Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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Ein Vergleich zwischen Islam und anderen Gesellschaftsordnungen

Wenn wir die so genannten fortgeschrittenen Gesellschaften ein wenig eingehender betrachtet, wird uns klar, dass deren Wissenschaften und industrielle Entwicklung – auch wenn sie imposant ist und in der Lage versetzt , Mond und Sterne zu erreichen und eine erstaunliche Technologie hervorzubringen – dennoch eine „ heile und glückliche Welt „ nicht zu schaffen vermochte . Darum ,weil selbiger Fortschritt bei aller Anerkennung , der ihm zu zollen ist –und sämtliche “modernen” Gesellschaftsmethoden Tor und Tür zu einer unheilvollen Zukunft öffneten.

Beweis dafür sind u.a. die beiden Weltkriege, die sich infolge eines einzigen Vierteljahrhundert zutrugen , zu Vierteljahrhunderts zutrugen, zu entsetzlichem Blutvergießen und Elend sowie dem Tode Millionen unschuldiger Menschen führten. Doch damit nicht genug . Die Menschheit ist von einem dritten Weltkrieg bedroht, der ihre völlige Vernichtung verheißt.

Ganz abgesehen davon ist im Rahmen diesem besagten und recht suspekten „Entwicklung“, die soviel Leid und Not heraufbeschwor, den übrigen , das heißt schwächeren und nicht bzw. kaum entwickelten Völkern dieser Erde der Stempel „ Knechtschaft“ und „versklavt“ auf die Stirn gedrückt worden. Im Namen der „ Freiheit“.

Vier große Kontinente werden in Ketten gelegt , unter koloniale Joch gezwungen und genötigt, sich bedingungslos dem europäischem Kontinent zu fügen. Und auch heute ist es nicht anders. Die „Supermächtigen „ sind es , die auf Erden das Sagen haben. Eine kleine Gruppe nur, die jedoch den Ton angibt und sich anmaßt, über Leben und Tod, über Eigentum und Ehre Aber- und Abermillionen Menschen dieses Erdenrundes zu bestimmen.

Allerdings..., es ist nicht zu leugnen, dass die fortgeschrittenen Nationen selbst in relativen Wohlstand leben. Recht viele ihrer Ziele haben sie erreicht, unter anderem wissenschaftliche und technologische Errungenschaften . Ganz abgesehen davon, dass sie in ihren eigenen Ländern der sozialen Gerechtigkeit näher gekommen sind. Dennoch , auch sie waren und sind von Unheil und Miseren bedroht. Ganz zu schweigen von dem ungeheuren Kriegselend , in das sie aufgrund ihrer internationalen Konflikte bzw. Politik hineingeschlittert waren und das weltweite Ausmaß fand. Augenblick für Augenblick steuert die Menschheit einer weiteren Katastrophe entgegen , die ohne Zweifel bittere und grauenvoller sein wird als die vorangegangenen .

Offenkundig ist das all diese “süßen und bitteren “Früchte“ die Ernte des Baumes „ Zivilisation „ und gesellschaftliches Leben” sind...,das direkte Ergebnis der Vorgehensweise jener Gesellschaft , die sich dem äußerlichen Schein nach auf dem Weg des Fortschritts befinden.

In diesem Zusammenhang sei an folgendes erinnert, das nicht vergessen werden sollte. Und zwar: Die positiven, der Menschheit zum Wohle gereichenden Errungenschaften – das heißt die erfreuliche Ernte dieses besagten Baumes „Zivilisation „und gesellschaftliches Leben „ – sind zweifellos durch das Mitwirken einer Reihe wertvoller menschlichen Eigenschaften wie Streben nach Wissen und Entwicklung, Aufrichtigkeit , Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, Einsatz und Engagement möglich geworden . Das heißt also nicht allein durch das „Gesetz“. Denn Gesetze sind in den minderentwickelten Ländern Afrikas und Asiens ebenfalls anzutreffen , die weil Elend und Armseligkeit dort immer mehr um sich greifen und von Fortschnitt kaum die Rede ist.

