Gott ist absolut vollkommen
Gott ist vollkommen. In Ihm sind alle Vollkommenheiten zu
einer Einheit, einer einheitlichen Gesamtheit, Untrennhaar
voneinander, vereint. Der Vernunft, dem inneren Erkennen des
Menschen, ist dieses ‘instinktiv’ bewusst. Es sei denn, dieser
wäre so sehr mit den materiellen Dingen des Lebens
beschäftigt, dass er sich die Zeit und Mühe, sich auch solchen
Themen und Gedanken zu widmen, nicht gönnt. so das er diese
Wahrheit - d.h. das Gott absolut vollkommen und im Besitze
sämtlicher, eine unauflösliche Einheit bildender
Vollkommenheiten - in seinem Unterbewusstsein vergräbt’. Oder
aber er ist den Verlockungen des irdischen Daseins so
verfallen, dass sein ganzes Interesse und Augenmerk dem süßen
Leben” gilt, dem er weitmöglich zu frönen gedenkt. Nur das
scheint für ihn zu existieren. Da aber Kenntnis über die
Wahrheiten und entsprechendes Handeln und Verhalten
Zügellosigkeiten und Ausschweifungen einen Riegel vorschieben,
meidet er es sich über sie - nämlich die Wahrheiten - Gedanken
zu machen und schiebt sie weit von sich. Verdrängt sie,
vergisst sie, auch wenn sie seinem tiefsten inneren bekannt
sind.
Darum ist im Heiligen Koran über die Schöpfung der
Geschöpfe als auch die Ordnung, die unter ihnen gegeben, recht
häufig die Rede. Unter Hinzuziehung von Argumenten und
Nachweisen.
Wie viele sind es doch, die sich dem Diesseits verschrieben
haben und ihr Glück in den flüchtigen Amüsements des
Erdendaseins sehen. Die infolge ihrer übermäßigen Ambitionen
für die materielle Dimension ihres Lebens, die Fähigkeit zu
Überlegungen über den Sinn der Schöpfung und die Wahrheiten
des Seins aus der Hand gegeben haben.
Der Mensch ist jedoch selbst Teil der Welt des Seins, ist
eines der zahllosen Glieder des gewaltigen Seins-Ensembles.
Und niemals kann er auch nur für einen winzigen Augenblick der
Seinsordnung - ob seinen eigenen spezifischen oder den großen
Gesamtordnung - entfliehen oder ihrer entbehren. Immer und
Überall ist sie mit ihm, offenbart sie sich ihm und vermag er
- so er richtig und wachen Herzens hinschaut - die Existenz
des Schöpfers und Erhalters der Welten zu erkennen.
Der Erhabene Gott spricht im 5. Vers der Sure 45, Gatiah:
In der Schöpfung der Himmel und der Erde sind für die
Gläubigen Zeichen und Beweise, die sie in Richtung “Tawhid”
führen. Und in eurer eigenen Schöpfung und den aller Kreatur,
die auf Erden anzutreffen ist, sind für jene, die festen
Glaubens sind, Zeichen und Spuren, die den Einen Gott
bekennen. Und in der Unterschiedlichkeit, die Tag und Nacht
aufzeigen, demzufolge sie bisweilen länger oder kürzer als das
andere sind und folglich kälter bzw. wärmer werden..., sowie
in dem Regen ,den der Erhabene Gott vom Himmel hinabsendet und
die erstorbene Erde durch ihn zu Leben erweckt, als auch um
Aufkommen und Wehen der Winde von einer Richtung in die
andere, sind zahlreiche Zeichen und Beweise, die jenen, die
Verstand und Vernunft nutzen, die Wahrheit deutlich machen.
Erklärung:
Viele Verse des Heiligen Koran rufen den Menschen dazu auf,
über die Schöpfung von Himmel, Sonne, Mond und Sterne, Erde,
Berge und Meere, Vegetation, Tiere und Menschen nachzudenken.
Sie erinnern an ,die erstaunliche Ordnung, die einem jeden von
ihnen – im Rahmen der gewaltigen Gesamtordnung der Schöpfung -
gegeben ist und durch die sie erhalten werden und sein können.
Wirklich, die Welt der Schöpfung und die Ordnung, durch
welche die vielfältigen Erscheinungen, Aktivitäten und
Vorgänge in der Welt in Richtung der jeweiligen
Schöpfungsziele gesteuert werden, ist über alle Maßen
wunderbar.
Weizenkorn und Mandelkern im Erdreich beginnen zu treiben
und hervorzusprießen. Der Strauch setzt Beeren an und der Baum
Früchte. Und von dem Moment an, da das Samenkorn im Erdhoden
liegt, aufbricht, grüne Spitzen hervorbringt und seine Wurzeln
ins Endreich hineinsenkt bis zu dem Zeitpunkt, da es sein Ziel
erreicht, wird es‘ gefördert” von gewaltigen Ordnungen, deren
Ausmaß und Präzision in helles Erstaunen versetzen.
Die funkelnden Sterne am Firmament, die strahlende Sonne,
der Mond mit seinem milden Licht, die Ende und ebenfalls die
geheimnisvollen Kräfte, die im Samenkorn veranlagt sind, die
vier Jahreszeiten, die Atmosphäre, Wolken, Regen und Wind,
Tage und Nächte..., sie alle sind an der Entstehung eines
Baumes oder Getreidehalmes -beispielsweise - beteiligt. Sorgen
Hand in Hand für das Neue, das im Heranwachsen begriffen ist.
