
Abu Dscha´far al-Mansur sei. Er hatte Spione in Medina (um
herauszufinden,) auf wen sich die Leute (als Nachfolger) nach
Dscha´far einigten, und dann würde er (d.h. der Imam)
ergriffen und geköpft werden, so fürchtete ich, dass er einer
von ihnen sei und sagte zu al-Ahwal: ‚Ziehe dich zurück
(von mir), ich fürchte (nur) für mich, du aber sei vorsichtig.
Denn er will nur mich, nicht dich, so ziehe dich von mir
zurück, begib dich nicht in Gefahr, denn du wirst ihn (sonst)
auf dich lenken.’ Er entfernte sich weit von mir, und ich
folgte dem alten Mann, und (ich tat) das, weil ich annahm, ihm
(ohnehin) nicht entkommen zu können. Ich folgte ihm weiterhin
und war schon meines Todes gewiss, bis er mich zu der Tür von
Abu al-Hassan Musa (a.) brachte. Dann verließ er mich und ging
fort. Da erschien ein Diener an der Tür und sagte zu mir:
‚Tritt ein, Allah sei dir barmherzig.’
So trat ich
ein, und da war Abu al-Hassan Musa (a.) und sprach zuerst
(bevor ich sprechen konnte): ‚(Wende dich) zu mir, zu mir,
und nicht zu der Murdschi´a, noch zu der Qadariyya, noch zur
Mu´tazila, noch zu den Charidschiten, noch zu der Zaidiyya,’
und ich antwortete: ‚Möge ich dein Opfer sein, ist dein
Vater fortgegangen?’ – ‚Ja,’ erwiderte er. ‚Ging
er, indem er starb?,’ fragte ich. ‚Ja,’ antwortete
er. ‚Und wen haben wir nach ihm?,’ fragte ich. ‚Wenn
es Allah will, wird Er dich zu ihm führen,’ erwiderte er.
‚Möge ich dir geopfert werden,’ sagte ich, ‚dein
Bruder Abdullah behauptet, dass er der Imam nach seinem Vater
sei,’ – ‚Abdullah wünscht nicht, dass Allah (in der
richtigen Weise) verehrt wird,’ sagte er. ‚Möge ich dir
geopfert werden’, fragte ich, ‚und wen haben wir nach
ihm?’ – ‚Wenn Allah will, wird Er dich zu ihm führen’,
wiederholte er. ‚Möge ich dir geopfert werden,’
antwortete ich, ‚bist du derjenige?’ ‚Das sage ich
nicht’, erwiderte er. Da sagte ich zu mir selbst: ‚Ich
habe wohl nicht auf die richtige Art und Weise gefragt’,
dann fragte ich: ‚Möge ich dir geopfert werden, hast du
einen Imam über dir?’ – ‚Nein,’ antwortete er. Nur
Allah weiß, was mir (plötzlich) in den Sinn kam an (einem
Gefühl von) Ehre und Respekt (gegenüber Musa, a.). So sagte
ich zu ihm: ‚Möge ich dir geopfert werden, darf ich dich so
fragen, wie ich deinen Vater zu fragen pflegte?’ –
‚Frage,’ antwortete er, ‚du wirst informiert werden,
(jedoch) verbreite (die Antwort) nicht, denn wenn du (sie)
verbreitest, wird ein Massaker stattfinden.’ Ich fragte
ihn (aus), und er war in der Tat ein unerschöpfliches Meer (an
Wissen), und ich sagte zu ihm: ‚Möge ich dir geopfert
werden, die Schia deines Vaters ist verloren (ohne Führer),
soll ich diese Angelegenheit vor sie bringen und sie zu dir
aufrufen, (dir zu folgen)? Denn du hast von mir (das
Versprechen der) Geheimhaltung bekommen.’ – ‚Bringe es
vor denjenigen unter ihnen, dessen Geradheit (im Verstand) dir
vertraut ist, jedoch nimm ihm (das Versprechen der)
Geheimhaltung ab, denn wenn er es verbreitet, wird ein
Massaker stattfinden,’ und er wies mit seiner Hand auf
seine Kehle.
