Bedürftige
Eine Gesellschaft bildet sich unter anderem deswegen, damit
deren Mitglieder einander zur Seite stehen und helfen. Das
heißt, ein jeder trägt auf seine Weise und entsprechend seinem
Können dazu bei, dass ganz allgemein den Bedürfnissen aller in
der Gemeinschaft entsprochen wird. Abgesehen davon aber
besteht die elementare Verpflichtung eines jeden in der
Gesellschaft darin, insbesondere den Bedürftigen unter die
Arme zu greifen und den Notwendigkeiten jener, die unfähig
sind, aus eigener Kraft dafür sorgen zu können, Genüge zu tun.
Fest steht: Wenn die Vermögenden über Not und Bedürftigkeit
ihrer Mitmenschen gleichgültig hinwegsehen und nicht helfend
eingreifen, gerät die gesamte Gesellschaft in Gefahr. Und zwar
einschließlich der Vermögenden, die besonders bedroht sind.
Dieses ist eine Realität, die heutzutage wohl einem jeden, der
mit offenen Augen und Ohren durch sein Leben geht, bewusst
geworden ist..., ist sie doch überall auf diesem Erdenrund zu
beobachten.
Vor vierzehn Jahrhunderten schon hat der Islam auf diese
Gefahr hingewiesen. Um seine Gemeinde vor ihr zu bewahren, hat
er den “Habenden” in ihr geboten, jährlich einen bestimmten
Teil ihres Vermögens den Bedürftigen zur Verfügung zu stellen.
Und sollten deren elementaren Bedürfnisse damit gestillt sein,
sind sie dennoch auch weiterhin zu unterstützen, bis das auch
ihr Lebensstandard angehoben ist. Der Erhabene Gott spricht im
86. Vers der Sure 3, Ale-lmran:
Ihr werdet nicht zu Wohl und Errettung gelangen, wenn ihr
nicht von dem, was euch lieb ist, auf dem Wege Gottes spendet.
Sehr viele Riwayat sind uns in diesem Zusammenhang
überliefert worden. Prophet Muhammad (s.) sagte zum Beispiel:
Die besten sind jene, die dem Volk von Nutzen sind und
beistehen.
Und:
Am Tage der Auferstehung werden jene vor Gott einen
besonders hohen Rang haben, die sich mehr als andere für das
Wohlergehen der Gottesgeschöpfe (Menschen) eingesetzt haben.