Der Heilige Koran
Der Heilige Koran ist jene eigentliche Quelle, aus der über
die “Wahrheiten” und das “Islamische Glaubenswissen” zu
erfahren ist. Er ist das Himmlische Buch bzw. das Wort Gottes,
das Muhammad ibn Abdullah (s.) hinabgesandt wurde...,
Nachweis seiner göttlichen Gesandtschaft und dem Menschen
verlässliche Orientierung.
Der Heilige Koran gibt eine Reihe weltanschaulicher und
praktischer Hinweise, Erklärungen und Regelungen an die Hand,
die - falls sie befolgt werden - Wohl und Glück in dieser wie
jener Welt garantieren. Er wurde im Verlaufe von 23 Jahren,
d.h. während der Zeit der Prophetenschaft Hadrat Muhammads (s.),
nach und nach hinabgesandt, zur Rechtleitung der Menschheit.
Mit klaren, verständlichen Worten vermittelt er die
richtige Weltanschauung, klärt über eine gute, edle, das heißt
menschenwürdige Gesinnung auf sowie über alles, was es zu
wissen gilt. Wie uns der 89. Vers der Sure 16, Nahl, sagt:
„Wir schickten dir das Buch , das alles offenkundig macht
.“
Über das “Islamische Wissen” - “Ma´arif Islam”, wie es in
der islamischen Terminologie heißt - gibt der Koran in
zusammenfassender Form Aufschluss. Um eingehender und
ausführlicher darüber erfahren zu können, insbesondere im
Zusammenhang mit islamisch-rechtswissenschaftlichen Themen (Fiqh),
verweist er an das Haus des Propheten.
Im 44. Vers der Sure 16, NahI, heißt es:
Wir haben dir den Koran hinabgesandt, damit du die Menschen
darüber , was ihnen Gott gesagt und geschickt wurde ,
aufklärst.
Wie gesagt, der Heilige Koran spricht, ohne zu blindem
Befolgen aufzufordern , in einer verständlichen Sprache und
so. das seine Worte und Weisungen von der gottgegebenen
menschlichen Vernunft akzeptiert werden . Er erinnert an
Dinge, die dem menschlichen Urwesen bekannt und offenkundig
sind , an etwas, dem sich der Mensch nicht entziehen kann,
sondern das er - ob er will oder nicht – tief in seinem innern
befürwortet.
Im 14, Vers der Sure 86, Tang , spricht der Erhabene Gott :
Der Koran ist das Buch , das das Wahre und Falsche
voneinander trennt.
Also nicht ein Buch voller leerer, sinnloser Worte. Das,
was es sagt, hat - soweit Gott es nicht selbst einschränkt
-immerwährende Gültigkeit. Es ist absolut wahr und vollkommen
und für jedermann – allzeit- verbindlich und aktuell.
Der Koran ist nicht menschliche Rede. Das heißt er ist
nicht das Wort des Menschen, der zwar entsprechend seines
begrenzten Wissens über dieses und jenes Thema spricht ,jedoch
nicht absolut über es , dessen Hindergründe sowie
Zusammenhänge mit anderen Dingen und Faktoren Bescheid weiß,
weshalb er einige Aspekte Übersieht und unberücksichtigt
lässt..
Gottes Wort ist vollkommen, denn Er ist allwissend , hat
absolute Kenntnis über alles, über Offenkundiges und
Verborgenes. Über das, was wohl und gut als auch das, was
schlecht und verderblich ist.
Daher ist es jedem Muslim eine Pflicht, seinen Blick zu
Öffnen und “objektiv” zu sehen..., in steter Erinnerung jenes
Koranverses, in dem es heißt, das Gottes Wort immerdar gültig
und bindend ist. Der Muslim begnügt sich nicht mit dem, was
“andere” sagen. Sondern er bewahrt sich sein “freies Denken”
bzw. “Unabhängig-Denken-Können”, jenes wertvolle Kapital, dass
den Menschen vor der anderen Kreatur auszeichnet. Genau das
ist es, wozu der Koran immer wieder aufruft, nämlich: zu
denken, nachzudenken...