Er (der
Erzähler) fuhr fort: „So verließ ich ihn und traf Abu
Dscha´far al-Ahwal. Er fragte mich: ‚Was ist dir passiert?’
– ‚Rechtleitung,’ erwiderte ich und erzählte ihm die
Geschichte. Dann trafen wir Zurarah und Abu Basir. Sie gingen
zu ihm, hörten seine Worte, befragten ihn und bestätigten sein
Imamat. Wir trafen Scharen von Menschen, und jeder, der zu ihm
ging, bekräftigte sein Imamat außer der Gruppe von Ammar
al-Sabati. Abdullah bestand auf seiner Behauptung (Imam zu
sein), aber nur wenige gingen zu ihm.
Abu al-Qasim
Dscha´far ibn Muhammad ibn Qulawaih berichtete mir von
Muhammad ibn Ya´qub, von Ali ibn Ibrahim, von seinem Vater,
von al-Rifa´i, welcher überlieferte: „Ich (d.h. al-Rifa´i)
hatte einen Vetter namens al-Hassan ibn Abdillah. Er war
genügsam und einer der Frömmsten seiner Zeit. Die Mächtigen
fürchteten ihn aufgrund der Ernsthaftigkeit und Aktivität, mit
der er seinen Glauben lebte, möglicherweise ging er (sogar) zu
den Mächtigen in Sachen Gutes Gebieten (amr-bil-ma´ruf) und
Schlechtes verwehren (nahy-an-il-munkar) aufgrund einer Sache,
die ihn zornig gemacht hatte. Sie ertrugen dies wegen seiner
Rechtschaffenheit. Dieser Zustand dauerte an, bis er eines
Tages in die Moschee kam, wo sich Abu al-Hassan Musa (a.)
befand. Dieser nickte ihm zu, und er (mein Vetter) ging zu
ihm. ‚Abu Ali,’ sagte er (Abu al-Hassan Musa, a.),
‚nichts ist mir lieber und erfreut mich mehr als das, was du
tust. Dennoch hast du kein wahres Wissen (ma´rifa), so suche
das Wissen.’ Er antwortete: ‚Möge ich dir geopfert
werden, was ist das Wissen?’ – ‚Gehe und lerne (die
Rechtswissenschaft (fiqh)),’ erwiderte er, ‚suche die
Überlieferungen.’ – ‚Von wem?’ fragte mein Vetter.
‚Von den Rechtswissenschaftlern Medinas,’ antwortete
er, ‚und dann lege mir die Überlieferungen vor.’ Er
(mein Vetter) ging und schrieb nieder (was er gelernt hatte),
dann kam er zu ihm (Musa) und las sie ihm vor, (jedoch)
verwarf er (Musa) sie alle, darauf sagte er: ‚Geh und
lerne.’ Dem Mann war sehr an seiner (Einstellung zu
seiner) Religion gelegen, und so hörte er nicht auf, nach Abu
al-Hassan zu suchen, bis er sich auf machte, ein Gut von ihm
(zu besuchen). Er traf ihn unterwegs und sagte zu ihm:
‚Möge ich dir geopfert werden, ich habe dich gesucht (indem
ich zu Allah betete), so zeige mir, was du für mich als
notwendig(es Wissen) erachtest’, und Abu al-Hassan (a.)
