Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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Reise nach Ta´if

Das Jahr, in dem Prophet Muhammad (s.) und die Bani Haschim das Tal “Schayb Abi Talib” verlassen konnte, war das Jahr 13 nach der Bi’tat. Und in jenem Jahr, nicht lange nach seiner Rückkehr nach Mekka, unternahm er eine Reise nach Ta’if, um die dortige Bevölkerung zum Islam einzuladen. Der Pöbel der Stadt aber schmähte und beschimpfte ihn und trieb ihn unter einem Steinhagel, den er auf den Gesandten Gottes niedergehen ließ, fort.

Er kehrte zurück nach Mekka. Doch da er dort verfolgt wurde, keinerlei Sicherheit und effektive Unterstützung hatte und seine Mission gefährdet sah, vermied er es, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen und wirkte mehr oder weniger im Geheimen. Die Großen der Stadt trugen sich nach wie vor mit dem Gedanken, ihn zu töten. Und da sie nun, nach Abi Talibs Tod, die Gelegenheit dazu gekommen sahen, versammelten sie sich im “Dar un Nadwah”, einer Art Parlament. In einer geheimen Sitzung berieten sie über die Art und Weise, in der sie Muhammad lbn Abdullah ein für alle Mal ein Ende bereiten wollten.

Ihr Plan war folgender: Aus jeder der arabischen Sippen sollte ein Mann ausgewählt werden. Die Ausgewählten hatten daraufhin gemeinsam in das Haus Hadrat Muhammads (s.) einzudringen und ihn ums Leben zu bringen. Wie gesagt, gemeinsam, Darum, damit die Sippe des Propheten, das heißt die Bani Haschim, nicht “Blutrache” nehmen und gegen die übrigen Krieg führen konnten. Gegen eine einzelne Person oder Sippe zu Felde zu ziehen, wäre möglich gewesen, jedoch gegen alle..., ein Ding der Unmöglichkeit. So dachten sie. Zudem, wenn auch jemand aus seiner Sippe, d.h. einer der Bani Haschim, an dem Attentat teilnähme, würde diesen so quasi den Boden unter den Füßen fortgezogen. Die Hände waren ihnen damit gebunden...

Wie sie vorgehen wollten, stand also fest. Etwa vierzig Männer aus den verschiedenen Sippen der Quraisch wurden ausgewählt. Sie umstellten in der verabredeten Nacht das Haus, um einige Stunden später, gegen Morgendämmerung, gewaltsam in es einzudringen und den Propheten zu töten. Wie es der Stammesrat beschlossen hatte...

Doch der Wille des Allmächtigen Gottes steht über allem, und so fiel der finstere Plan ins Wasser. Es geschah nämlich folgendes:

Der Erhabene Gott hatte Seinem Gesandten das Vorhaben der Götzendiener offenbart und ihn angewiesen, zu nächtlicher Stunde die Stadt zu verlassen. Der Prophet informierte Hadrat All (a.) über den feindlichen Plan. In seiner Freundschaft für Hadrat Muhammad (s.) und Seiner Liebe zu Gott und Islam legte sich Ali Ibn Abi Talib - um die Attentäter zu täuschen - auf das Lager des Propheten...

Als die Dunkelheit hereingebrochen war, verließ der Gesandte Gottes unbemerkt das Haus. Unterwegs begegnete ihm Abu Bakr, der ihn begleiten wollte. Das Ziel war Medina.

Etliche der Großen Medinas hatten den Propheten zuvor in Mekka aufgesucht, die Religion, die er verkündete, angenommen und ihm versprochen, ihn, so er zu ihnen in ihre Stadt käme, unterstützen und verteidigen zu wollen. Und zwar so entschlossen, als ginge es um sie selbst, um ihr eigenes Leben und ihre Ehre.

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