Kurz, der Koran, das Buch Gottes, ist für alle von
bleibender Aktualität und Gültigkeit. Niemals “veraltet” er,
sondern vermittelt ständig neue Erkenntnisse und erweitert den
Wissenshorizont mehr und mehr. Er ist nicht von einer Gruppe
oder Generation allein zu erfassen und zu erschließen.
Vielmehr ist es so, dass alle Generationen aus ihm weiteres
Wissen schöpfen können...
Im 16. Vers der Sure 57, Hadid, mahnt der Erhabene Gott:
Den Menschen ist geraten, sich nicht zu verhalten ,wie die,
denen zuvor die Schrift gegeben ward, deren Herzen aber im
Laufe der Zeit erstarrten und die göttliche Belehrung vergaßen
bzw. verwarfen...
Der Heilige Koran fordert den Menschen auf, sein Inneres zu
befragen, auf die Stimme seines Gewissens und Wesens zu
horchen und die Wahrheit zu akzeptieren. Das heißt, dass er
sich zunächst in aller Aufrichtigkeit und Gewissenhaftigkeit
bereitmacht, die Wahrheit bedingungslos anzuerkennen..., dass
er das, was er bei aufrichtiger, lauterer Befragung seines
Inneren als “wahr und richtig” und als Schlüssel zu seinem
Wohl in dieser und jener Welt erfährt bzw. erkennt, zu
akzeptieren, nicht aber diabolisches Gerede und sinnliche
Verlockungen, da er ansonsten in die Irre geht.
Danach hat er die “Ma’arif Islam” - das heißt die Lehre des
Islam - seiner Vernunft, seiner inneren Erkennen bzw. Gewissen
zu unterbreiten. Und dann, wann dieses ihm sagt, dass es wahr
und richtig ist und das sein tatsächliches Wohl darin beruht,
demgemäß zu leben und zu handeln - und sein inneres Erkennen,
sein Gewissen wird ihm dieses sagen, da der Islam die “Din fitri” ist, das heißt die Religion, die im menschlichen Wesen
veranlagt ist - wird er bewußt dieses Wissen seinem Lebenskurs
zugrundelegen. Damit aber werden im Leben des Menschen Maximen
und Weisungen bestimmend, die “wegweisend” sind und die das
menschliche Urwesen selbst möchte. Mit ihnen tritt nun eine
koordinierte “Lebensordnung” in kraft. Eine Lebensordnung bzw.
-weise, deren sämtliche Aspekte und Dimensionen in vollem
Einklang mit der menschlichen Natur und Mentalität stehen,
wodurch Diskrepanzen zwischen menschlichem Wesen und
Lebensweise vermieden werden.
Es ist kein “Weg der Gagensätze”, der im Rahmen dieser
Lebensordnung gegangen wird. Kein disharmonischer,
unzusammenhängender Kurs, dem hier Geistig-geistliches
zugrundelicht und dort reine Materialität, der hier mit
innerer Vernunft und Wesenswunsch konform geht und dort
sinnlichen Trieben unterworfen ist.
Gott spricht im 30. Vers der Sure 46, Ahqaf:
Der heilige Koran weist dem Menschen den Weg zur Wahrheit,
den Weg zu einer Lebensordnung oder -weise, in der alles fein
aufeinander und frei von Unebenheiten bzw. Irreführendem und
Widersprüchlichem ist.
Und im 9. Vers der Sure 17, Assra’, spricht Er:
Der Koran führt den Menschen auf einen Weg, d.h. gibt ihm
eine Religion bzw. ein Lebensprogramm an die Hand, das
optimaler und konstruktiver als alle anderen Religionen und
Lebensprogramme bzw. –wege ist.