berichtete über die Befehlsgewalt und die Rechtmäßigkeit von
Amir al-Mu´minin (Fürst der Gläubigen, Imam Ali, a.), und was
notwendig für ihn war, zu wissen. (Er sprach zu ihm auch) über
die Befehlsgewalt von al-Hassan, al-Hussain, Ali ibn
al-Hussain, Muhammad ibn Ali und Dscha´far ibn Muhammad, dann
schwieg er. Er (der Mann) fragte ihn: ‚Möge ich dir
geopfert werden, und wer ist der heutige Imam?’ – ‚Wenn
ich es dir sage,’ fragte er, ‚wirst du dann zu mir
kommen?’ – ‚Ja,’ erwiderte ich. ‚Ich bin es,’
sagte er. Ich fragte: ‚Gibt es etwas, womit ich das
beweisen kann?’ – ‚Gehe zu jenem Baum,’ sagte er
und wies auf einen der Umm Ghailan-Bäume
hin, ‚und sage zu ihm, dass Musa ibn Dscha´far ihm
befiehlt, zu ihm zu kommen.’ Er berichtete (weiter): ‚Ich
ging zu ihm (dem Baum), und – bei Allah – ich sah ihn die Erde
durchpflügen, bis er vor ihm (Musa, a.) stand. Dann bedeutete
er ihm, (wieder) zurückzugehen, und er ging zurück. Er (Imam
Musa, a.) setzte sich zu ihm und verharrte in Schweigen und
Gebet, und niemand sah ihn nach dieser (Begebenheit)
sprechen.“
Ahmad ibn
Mihran berichtete von Muhammad ibn Ali, von Abu Basir, welcher
überliefert: „Ich (d.h. Abu Basir) sagte zu Abu al-Hassan Musa
ibn Dscha´far: ‚Möge ich dir geopfert werden, wodurch wird
der Imam erkannt?’ Er antwortete: ‚Durch folgende
Eigenschaften: Die erste ist etwas, worin sein Vater ihm
vorangegangen war und dessen Hinweis auf ihn, auf dass er
Beweis (Hudscha) (für die Welt) sei. Wenn er gefragt wird,
wird er antworten, und wenn (eine Person) ihm gegenüber
schweigt, wird er (das Gespräch) beginnen, indem er ihm sagt,
was morgen passieren wird, und er wird zu den Menschen in
jeder Sprache sprechen.’ Dann sagte er: ‚Abu Muhammad
(Abu Basir), ich werde dir ein Zeichen geben, bevor du
aufstehst (zum Gehen).’ Es dauerte nicht lange, bis ein
Mann von den Leuten aus Chorassan zu ihm eintrat. Der
Chorassani sprach mit ihm auf Arabisch, und Abu al-Hassan
antwortete ihm auf Persisch, und der Chorassani sagte zu ihm:
‚Bei Allah, alles, was mich hinderte, mit dir Persisch zu
sprechen, war, dass ich dachte, dass du es nicht gut
beherrschst.’ – ‚Gepriesen sei Allah,‘ erwiderte er
(der Imam), ‚wenn ich es nicht so gut beherrschen würde, so
dass ich dir antworten könnte, was wäre dann mein Vorzug dir
gegenüber, durch den das Imamat gerechtfertigt würde!’
Dann sagte er: ‚Abu Muhammad, nicht eine der Reden der
Menschen bleibt vor dem Imam verborgen, noch die Sprache der
Vögel, noch die Rede jeglichen Wesens, das eine Seele
besitzt.’ “
Abdullah ibn
Idris berichtete von ibn Sinan, welcher überlieferte: „Eines
Tages schickte al-Raschid zu Ali ibn Yaqtin einige Kleider, um
ihn damit zu ehren. Unter ihnen war ein schwarzes seidenes
Obergewand, das mit Gold geschmückt war wie die Kleider der
Könige. Ali ibn Yaqtin übersandte den überwiegenden Teil jener
Kleider zu Musa ibn Dscha´far, er schickte (auch) darunter
jenes (schwarze) Gewand, und er fügte ihm Geld hinzu, das er
als Chums-Steuer (fünfter Teil) seines Geldes
bei sich hatte, das er zu ihm
bringen wollte. Als er (all) jenes Abu al-Hassan (a.) brachte,
akzeptierte er das Geld und die Kleider, schickte (aber) das
(schwarze) Gewand durch die Hand des Botschafters zu Ali ibn
Yaqtin zurück und schrieb ihm: ‚Bewahre es und gib es nicht
aus deiner Hand, denn ein Ereignis wird dir dadurch passieren,
wenn du es brauchst mit ihm (al-Raschid).’ Ali ibn Yaqtin
war misstrauisch, weil es zu ihm zurückgeschickt worden war
und wusste den Grund dafür nicht, und er bewahrte das Gewand
auf. Nach einigen Tagen änderte Ali ibn Yaqtin (seine
Einstellung zu) einem Diener, der eine spezielle Stellung bei
ihm innehatte und entließ ihn. Der Diener wusste von der
Zuneigung, die Ali ibn Yaqtin zu Abu al-Hassan Musa (a.)
