Gravierender Unterschied
Nehmen wir zum Beispiel den Planeten Erde. Seine Entstehung
geht auf fünf bis sechs Milliarden Jahre zurück. Seitdem setzt
er in Anwendung all seinen ihm innewohnenden Kräfte und
Möglichkeiten in seinem Seins-Weg fort. Im Rahmen seiner
Bewegung um sich selbst und seiner Umlaufhahn um die Sonne
tritt seine Seins-Wirkung in Erscheinung. Und solange ihn
nicht andere, stärkere Kräfte und Faktoren daran hindern, wird
er in seinem Sein und seiner Seins-Aktivität fortsetzen und
seine ihm zugeordneten Aufgaben wahrnehmen.
Oder der Mandelbaum. Von jenem Moment an, da er als
Sprössling - aus dem Kern hervorbricht bis zu jenem Zeitpunkt,
da er zu voller Reife herangewachsen ist, nimmt er seine
Aufgaben wie Nahrungsaufnahme, Wachsen, Reifen und
Fruchtansatz wahr. Mit anderen Worten , er füllt seine
Verpflichtung , die darin beruht, dass er das für ihn
Vorhergesehene Seins-Programm erfüllt. Solange sich ihm nicht
andere , mächtigere Faktoren und Kräfte in den Weg stellen ,
wird er nichts unterlassen, um in diesem seinem Streben
fortzusetzen und seiner schöpfungsbedingten Aufgaben voll und
ganz gerecht zu werden. Er vermöchte es auch gar nicht
anders...
So ist es mit jeder Kreatur. Nur der Mensch bildet eine
Ausnahme. Ihm ist, was sein Handeln betrifft, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit
eingeräumt. Das heißt, seinem Tun und Lassen liegt sein
eigenes Wollen und Überlegen zugrunde. Wie oft kommt es doch
vor, dass er völlig bewusst und in Kenntnis über die Folgen
etwas, das hundertprozentig zu seinem Vorteil ist, nicht tut.
Wohl aber das, was ihm absolut zum Schaden gereicht.
Beispielsweise nimmt er die vom Arzt verschrieben Medizin
nicht oder aber trinkt “Gift”, obwohl er weiß, dass dieses sein
Tod herbeiführt. Eigenhändig setzt er damit seinem Leben ein
Ende.
Allerdings..., ein Geschöpf, dem Willens-
Entscheidungsfreiheit eingeräumt wurde, ist nicht gezwungen,
der gottgegebenen Allgemeinen Rechtleitung unbedingt zu
folgen...
Die göttlichen Propheten klären den Menschen zwar über den
rechten, guten Weg und den, der schlecht und verderblich ist,
auf. Ebenso darüber, worin sein Glück bzw. Unglück beruht. Sie
mahnen ihn und rufen ihn auf, gegen Gottes Wort nicht zu
verstoßen, da er andernfalls mit göttlichen Missfallen und
Zorn zu rechnen hat. Doch
hinsichtlich dessen, was er wählen möchte, ob er sich für
sein Glück oder Unglück entscheidet..., hinsichtlich dessen
ist er frei.
Es stimmt zwar, das der Mensch aufgrund seines Verstandes
und seiner Vernunft im großen und ganzen befreit und erkennt ,
was gut und was schlecht, was zu seinem Vorteil ist und was
nicht. Doch nicht selten geschieht es, das sein Verstand von
seinen egoistischen, sinnlichen Verlangen und Begehren
eingekreist wird und so sehr in ihren Einfluss gerät, das er
sich ihnen schließlich fügt - bisweilen ihnen sogar
“entgegenkommt” - und folglich schwer in die Irre geht.
Das jedoch macht notwendig, dass die Rechtleitung auf einem
weiteren Weg - abgesehen von Vernunft und Gewissen - erfolgen
muss. Auf einem Weg , der absolut verlässlich und, “immun”
gegen Fehler und Irrtümer ist.
Mit anderen Worten, an Seine Weisungen, die der Erhabene
Gott den Menschen - Sozusagen in “Kurzform” -wissen lässt, und
zwar über dessen Vernunft und Gewissen, erinnert Er mittels
einen weiteren „Weges“ Und dieser Weg ist das Prophetentum.
Das heißt, das Er Sein “Wort” einem Seiner guten,
verlässlichen Geschöpfe - einem von ihm selbst ernannten
Propheten - offenbart und ihn anweist, dieses den Menschen zu
übermitteln. Zudem, das er, den göttliche Gesandte, in ihnen
Hoffnung und Gottesfurcht weckt, sie zu ihrem Glück aufruft,
vor ihrem Unglück warnt und sie motiviert, die göttlichen
Gebote zu befolgen.
Im 165. Vers der Sure 4, Nissa, lesen wir:
Wir haben dir die Offenbarung geschickt, ebenso wie Wir
Noah und den Propheten, die nach ihm kamen, Unsere
Offenbarungen gaben...
Wir haben Propheten zu den Menschen entsandt, die jenen,
die das Wort Gottes befolgen, Glückseligkeit verhießen, sie
mit Hoffnung erfüllten und die Trotzenden vor Gottes Zorn
warnten. Darum, damit einst niemand klagen könne: Wir haben
keine Rechtleitung gehabt.