In einem anderen Vers wird der Grund für diese
außerordentliche Konstruktivität und Optimalität genannt. Und
zwar: Dieser Weg, diese Lebensweise, von der der Koran spricht
und die im “Islam” beruht, ist deswegen so hervorragend und
“effektiv”, weil der “islamische Weg” mit der Schöpfung des
Menschen, d.h. mit dessen Wesen und “Modalität” in völliger
Übereinstimmung steht. Denn daran ist nicht zu zweifeln.: Der
“islamische Weg” beantwortet die wesensmäßigen Wünsche und
Bedürfnisse des Menschen und verhilft ihm zu Ausgeglichenheit
und innerer Ruhe. Darum, weil ihm das, wonach er sich in
seinem tiefsten Inneren sehnt, durch diesen “islamischen Weg”
- d.h. durch die Hingebung- in den Willen Gottes, der unsere
Wünsche und Notwendigkeiten am besten kennt und ihnen durch
Seine Weisungen und Gebote entgegenkommt - erreichbar wird.
Im 30. Vers der Sure 30, Rum, lesen wir:
So wende dich fest und unbeirrbar der Religion zu. Jener
Religion, die mit der artspezialischen Schöpfung des Menschen,
die niemals zu verändern und abzuwandeln ist, absolut
übereinstimmt. Es ist die Religion, die die menschliche
Gesellschaft zu leiten, ihre Probleme zu lösen und sie ihrem
Glück und Wohlergehen zuzuführen vermag.
Im 1. Vers der Sure 14, Abraham, lesen wir:
Der Koran ist das Buch, das wir dir hinabsandten, auf das
du die Menschen aus den Finsternissen hinaus- und dem Licht
zuführen mögest.
Der Heilige Koran lädt zu einem hellen, lichten Weg ein,
der das Ziel klar zu erkennen gibt. Es ist jener Weg, der die
echten, wesensbedingten Wünsche und Bedürfnisse des Menschen
beantwortet und mit dessen “innerem Erkennen”, dessen Vernunft
übereinstimmt. Ja..., und dieser Weg, von dem der Koran
spricht, ist die in dem menschlichen Wesen veranlagte
Religion, die “Din fitri”, die “Islam” genannt wird.
Ein Weg jedoch oder, um es anders zu formulieren, eine
Lebensweise, die in sinnlichen, eigensüchtigen Verlangen fußt,
die der Befriedigung materieller Triebe, Profitsucht und
dergleichen dient..., oder aber ein Lebensstil bzw. -kurs, der
in blinder Nachahmung, gedankenlos und unbedacht übernommen
und imitiert wird, ohne zuvor zu prüfen, ob dieser der
gesunden, unverderbten Vernunft nicht zuwiderläuft...,
derartiges wird zu nichts anderem führen als zu einem
Abgleiten und Versinken in Finsternissen. So etwas ist nichts
weiter als das Befolgen eines Weges, der in keinster Weise die
Garantie gibt, dass er tatsächlich das Ziel erreichen lässt...,
was er auch gar nicht kann. Wie Gott im 122. Vers der Sure 6,
An’am, sagt:
Ist wohl der, welcher „tot“ war und dem wir - mit Hilfe der
Religion – Leben und Licht gaben, auf das er durch deren
Rechtleitung seinen Weg finden und gehen kann wie der, der in
den verschiedensten Finsternissen, aus denen er nicht
herauszukommen vermag, versunken ist?!
Kurz..., dieses alles lässt deutlich die Bedeutung und
Hervorragendheit, die diesem Heiligen Buch seitens Islam und
Muslimen beigemessen wird, erkennen. Es erklärt unter anderem
die Tatsache, dass dem Heiligen Koran seit seiner Hinabsendung
bis heute, da vierzehn Jahrhunderte vergangen sind,
unverbrüchliche Treue und ehrende Aufmerksamkeit - und zwar in
aller Welt - geschenkt wird.
Ja, der Koran, dieses Himmlische Buch, ist Halt und Stütze
der Muslime und das Fundament des Islam, dieser allzeit und
weltweit gültigen Religion. Er macht uns mit “Ma’arif Islam”,
das heißt der Gesamtheit des islamischen Wissens bekannt und
zwar in ansprechender, klarer und zugleich knapper Form. Die
Wertigkeit des Koran - der das Wort Gottes und “ewige Wunder”
des Propheten Muhammad (s.) ist - entspricht der der
Religion Gottes.