hatte, und er hatte Kenntnis darüber, was er (Ali) bei jeder
Gelegenheit zu ihm schickte an Geld, Kleidern,
Aufmerksamkeiten und anderen Dingen. Er (ging und) verleumdete
ihn (Ali) bei al-Raschid: ‚Er (Ali ibn Yaqtin) vertritt die
Ansicht, dass Musa ibn Dscha´far der Imam ist, und er schickt
jedes Jahr die Chums (den fünften Teil) seines Geldes zu ihm,
außerdem hat er ihm ein Gewand geschickt, das der Fürst der
Gläubigen
ihm zu der und der Zeit verehrt hatte.’ Al-Raschid
entbrannte darüber in hellem Zorn. Er sagte: ‚Ich werde
diese Situation erforschen, und wenn die Sache so ist, wie du
sagst, dann werde ich ihn vernichten.’
Er ließ sofort
Ali ibn Yaqtin zu ihm bringen. Als er vor ihn gebracht wurde,
fragte er ihn: ‚Was hast du mit dem Gewand gemacht, das ich
dir gegeben habe?’ – ‚Fürst der Gläubigen,’
erwiderte er, ‚ich habe es in einem versiegelten Korb,
worin sich (auch) Parfüm befindet, das ich darin mit ihm
zusammen aufbewahre. Sobald ich am Morgen erwachte, öffnete
ich den Korb und schaute es an, um dadurch Segen zu bekommen,
küsste es und legte es wieder an seinen Platz. Dasselbe tue
ich jeden Abend.’ – ‚Bringe es sofort her,’ befahl
er (al-Raschid). – ‚Ja, Fürst der Gläubigen,’
antwortete er und rief einen seiner Diener und sagte zu ihm:
‚Gehe in den-und-den Raum in meinem Haus, nimm den
Schlüssel dafür von meinem Schatzmeister und schließe ihn auf.
Öffne die-und-die Truhe und bringe mir den versiegelten Korb,
der sich darin befindet.’ Es dauerte nicht lange, bis der
Diener mit dem versiegelten Korb kam. Er (Ali) stellte ihm vor
al-Raschid, ließ ihn das Siegel brechen und öffnete ihn. Als
er geöffnet wurde, schaute er (al-Raschid) auf das Gewand, das
zusammengefaltet in Parfüm darin lag, und sein Zorn beruhigte
sich, und er sagte zu Ali ibn Yaqtin: ‚Bringe es wieder
zurück an seinen Platz und gehe von hier rechtgeleitet, von
nun an werde ich niemals mehr einem Verleumder gegen dich
Glauben schenken.’ Er ließ ihm ein prächtiges Geschenk
überreichen und ordnete für den Verleumder tausend
Peitschenhiebe an. Nachdem er mit etwa fünfhundert
Peitschenhieben geschlagen worden war, starb er.“
Muhammad ibn
Isma´il überlieferte von Muhammad ibn al-Fadhl, welcher
berichtete: „Die Überlieferung, die das Überstreichen der Füße
bei der rituellen Waschung (wudhu’) betrifft (mash-al-ridschlain),
war Gegenstand einer Meinungsverschiedenheit unter unseren
Gefährten, ob es (das Überstreichen) von den Zehen zu den
Knöcheln (erfolgen soll) oder von der Knöcheln zu den Zehen?
