Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft
Zusammenarbeit ist eines der Charakteristika der
menschlichen Gesellschaft. Alle profitieren aus ihr. Der eine
erstellt bzw. bewirkt dieses, der andere jenes. Auf diese
Weise werden die vielfältigen Bedürfnisse des individuellen
und sozialen Lebens beseitigt Jeder trägt dazu bei und jeder
hat Anteil an dem was geleistet wird das heißt, am
Gesamtsozialprodukt
Eure intakte Gesellschaft fungiert - vergleichsweise - wie
ein einziger Körper. Jedes Gesellschaftsmitglied ist Teil
dieses Gesamtkörpers Jeder einzelne leistet und schafft etwas
für das er Zuständig ist Aus dem was er produziert oder
leistet profitiert er selbst und auch die anderen Und aus dem
was die anderen schaffen und erarbeiten profitieren sie und
auch er. In dieser Weise tragen alle dazu bei, dass den
Bedürfnissen und Notwendigkeiten aller als auch der eigenen
entsprochen wird und setzen sozusagen ‘Hand in Hand ihr Leben
fort
Würden aber einige der Glieder dieses Gesellschaftskörpers
selbstsüchtig vorgehen und den anderen nicht helfen, sondern
nur an sich selbst denken, so schadeten sie sich damit im
Endeffekt selber..., ebenso wie den anderen.
In etwa ist es zu vergleichen mit dem Körper des Menschen.
Wenn beispielsweise Hände and Füße tätig sind, das Auge aber
nicht mithilft, oder wenn der Mund sich damit begnügt, die
Speise zu kauen und sich an deren köstlichem Geschmack zu
ergötzen, sie aber nicht hinunterschluckt, um den Magen zu
helfen, seinen Erfordernissen entsprechen zu können..., nun,
so wird der Mensch bzw. dessen Körper recht schnell Abschied
für immer nehmen müssen. Und damit selbstredend auch das
eigensüchtige, nicht “kooperative” Körperorgan.
Kurz, die Mitglieder einer Gesellschaft sind dieser
gegenüber ebenso verpflichtet wie die Glieder und Organe eines
Körpers diesem gegenüber. Der Einzelne in der Gesellschaft hat
seine Interessen wahrzunehmen und gleichwohl die der übrigen.
Seine Mühen und Arbeiten haben diesen ebenso zugute zu kommen
wie ihm selbst. Das Wohl der Gesellschaft hat er zu
berücksichtigen, um seines eigenen nicht verlässig zu werden.
Ihre Rechte hat er zu wahren und zu verteidigen, damit die seinen ebenfalls geschützt bleiben.
Dieses ist eine Wahrheit bzw. ein Tatbestand, über den wir
ans aufgrund anderer gottgegebenen Vernunft und anderes
inneren Erkennens im klaren sind. Und die Religion Islam, die
mit unserer Schöpfung und unserer Vernunft, unserem inneren
Erkennen, in Einklang steht, erwartet und gebietet nichts
anderes.
Prophet Muhammad (s.) sagte:
Muslim ist jener, der mit seinen Worten und Taten anderer
Muslimen kein Leid zufügt.
Auch sagte er:
Die Muslime sind untereinander Geschwister. Sie sind Hand,
ein Herz und haben ein und die gleiche Orientierung.
Und:
Der, dem die Angelegenheiten der Muslime gleichgültig sind,
ist kein Muslim.
Als sich der Gesandte Gottes mit seinem Heer auf den Weg in
die Gegend “Tabuk” machte, um den römischen Drohungen Einhalt
zu gebieten, waren drei der kampffähigen Muslime zu Hause
geblieben. Nach der Rückkehr des Gesandten Gottes mit seinen
Männern eilten die Daheimgebliebenen - Frauen und Kinder,
Alte, Kranke und Gebrechliche - ihnen zur Begrüßung entgegen.
Auch die drei besagten Muslime. Als diese den Propheten
willkommen hießen, wandte er sich von ihnen ab und
beantwortete ihren Gruß nicht. Und wie er hielten es die
übrigen der Gemeinde. Niemand mehr sprach mit ihnen, selbst
ihre Frauen nicht. Unglücklich und verzweifelt suchten sie
Zuflucht in den Bergen Medinas. Sie bereuten ihr Handeln
zutiefst, bis das der Erhabene Gott nach einigen Tagen ihre
Reue anerkannte und sie nach Medina zurückkehrten.