Selbstvertrauen
Wir haben eingangs wiederholt darauf hingewiesen, dass der
Islam dazu aufruft, nur den Einzigen Gott anzubeten, niemanden
als lhn zu heiligen und zu verherrlichen und sich niemandem
als Ihm zu Füßen zu werfen. Alles ist von Ihm erschaffen
worden und wird durch Ihn erhalten. Alles wird von dem
ernährt, was Er gibt, und niemand hat Vorrang vor dem
anderen..., es sei denn, er zeichne sich durch besondere
Ehrfurcht vor Gott aus und sein Tun und Lassen sei besonders
gottwohlgefällig.
Jeder Mensch hat die göttliche Gabe “Selbstständigkeit’ zu
nutzen und Möglichkeiten und Mittel, die ihm der Erhabene Gott
zur Verfügung stellte, einzusetzen, um sein Leben
menschenwürdig leben zu können. Niemand sollte sich auf andere
stützen und verlassen, in der Hoffnung, dass sie für ihn und
sein Wohlergehen sorgen werden. Es gilt, sich nach Kräften
selbst darum zu bemühen, seinen Weg “selbsttätig” zu gehen,
niemandem zur Last zu fallen und niemals in anderen seine
“Zuflucht’ zu sehen. Zuflucht und Unterstützung sind allein
bei Gott zu finden. Wer sie in anderen Personen und Kräften
sucht bzw. sieht, begeht “Schirk”.
Der Arbeiter bzw. Dienstbote hat zu wissen und dafür zu
sorgen, dass es sein eigenes Brot ist, das er und seine Familie
essen, nicht das seines “Dienstherrn”. Er muss wissen, dass er
den Verdienst seiner eigenen Hände Arbeit empfangt, nicht ein
Almosen oder eine Spende seines Arbeitgebers. Jeder
Angestellte muss sich dessen bewusst sein, dass es der Lohn für
seine geleistete Arbeit ist, der ihn ernährt, nicht aber sein
Chef, die Öffentlichkeit oder irgendeine Behörde.
Kurz, der freie Mensch muss sich auf sich selbst stützen,
in der Hoffnung auf Gott. Nur bei Gott ist wahre Hilfe und
Zuflucht zu suchen, und allein auf Gott und Seinen Beistand
ist zu. hoffen.
Andernfalls, wenn er auf andere und anderes hofft, wird in
ihm Unterwürfigkeit entstehen..., vor irgendwelchen Menschen, Götzen und
Göttern, die er sich selbst schuf. Er wird in “moderne
Sklaverei” geraten, sklavisches Denken wird in ihm geboren.
All das aber ist nichts anderes als “Schirk”, als Vielgötterei
und Götzentum..., als “Gott andere Gottheiten beisetzen”.
Abschließend sei daran erinnert, dass Selbstvertrauen darin
beruht, dass der Mensch seine gottgegebene natürliche Würde
nicht aus der Hand gibt, dass er sie nutzt, in Vertrauen auf
seine gottgegebene Kraft und Fähigkeit und den göttlichen
Beistand. Das er sich bemüht, auf eigene Füße zu stehen zu
kommen und sich nicht auf andere verlässt. Nur auf Gott! Seine
Hoffnung gelte nur Ihm!
Selbstvertrauen bedeutet jedoch nicht, dass er sich nur auf
sich allein verlässt und glaubt, keiner Hilfe, auch nicht der
göttlichen, zu benötigen. Auch ist mit Selbstvertrauen nicht
gemeint, dass der Mensch hingeht und sich selbst als Zentrum
und Mittelpunkt aller Dinge wahrt. Oder das er glaubt, aus
eigener Kraft - ohne Gottes Beistand, Hilfe und Erbarmen
-etwas zuwege bringen zu können. Das wäre kein
Selbstvertrauen, das wäre “Kufr”!