Ali ibn Yaqtin schrieb an Abu al-Hassan Musa (a.): ‚Möge
ich dir geopfert werden, unsere Gefährten sind über das
Überstreichen der Füße uneinig, und wenn Du es für angemessen
hältst, mir in Deiner Handschrift zu schreiben, was ich im
Hinblick darauf zu tun habe, so werde ich es Ausführen, so
Allah will.’ Daraufhin schrieb ihm Abu al-Hassan (a.):
‚Ich habe verstanden, was du erwähnt hast über die
Meinungsverschiedenheit über die rituelle Waschung. Was ich
dir dieses betreffend befehle, ist, dass Du dreimal den Mund
ausspülst (madhmadha) und dreimal die Nase (istinschaq) und
dreimal das Gesicht wäschst, dass Du zwischen den Barthaaren
reibst (und deine Arme bis zu den Ellenbogen wäschst, dass Du
über deinen gesamten Kopf streichst und über das Äußere und
das Innere deiner Ohren und Du sollst Deine Füße dreimal bis
zu den Fußknöcheln waschen. Übertrete dieses nicht für
irgendetwas anderes.’
Als der Brief bei Ali ibn Yaqtin ankam, war er über das, was
ihm darin beschrieben wurde, verwundert, was sich von dem,
über das die gesamte Gruppe übereingekommen war, unterschied.
Dann sagte er: ‚Mein Herr (mawla) weiß besser, was er
gesagt hat, und ich werde seinem Befehl nachkommen.’ Er
praktizierte seine rituelle Waschung so und war in Konflikt
mit allen (anderen) Schiiten durch den Gehorsam gegenüber dem
Befehl Abu al-Hassans (a.). Ali ibn Yaqtin wurde bei
al-Raschid verleumdet, indem gesagt wurde: ‚Er ist ein
Rafidhite,
der gegen dich ist’, und al-Raschid sagte zu einigen
seiner Vertrauten: ‚Mir ist schon viel Gerede zu Ohren
gekommen über Ali ibn Yaqtin, den Widerwillen gegen ihn wegen
seiner Gegnerschaft zu uns und seine Hinneigung zu den
rafidhitischen Lehren, jedoch kann ich bei ihm keinen Fehler
sehen in seinem Dienst mir gegenüber. Ich habe ihn schon
mehrere Male überprüft, und ich konnte an ihm nichts
Verdächtiges sehen. Ich möchte seinen Fall überprüfen, ohne
dass er es merkt, damit er sich vor mir schützen kann.’
Man sagte zu ihm (zu al-Raschid): ‚Fürst der Gläubigen, die
Rafidhiten widersprechen (der Meinung) der (Mehrheit der)
Gesellschaft im Hinblick auf rituelle Waschung (Wudhu’) und
machen sie leichter. Sie akzeptieren nicht das Waschen der
Füße, so überprüfe sein Verständnis von der rituellen Waschung
ohne sein Wissen.’ – ‚Ja’, erwiderte er, ‚diese
Methode wird seinen Fall klären.’ Dann ließ er ihn eine
Weile allein und beauftragte ihn mit einer Arbeit im Haus, bis
die Gebetszeit kam. Ali ibn Yaqtin war allein in einem Zimmer
in seinem Haus, um seine rituelle Waschung und sein Gebet zu
verrichten. Als die Gebetszeit herangekommen war, stand
al-Raschid hinter der Wand des Zimmers, wo er Ali ibn Yaqtin
sehen konnte, (ohne dass) er (Ali) ihn sah. Er (Ali) rief nach
Wasser für die rituelle Waschung. Er spülte sich dreimal den
Mund und dreimal die Nase, (dann) wusch er dreimal das
Gesicht; er rieb zwischen den Barthaaren, wusch seine Arme bis
zu den Ellenbogen dreimal; er strich über seinen Kopf und
seine Ohren und wusch seine Füße. Al-Raschid beobachtete ihn.
