Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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“Imamat”, eine Notwendigkeit

Wie wir bereits sagten: Der Herr und Schöpfer der Welten hat dafür gesorgt, dass eine jede Seiner Kreaturen auf das für sie vorgesehene Ziel, das in ihrer Vervollkommnung beruht, “hingesteuert” wird. Ein Obstbaum zum Beispiel wird in Richtung Wachstum, Blüte und Frucht “rechtgeleitet”. Sein Entwicklungsweg bzw. seine Vervollkommnung verlauft selbstredend völlig anders als die eines Vogels. Und so ist es mit einem jeden Geschöpf. Ein jedes legt seinen für es spezifischen Weg zu Entwicklung und Vervollkommnung zurück..., nicht den einer anderen Kreaturenart.

Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die Gattung “Mensch”. Auch er - ein Geschöpf Gottes - ist von der “Allgemeinen Göttlichen Rechtleitung” erfasst.

Wir erinnern noch einmal daran: Glück und Vervollkommnung des Menschen stehen in engem Zusammenhang mit seiner ihm gottgegebenen Entscheidungs- und Willensfreiheit. Das heißt, sie sind davon abhängig, wie er diese seine “Befugnis” nutzt. Seine Willens- und Entscheidungsfreiheit aber macht eine besondere, besser gesagt “zusätzliche” göttliche Rechtleitung erforderlich. Diese zusätzliche Rechtleitung, die selbstredend ebenfalls Bestandteil der Allgemeinen Göttlichen Rechtleitung ist, erfolgt mittels der Religion Gottes, die die Propheten verkünden.

Durch die “Missions- bzw. Öffentlichkeitsarbeit” des Gesandten Gottes werden Mensch und Menschheit auf jenen rechten Weg - “Sirat al mustaqim” - gewiesen. Das heißt auf jenen Weg, der sie zu ihrem Glück und Wohl in dieser und jener Welt führt. Damit sie aufgrund möglicher falscher Entscheidungen nicht in die lrre gehen und nicht mit der Ausrede argumentieren können:

Wir haben es nicht gewusst! Wir haben uns falsch entschieden, darum fehlten wir... Ein Punkt, auf den in dem 165. Vers der Sure 4, Nissa’, hingewiesen wird:

Der gleiche Grund, der Prophetenschaft und Prophetentum erforderlich macht, trifft für die Notwendigkeit von “Imamat und Imam” zu. Nach dem Dahinscheiden des letzten Propheten, Hadrat Muhammads (s.), der in seiner Reinheit bzw. Unfehlbarkeit - “Ismat” - die göttliche Religion geschützt und die Gesellschaft geführt und rechtgeleitet hatte, musste der Erhabene Gott also jemanden schicken, dem die gleichen Vorzüglichkeiten und Hervorragendheiten gegeben waren. Darum, damit die göttliche Religion bewahrt und die Gesellschaft nicht ohne Führung bliebe. Andersfalls wäre die „ Allgemeine Göttliche Rechtleitung” “brüchig” und “defekt” geworden und die Menschheit hätte einen Vorwand in der Hand gehabt, zu sagen:

Wir hatten niemanden bei uns, der uns geleitet und geführt hatte...

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