Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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Koran und Tawhid

Wer sich aufrichtigen Herzens, objektiven Blicks und vernünftig überlegend umschaut, stößt überall in der weiten Welt auf Zeichen und Hinweise, die über die Existenz des Absolut Erhabenen und Heiligen Schöpfers Auskunft geben. Eine Wahrheit, die allen Ortes und durch alles und jedes in diesem gewaltigen Kosmos bestätigt wird. Es gilt nun - wie gesagt - klaren Blickes und meinen, wachen Herzens hinzusehen und hinzuhören.

Wem immer der Mensch auch begegnet, was immer auch um ihn herum ist..., es ist etwas, das Gott schuf und entstehen ließ. Dinge und Erscheinungen, die Er hervorgehen ließ. Mit spezifischen Besonderheiten, die Er in ihnen veranlagte und getragen von Ordnungen, die Er bestimmte und die in harmonischer Übereinstimmung wirksam werden. Wie gesagt, nach Seinem Willen.

Auch der Mensch gehört dazu. Und alles in und an ihm bekundet diese Wahrheit. Denn weder sein Sein ist aus ihm selbst, noch bestimmt er die Besonderheiten, die ihm als Mensch zu eigen sind und auch nicht seinen Seinsweg, der vorn ersten Augenblick seines Entstehens beginnt. Das er und alles, was mit seinem Sein und der Ordnung seines Seinsweges - die ihrerseits wiederum Teil den großen Schöpfungsordnung ist - zusammenhängt, nicht aus sich selbst oder aufgrund eines “Zufalls entstanden sein oder gar als etwas Unzusammenhängendes, Unkoordiniertes betrachtet werden können, steht außer Frage. Ebenfalls wie es absurd , wenn jemand sei Entstehen , seine Existenz und seine Seinsordnung dem Milieu, in dem er in Erscheinung trat, zuschreiben wollte. Darum, weil das Sein des betreffenden Milieus und dessen Seinsordnung ebenfalls nicht durch dieses - das heißt das besagte Milieu -hervorgerufen wurden und auch nicht rein zufällig entstanden sind.

Mit anderen Worten: Dem Menschen bleibt nichts, als dem beizupflichten, dass das Universum, die Welt der Schöpfung, einen Schöpfer und Dirigenten hat. Also jemanden der alles und jedes in diesem gewaltigen Seins-Ensemble schuf, lenkt und erhält. Der einen jeden, das ist, Existenz gibt und es dann, inmitten der großen Seins-Karawane und entsprechend einer besonderen Ordnung, in Richtung jener Entwicklung und Vervollkommnung lenkt, die Er für es vorgesehen hat. Und da er - der Mensch - sieht, dass die Dinge und Erscheinungen im Universum mit ihren spezifischen Seinsordnungen dennoch im Rahmen einer koordinierten, einheitlichen Gesamtordnung in irgendeiner Weise miteinander in Verbindung stehen, stimmt er dem zu, dass der Schöpfer und Erhalter der Welten als auch der harmonischen Ordnung in ihnen ein einziger ist. Das es nicht mehrere sein können!

Der Heilige Koran sagt:

Zugrunde gegangen Gäbe es, außer dem Einen Gott mehrere Götter in den Himmeln und auf Erden, so wäre die Welt zugrunde gegangen.

Erklärung: Würden mehrere Gottheiten im Universum herrschen und taut polytheistischer Auffassung für einen jeden Bereich im Universum in separater Gott zuständig sein..., wenn Himmel, Erde, Meere und Wälder je eine spezielle Gottheit hätten, gäbe es aufgrund der verschiedenen Gottheiten und deren Kompetenzbereiche ebenfalls unterschiedliche separate Ordnungen. Mit dem Resultat, dass es zu einem Chaos im Kosmos käme. Zu Unheil und Vernichtung.

Wir sehen aber, dass alles im Universum miteinander in Verbindung steht und erstaunliche Harmonie gegeben ist. Alles ist zusammengeschlossen zu einen großen Ensemble, in dem Übereinstimmung und Koordination herrscht. Es ist daher nicht daran zu zweifeln, dass es nur einen Einzigen Gott gibt, den die Welten und alles in ihnen erschuf, erhält und sie lenkt...

Möglicherweise erwidert nun der eine oder andere, dass die besagten Götter klug genug seien und wussten, dass Uneinstimmigkeit unter ihnen das Universum zugrunderichten würde. Darum ließen sie es gar nicht erst zu Disharmonie kommen.

Eine solche Annahme ist jedoch völlig unrealistisch, da Gott, der die Welt (oder auch nun ein Ressort in ihn, wie einige meinen, wenngleich diese Vorstellung absolut falsch and zu verwerfen ist) lenkt, verwaltet und die Ordnung, die allem gegeben ist, selbst schuf, keinesfalls Gedankenarbeit, Schlussfolgerungen etc. - d.h. all der Erfahrungen, Überlegungen und Schlüsse, die der Mensch bedarf und die für ihn unerlässlich sind - benötigt.

Anders ist es bei uns. Vom ersten Tag an, da wir In die Welt hineingeboren werden, machen wir unsere Erfahrungen, Wahrnehmungen und Feststellungen. Eine nach den anderen. Nach und nach. Und entsprechend erfolgen unsere Überlegungen und Schlussfolgerungen, die wir aus unseren Erfahrungen ziehen. Wir begreifen, dass wir essen müssen, wenn wir hungrig sind. Das wir uns wärmer anzuziehen haben, wenn uns kalt wird. Und so fort. Das kleine Kind beginnt zu weinen, wenn ihm etwas fehlt. Es stellt fest, dass seine Mutter, sobald es mit seinem Gebrüll anstimmt, herbeieilt und ihm hilft. Kurz..., alles, was der Mensch - ob klein oder erwachsen - tue beruht auf vorausgegangenen Wahrnehmungen, Feststellungen, Erfahrungen und Schlussfolgerungen. Aus Überlegungen im Zusammenhang mit der Ordnung, die um ihn herum gegeben ist.

Bei Gott jedoch verhält es sich keinesfalls so! Derlei Wahrnehmungen, Überlegungen und Schlussfolgerungen bedarf er nicht, da Schöpfung und Schöpfungsordnung sein Werk sind, Seinem Allmächtigen Willen und seiner Allwissenheit entsprechen und durch Ihn Existenz erhielten. Es wäre völlig unlogisch, anzunehmen, dass Seinem Werk vorherige Wahrnehmungen, Feststellungen und Schlussfolgerungen über die Schöpfung und Schöpfungsordnung zugrunde legen. (Aufpassen!)

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