Rechte der Kinder
Das, wozu wir unseren Mitmenschen gegenüber verpflichtet
sind ist, deren Rechte zu respektieren. Ihren Rechten ist zu
entsprechen, dieses ist eine unbedingte Aufgabe und Pflicht.
Der Angestellte hat zum Beispiel für den Lohn, den er
erhält, zu arbeiten. Dass er seine Arbeit gut erfüllt, ist das
Recht des Arbeitsgebers, der ihm das Gehalt auszuzahlen hat.
Mit anderen Worten: Das gerechte Gehalt bzw. der gerechte Lohn
ist das Recht des Angestellten oder Arbeiters..., die gute,
gewissenhafte Arbeitsleistung das Recht des Arbeitgebers.
Kommt der Arbeitgeber diesem Recht seines Angestellten nicht
nach, so kann dieser Anspruch auf Lohnauszahlung erheben und
sein Recht fordern und verteidigen. Ebenso, wie der
Arbeitgeber das
Recht hat, gute Arbeit zu verlangen..
Das Erdenleben des Menschen wahrt nicht ewig. Nach einiger
Zeit hat er sein Bündel zu schnüren und muß abtreten von der
irdischen Bühne. Damit die Spezies “Mensch” nicht ausstirbt,
hat Gott dafür gesorgt, dass er, der Mensch, zu Nachwuchs
kommt. Er hat ihn so erschaffen, dass er Kinder zur Welt
bringt, dass Generation auf Generation folgt.
Das, was dazu anregt und den Wunsch nach Kindern wachruft,
sind innere Gefühle, ist die Zuneigung, die Mann und Frau
füreinander und das Kind empfinden.
Die Eltern betrachten das Kind aufgrund ihrer natürlichen
Empfindungen als “Stück von sich selbst”. In des Kindes Dasein
sehen sie ihr eigenes Dasein. Sie leben sozusagen in ihm
weiter, auch wenn sie nicht mehr sind..., leben weiter in
ihren Kindern und Kindeskindern.
Und damit das Kind sein und leben kann, geben sie sich die
größte Mühe, es zu behüten, zu pflegen und zu erziehen. Sie
nehmen so manche Entbehrung in Kauf, damit es gedeiht und zu
einem guten, lebenstüchtigen Erwachsenen heranreift. Sie
fühlen und begreifen “instinktiv”: Sein “Erlöschen” führt
ebenfalls zu ihrem “Erlöschen”.
In Wirklichkeit folgen sie damit einem Gebot der
Schöpfungsordnung, der es um die Erhaltung der menschlichen
Gattung geht. Mit anderen Worten: Vater und Mutter sind
verpflichtet, das, was ihnen ihre Natur, ihr Gewissen und das
Religionsgesetz im Zusammenhang mit ihren Kindern auftragen,
zu erfüllen. Das heißt, ihre “Nachkommen” gut zu erziehen und
ihnen zu geistiger und körperlicher Entfaltung zu verhelfen,
auf das sie zu “menschlichen” Menschen heranreifen.
Was die Eltern zu tun haben, ist unter anderem und in Kürze
folgendes:
Erstens: Vom ersten Tage an, da das Kind Worten oder Gesten
folgen kann, haben sie den Grundstein zu seiner guten
Gesinnung zu legen und die positiven Eigenschaften, die in ihm
veranlagt sind, zu fordern. Keinesfalls sollten sie es mit
unsinnigen, törichten Dingen und Reden ängstigen. Vater und
Mutter haben ihrem Kind ein gutes Vorbild zu sein und sich zu
hüten, sich in seiner Gegenwart zu Hässlichkeiten hinreißen zu
lassen. Damit das Kind zu einem edlen Charakter findet,
sollten sie ihm diesen “vorleben”. Das heißt, ihr Vorbild ist
es, an dem sich das Kind in erster Linie orientiert, weshalb
die Eltern auf ihr eigenes Reden und Verhalten ganz besonders
zu achten bzw. sich zu berichtigen haben. Sind sie aufrichtig,
gerecht, freundlich, geduldig, hilfsbereit und höflich,
fleißig und ordentlich..., nur, so wird das Kind all dieses
von ihnen “abschauen”. Es wird am Vorbild seiner Eltern
lernen, wie schön und nachahmenswert Freundlichkeit,
Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Zusammenarbeit und dergleichen
sind.
Vergessen wir nicht: Eine gute Moral wird durch das gute
Beispiel. “übertragen”, nicht aber durch leere Reden oder
Drohungen vermittelt.
Zweitens: Solange das Kind noch klein ist, haben die Eltern
sich ganz besonders um seine Hygiene, Ernährung, seinen Schlaf
und alles, was in seinem Wohlbefinden beitragt und in seinem
jungen Leben wichtig ist, zu kümmern. Darum, damit es gedeihen
und sowohl zu körperlicher als auch geistiger Kraft und
Gesundheit heranwachsen kann. Etwas, das unbedingte
Voraussetzung zu seiner weiteren Entwicklung und Entfaltung
ist. Ein schwächliches Kind ist beispielsweise nicht in der
Lage, in der Schule konzentriert aufpassen und den
Unterrichtsstoff gut aufnehmen und verarbeiten zu können...
Drittens: Wenn es die nötige geistige und körperliche Reife
erreicht hat, um unterrichtet werden zu können - in der Regel
ab dem sieben Lebensjahr - sollte es eingeschult werden. Auf
gute, geeignete Lehrer ist zu achten. Auf Lehrer, die das Kind
positiv beeinflussen und leiten können. Auf Lehrer, die selbst
“erzogen” sind, damit sie das Kind erziehen können. Auf
Lehrer, die sich durch eine edle Gesinnung auszeichnen und
durch ihr eigenes gutes Vorbild in ihren Schülern den Wunsch
wecken, ebenfalls nach einer edlen Gesinnung zu streben.
Viertens: Wenn ihr Kind das Alter erreicht hat, an
gemeinschaftlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften in
größerem Rahmen teilnehmen zu können, sollten die Eltern es zu
derartigen Treffen mitnehmen, um es nach und nach in die
Gesellschaft einzuführen und es mit den guten Sitten und
Gebrauchen im Umgang und Gespräch mit anderen vertraut zu
machen.