Gleich Müttern, Schwestern... Bis das es die letzte Stufe
seiner Entwicklung und Reife erreicht hat.
Denken wir doch nun an ein neugeborenes Menschlein, dessen
Schöpfung und Entstehung weitaus komplizierter ist als die
eines jungen Pflänzchens oder einen anderen Kreatur. Auch es -
das Menschenkind - ist das Ergebnis präzis koordinierter und
komplizierter Aktivitäten und Vorgänge des
“Schöpfungsapparates’..., im Verlaufe von Millionen und
Milliarden Jahren.
Dem Leben des Menschen - einmal ganz abgesehen von dessen
Beziehung zur Umwelt und der Ordnung in ihr -liege eine
erstaunliche Ordnung zugrunde, die in ihm selbst veranlagt
ist. Seit vielen Jahrhunderten schon beschäftigen sich die
Wissenschaftler mit ihr. Und obwohl tagtäglich weitere
Erkenntnisse darüber gewonnen werden, ist dennoch erst ein
sehr geringem Teil als das Geheimnisvollen und Unbekannten im
Zusammenhang mit dem Menschen, dessen Natur, Sein und
Seinsordnung erforscht worden.
Verfügt der Mensch über all das, was er von seiner Natur
und Beschaffenheit her bedarf, so ist er “komplett. Ist jedoch
das, was er benötigt, nicht vollständig vorhanden..., fehlt
ihm zum Beispiel ein Arm oder Bein, so ist er “unvollständig’.
Sind aber - in diesem Falle körperliche - Unzulänglichkeiten
ausgeschaltet, so ist er physisch gesehen vollständig,
vollkommen. Das heißt, seinen physischen Notwendigkeiten wird
dadurch, dass seine Glieder und Organe intakt und vorhanden
sind, entsprochen.
Ebenfalls ist “Wissen” ein Vollständigkeitsmerkmal, ein
geistiges. Datum, da es die Finsternis der Unwissenheit was er
nun weiß, nahebrachte. Auch Fähigkeiten und Macht zu etwas ist
ein Vollständigkeitsmoment. Wer darüber verfügt, vermag dieses “etwas” bzw. Ziel, das er anstrebt, zu ereichen. Ebenso ist
es mit “Leben”, “Erfassen”, “Begreifen’ und ähnlichem. Sie
alle sind Vollständigkeits- bzw. Vollkommenheitsmerkmale.
Das in dem Schöpfer der Welten - das heißt in jenem, von
dem Universum und all das, was in ihm ist, Existenz erhält,
der jeglicher nur denkbaren Notwendigkeit Genüge tut und von
dem jeder Segen und jedes Vollständig- oder Vollkommensein
herrührt - sämtliche absoluten Vollkommenheiten bzw.
Vollkommenheitsattribute vereint sind, erkennt der Mensch
“instinktiv”..., aufgrund seines inneren Erkennens, seinen
gottgebenden Vernunft, seinen wahrheitsliebenden Natur.
Schließlich widerspräche es auch jeglicher Logik und
Objektivität, anzunehmen, dass Er - Gott - seine Geschöpfe mit
Vollständigkeiten, über die Er selbst nicht verfügt, versorgen
könnte. Das heißt, dass Er - von dem alles kommt - Seiner
Kreatur etwas gibt, dass Er selbst nicht hat...
lm 133. Vers der Sure 6, An´am, weist der Erhabene Gott
darauf hin, dass Er über sämtliche Vollkommenheiten verfügt.
Nur Er ist absolut bedürfnislos und allmächtig . Er ist es,
der die Bedürfnisse eines jeden Bedürftigen behebt.
Und im 8. Vers der Sure 20, Ta Ha, lesen wir:
Die besten und schönsten Eigenschaften sind die Gottes ,
der keine Gottheiten neben sich hat. Er ist es , der lebendig
ist, wissend, sehend , hörend und allmächtig ...,Schöpfer
allen Seins und absolut bedürfnislos.
Der Erhabene Gott ist also im Besitze sämtlicher
Vollkommenheits- bzw. Vollständigkeitsmerkmale, aller
vollkommenen Eigenschaften. Genauer gesagt, sie sind in Form
einer Gesamtheit, einer untrennbaren Einheit in Ihm vereint.
Sie gehören zusammen. Wenn wir zum Beispiel sagen, Gott ist
gerecht, so bedeutet das, dass Sein Gerechtsein sämtliche
anderen Vollkommenheiten umfasst. Das heißt, sein Gerechtsein
ist untrennbar mit sämtlichen weiteren Vollkommenheiten
verbunden. Er ist in Seiner absoluten Heiligkeit und
Erhabenheit frei und rein von jeglicher Unvollkommenheit bzw.
Unzulänglichkeit. Andernfalls, das heißt, wenn Er In
irgendeiner Hinsicht unvollkommen oder “unvollständig” wäre,
besagte das, dass er etwas benötigte, um diese
Unvollständigkeit beheben zu können. Das aber würde bedeuten,
dass er weiteres bzw. “höheres” Wesen als Er sein müsste, dass
Ihm das gäbe, was Ihm fehlt...