Reich ihnen deine Hand!
In jeder Gesellschaft gilt es jene, die Hilfe benötigen.
Dieses ist eine nicht zu Ieugnende Tatsache. Und wer dazu in
der Lage ist, hat die Pflicht, ihnen zu helfen. Dieses Anrecht
der Bedürftigen auf Unterstützung durch die Vermögenden darf
nicht geschmälert bzw. mit Füßen getreten werden. Auf dieses
Recht, dass die Mittellosen der Gesellschaft an den
“Bemittelten” haben, weist der Islam unter Nachdruck hin und
verpflichtet letztere, den erstgenannten ihre Unterstützung
nicht zu versagen.
Der Erhabene Gott bezeichnet Sich im Heiligen Koran als
Gurtestuenden, als Gebenden, Großzügigen und Verzeihenden. Er
ruft den Menschen auf, sich ebenfalls um diese Eigenschaften
zu bemühen und sagt:
Gott ist mit den Gurtestuenden! Das, was ihr spendet, kommt
euch selbst zugute. Das, was ihr spendet, wird zu euch
zurückkehren. Ihr nehmt also keinen Schaden dadurch.
Bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, wie zutreffend
Koranverse sind. Denn defakto ist es doch so, dass alle Kräfte
einer Gesellschaft für alle arbeiten. Wenn nun eine
Bevölkerungsgruppe aus Unvermögen, Mittellosigkeit und
ähnlichen Gründen heraus nicht arbeiten bzw. “produktiv” sein
kann, so leidet nicht nur sie selbst darunter, sondern die Sozia!wirtschaft gerät ebenfalls in Mitleidenschaft. Dieses
aber geht zu Lasten aller, auch der Vermögenden. Wenn diese
jedoch hingehen und den Mittellosen aus eigener Tasche unter
die Arme greifen, so wirkt sich das äußerst wohltuend aus. Auf
alle, auch auf die Gebenden, denn
Erstens: Sie gewinnen die Sympathie der Notleidenden, denen
sie helfen..., ganz abgesehen davon, dass sie selbst durch ihr
humanes Vorgehen zu innerer Freude finden.
Zweitens: Die Gesellschaft bringt ihnen Achtung und Respekt
entgegen.
Drittens: Sie erreichen deren Wohlwollen und Unterstützung,
da sie - die Gesellschaft - ganz allgemein humanitäres
Engagement zu schätzen weiß .
Viertens: Sie gehen der Gefahr, dass sich die Notleidenden
und Hungrigen eines Tages zum Aufstand gegen die “Habenden”
zusammentun, aus dem Wege.
Fünftens: Wenn auch das, was die einzelnen geben, nicht
viel sein mag, so trägt es doch in der Gesamtheit mit den
Unterstützungen der anderen dazu bei, dass das Rad der
Sozialwirtschaft in Gang schalten werden kann, ganz abgesehen
davon, dass das soziale Leben dadurch geschützt wird. Auch
dieses kommt ihnen - den Gebenden - ebenfalls zugute.
Zahlreiche Koranverse und Riwayat sind uns Überliefert
worden, in denen auf den Wert des “Spendens auf dem Wege
Gottes” hingewiesen wird.