Als er ihn (Ali) (all) das verrichten sah, konnte er nicht
mehr an sich halten, von einem Platz aus auf ihn herabzusehen,
von woher er (Ali) ihn sehen konnte und rief ihm zu: ‚Ali
ibn Yaqtin, wer behauptet, dass du ein Rafidhit bist, hat
gelogen.’ So war sein (Alis) Verhältnis zu ihm (al-Raschid)
wiederhergestellt. Ein Brief von Abu al-Hassan (a.) erreichte
ihn (daraufhin): ‚Von jetzt an, Ali ibn Yaqtin, verrichte
die rituelle Waschung, so wie Allah es befohlen hat, wasche
dein Gesicht einmal als Pflicht und ein weiteres Mal als
(maximale) Vorschrift, und genauso wasche deine Arme, streiche
über den vorderen Teil deines Kopfes und den äußeren Teil
deiner Füße mit der restlichen Feuchtigkeit von der Waschung.
Was für dich befürchtet wurde, ist nun fort. Was-salam.’
Ali ibn Abu
Hamza al-Bata´ini überliefert: Eines Tages ging Abu al-Hassan
Musa von (a.) Medina in eines seiner Dörfer außerhalb
(Medinas), ich (Abu Hamza) begleitete ihn. Er ritt auf einem
Maultier und ich auf einem Esel, der mir gehörte, und als wir
auf einem Weg entlang ritten, stellte sich uns ein Löwe
entgegen. Ich schreckte in Furcht (vor ihm) zurück, doch Abu
al-Hassan (a.) ging unbesorgt vorwärts, und ich sah den Löwen
sich Abu al-Hassan (a.) unterwerfen und brummen. Abu al-Hassan
(a.) stand vor ihm, als ob er seinem Brummen lauschte, und der
Löwe legte seine Pranke auf die Kruppe seines Maultieres.
Meine Seele zitterte von (all) dem, und ich hatte große Angst,
dann wandte sich der Löwe ab auf die Seite des Weges. Abu
al-Hassan wandte sein Gesicht in Richtung der Qibla und begann
zu beten, und er bewegte seine Lippen so, dass ich ihn nicht
verstehen konnte. Dann winkte er dem Löwen mit der Hand zu
(und bedeutete ihm,) dass er weggehen sollte. Der Löwe brummte
lange, und Abu al-Hassan sagte ‚Amin, Amin’, dann
wandte sich der Löwe ab, bis er aus unseren Augen verschwand.’
Abu al-Hassan
(a.) ging weiter geradeaus, und ich folgte ihm. Als wir vom
Ort entfernt waren, schloss ich mich ihm an und fragte ihn:
‚Möge ich dir geopfert werden, was ist mit diesem Löwen? Bei
Allah, ich hatte seinetwegen Angst um dich, und ich wunderte
mich, was er mit dir zu tun hatte.’ Abu al-Hassan (a.)
antwortete: ‚Er kam zu mir, und klagte über die
Schwierigkeiten, die seine Löwin bei der Geburt hatte. Er bat
mich, Allah zu bitten, dass Er es ihr erleichtern möge, und
das tat ich, und er fragte mich, ob ich in meinem Herzen
wüsste, ob sie ihm einen männlichen (Löwen) gebären würde, und
ich sagte ihm das. Da sagte er zu mir: ‚Gehe unter dem
Schutze Allahs, Allah wird weder dir, noch deinen Nachkommen,
noch einem von deiner Schia etwas von reißenden Tieren
geschehen lassen’, und ich sagte ‚Amin’.
Die Berichte
in diesem Kapitel sind zahlreich. Was wir aufgeführt haben,
ist der festgesetzten Planung gemäß ausreichend, mit der Gnade
Allahs, Des Erhabenen.