Was aber die „ bittere Ernte „ angeht, die das menschliche Leben verfinstert und alle , auch die fortschrittlichen Gesellschaften , dem Untergang zutreibt, so sind dafür Gegebenheiten verantwortlich zu machen , die von einer kranken Moral herrührt, von Faktoren wie Eigensucht, Profitgier , Neid, Missgunst .Begierde, Ungerechtigkeit, Rohheit, Grausamkeit, Skrupellosigkeit, Hochmut, und dergleichen mehr.

Bei genauerem Betrachten der islamischen Weisungen stellen wir fest, dass der Islam den Menschen - genauer gesagt: die menschliche Gesellschaft - aufruft, die zuerst genannten, das heißt ihre positiven Eigenschaften zu fördern und die negativen abzubauen bzw. auszumerzen. Ganz generell gebietet er all das, was gut und recht und den Menschheit zum Wohle ist und baut darauf die “islamische Erziehung und Bildung” auf.

Das aber, was Leben und Entwicklung der menschlichen Gesellschaft im Wege steht - auch wenn es dem einen oder anderen Volk oder Stamm von “Nutzen” sein sollte -verwirft und untersagt er.

Was ist daraus zu schließen?

Erstens: Richtlinien und Weisungen des Islam sind weitaus optimaler und der menschlichen Gesellschaft dienlicher als die “weltlichen”, d.h. der von Menschenhirn erdachten Gesetzesordnungen und Vorhaltensvorschriften.

Im 30. Vers der Sure 30, Rum, lesen wir:

So halte dich an Gottes Weisungen. Das ist der rechte Weg. Nur die meisten begreifen es nicht!

Zweitens: Die positiven, erfreulichen Resultate der heutigen Zivilisation haben ihren eigentlichen Ausgangspunkt in den segensreichen Ergebnissen des Islam. Sie sind das Resultat dessen, was beispielsweise dem Westen- und zwar durch den Segen des Islam - in die Hände fiel. Vergessen wir nicht, dass dem Islam vor vielen Jahrhunderten schon, lange bevor sich die westliche Zivilisation anbahnte, die menschliche Gesellschaft zu seinen wertvollen Maximen einlud. Das Abendland war es dann, dass den Segen, der von diesen ethischen und lebensnahen Weisungen ausging und jene erstaunliche Entfaltung in der islamischen Welt bewirkt hatte, erkannte, nutzte und den Muslimen daraufhin sogar- , hinsichtlich Ordnung, Genauigkeit , Streben nach Wissen und Fortschritt-, “voraneilte”.

Als Amir al Mmi’minan (a.) im Sterben lag, sagte er zu den Muslimen: Es möge verhütet sein, dass ihr so säumig und nachlässig seid, dass die anderen euch voraneilen und die koranischen Weisungen optimaler nutzen als ihr...

Drittens: Gemäß koranischem Wort hat die Moral - die ethische Gesinnung - das Hauptanliegen und jene Basis zu sein, auf der Gesetze aufgebaut werden. Denn wenn erstere in den Hintergrund gerückt bzw. vergessen wird, wird auch die Gesetzgebung lediglich materielle Momente berücksichtigen und die Gesellschaft nach und nach ebenfalls nur materiellen Dingen und Belangen Interesse schenken. Ethisches bzw. geistig-geistliches Denken und Orientiertsein, das den Menschen über das Tier hinaushebt, wird ihm abhanden kommen. Sie wird zu einem “reißenden Tier” und gar schlimmer noch. Wird sich wie das Vieh nur noch für Weiden, Fressen, Schlaf und derlei Dinge interessieren, weshalb Prophet Muhammad (s.) sprach:

Mein Hauptanliegen gilt der ethischen Erziehung und Entwicklung des Menschen.

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