Über den Umgang mit den Nachbarn
Da die Nachbarn - und zwar allein schon wegen des
Beieinanderwohnens in einem Bezirk - in engerer Verbindung
miteinander leben und sozusagen eine große “Wohngemeinschaft”
bilden, sollten sie einander auch in diesem Sinne begegnen und
miteinander umgehen.
Ein gutes oder schlechtes nachbarschaftliches Verhältnis
nimmt Einfluss auf das Leben der betroffenen Familien. Wer z.B.
in seinem Hause lärmt und die Nachte “durchpoltert”, wird
damit diejenigen, die am anderen Ende der Stadt leben, nicht
belästigen. Wohl aber jene, die in seiner Nachbarschaft
wohnen. Die wohlverdiente Nachtruhe wird ihnen durch des
Nachbarn rücksichtsloses Verhalten geraubt...
Wer in einem Palast lebt und in üppiger Fülle ißt und
trinkt, wird in jenen, die weitab wohnen, damit kein Herzeleid
hervorrufen. Doch sein Nachbar nebenan, der obwohl er sich
plagt und müht - nichts zu beißen hat und nicht weiß, wie er
seine hungrigen Kinder sättigen soll., wie kann er diese
soziale Ungerechtigkeit, die er Tag für Tag vor Augen hat,
verkraften? Doch..., Gott sieht alles, und ganz gewiss wird
jener Tag kommen, da Rechenschaft abzulegen ist.
Jedenfalls gebietet der Islam, Rücksicht auf die Nachbarn
zu nehmen, ihnen zu helfen und beizustehen, wenn sie in Not
sind und sie niemals zu belästigen.
Prophet Muhammad (s.) sagte:
Gott hat mir so sehr die Nachbarn anempfohlen, dass ich
annahm . Er würde sie zu des Menschen Erben erheben.
Auch mahnte er:
Wer an Gott und die Auferstehung glaubt, wird niemals
seinem Nachbarn Leid und Unrecht zufügen. Wenn der Nachbar bei
ihm eine Anleihe machen möchte , so gibt er sie ihm. Er steht
an seiner Seite in guten und schweren Tagen. Und auch , wenn
er – der Nachbar- zu den Gottlosen zählen sollte, so stört und
behelligt er ihn nicht.
Auch dieses Wort ist von Hadrat Muhammad (s.):
Wer seinem Nachbarn Leid zufügt, wird den Duft des
Paradieses nicht vernehmen. Und wer dem Nachbar verweigert,
was dessen Recht ist, gehört nicht zu uns. Auch wer selbst
gesättigt ist und weiß, dass sein Nachbar Hunger leidet, ihn
aber dennoch nicht speist, ist kein Muslim.