Ohne Imam geht es nicht
Ebenso wie der menschliche Verstand wegen seines
Nicht-Unfehlbarseins die menschliche Gesellschaft nicht in die
Lage versetzt, auf die Propheten verzichten zu können,
erübrigt sich auch - trotz des Vorhandenseins der
Religionsgelehrten - keinesfalls das Gegebensein eines
Unfehlbaren Imam. Die Geistlichen, so gelehrt und wissend sie
auch immer sein mögen, können nie und nimmer den Unfehlbaren
Imam, den mit “Ismat” ausgerüstet ist, ersetzen. Deswegen,
weil es nicht allein darum geht, dass der Mensch die Religion
Gottes befolgt, sondern das diese unverändert bleibt. Das ihr
nichts hinzugefügt oder genommen wird, dass sie der Menschheit
in ihrer reinen und ursprünglichen Form vermittelt wird und
nicht Irrtümern, Veruntreuung und dergleichen zum Opfer
fällt...
Sicher ist, dass die religiösen Gelehrten der islamischen Ummah, so gottesfürchtig, gewissenhaft und
verantwortungsbewusst sie auch immer sein mögen, dennoch gegen
Fehler nicht “immun” sind. Das bedeutet, dass es nicht
ausgeschlossen und von der Hand zu weisen ist, dass ihnen nicht
doch hier und da - so unbeabsichtigt dieses auch sein mag -
ein Irrtum unterläuft, durch den eine göttliche Weisung ein
verändertes Aussehen erhält. Bestes Beispiel dafür sind die
verschiedenen Glaubensrichtungen und unterschiedlichen
Auffassungen zu einigen Fiqh-betreffenden Aspekten, die in der
islamischen Welt entstanden sind.
Mit anderen Worten, ein Imam muss gegeben sein! Ein Imam,
unter dessen Aufsicht die Gebote, Aussagen und Wissensdinge
der Religion in ihrer reinen Form erhalten bleiben, der sie
vor Entstellung und Erlöschen bewahrt und bei dem
Orientierungshilfe zu bekommen ist.