Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft

Zusammenarbeit ist eines der Charakteristika der menschlichen Gesellschaft. Alle profitieren aus ihr. Der eine erstellt bzw. bewirkt dieses, der andere jenes. Auf diese Weise werden die vielfältigen Bedürfnisse des individuellen und sozialen Lebens beseitigt Jeder trägt dazu bei und jeder hat Anteil an dem was geleistet wird das heißt, am Gesamtsozialprodukt

Eure intakte Gesellschaft fungiert - vergleichsweise - wie ein einziger Körper. Jedes Gesellschaftsmitglied ist Teil dieses Gesamtkörpers Jeder einzelne leistet und schafft etwas für das er Zuständig ist Aus dem was er produziert oder leistet profitiert er selbst und auch die anderen Und aus dem was die anderen schaffen und erarbeiten profitieren sie und auch er. In dieser Weise tragen alle dazu bei, dass den Bedürfnissen und Notwendigkeiten aller als auch der eigenen entsprochen wird und setzen sozusagen ‘Hand in Hand ihr Leben fort

Würden aber einige der Glieder dieses Gesellschaftskörpers selbstsüchtig vorgehen und den anderen nicht helfen, sondern nur an sich selbst denken, so schadeten sie sich damit im Endeffekt selber..., ebenso wie den anderen.

In etwa ist es zu vergleichen mit dem Körper des Menschen. Wenn beispielsweise Hände and Füße tätig sind, das Auge aber nicht mithilft, oder wenn der Mund sich damit begnügt, die Speise zu kauen und sich an deren köstlichem Geschmack zu ergötzen, sie aber nicht hinunterschluckt, um den Magen zu helfen, seinen Erfordernissen entsprechen zu können..., nun, so wird der Mensch bzw. dessen Körper recht schnell Abschied für immer nehmen müssen. Und damit selbstredend auch das eigensüchtige, nicht “kooperative” Körperorgan.

Kurz, die Mitglieder einer Gesellschaft sind dieser gegenüber ebenso verpflichtet wie die Glieder und Organe eines Körpers diesem gegenüber. Der Einzelne in der Gesellschaft hat seine Interessen wahrzunehmen und gleichwohl die der übrigen. Seine Mühen und Arbeiten haben diesen ebenso zugute zu kommen wie ihm selbst. Das Wohl der Gesellschaft hat er zu berücksichtigen, um seines eigenen nicht verlässig zu werden. Ihre Rechte hat er zu wahren und zu verteidigen, damit die seinen ebenfalls geschützt bleiben.

Dieses ist eine Wahrheit bzw. ein Tatbestand, über den wir ans aufgrund anderer gottgegebenen Vernunft und anderes inneren Erkennens im klaren sind. Und die Religion Islam, die mit unserer Schöpfung und unserer Vernunft, unserem inneren Erkennen, in Einklang steht, erwartet und gebietet nichts anderes.

Prophet Muhammad (s.) sagte:

Muslim ist jener, der mit seinen Worten und Taten anderer Muslimen kein Leid zufügt.

Auch sagte er:

Die Muslime sind untereinander Geschwister. Sie sind Hand, ein Herz und haben ein und die gleiche Orientierung.

Und:

Der, dem die Angelegenheiten der Muslime gleichgültig sind, ist kein Muslim.

Als sich der Gesandte Gottes mit seinem Heer auf den Weg in die Gegend “Tabuk” machte, um den römischen Drohungen Einhalt zu gebieten, waren drei der kampffähigen Muslime zu Hause geblieben. Nach der Rückkehr des Gesandten Gottes mit seinen Männern eilten die Daheimgebliebenen - Frauen und Kinder, Alte, Kranke und Gebrechliche - ihnen zur Begrüßung entgegen. Auch die drei besagten Muslime. Als diese den Propheten willkommen hießen, wandte er sich von ihnen ab und beantwortete ihren Gruß nicht. Und wie er hielten es die übrigen der Gemeinde. Niemand mehr sprach mit ihnen, selbst ihre Frauen nicht. Unglücklich und verzweifelt suchten sie Zuflucht in den Bergen Medinas. Sie bereuten ihr Handeln zutiefst, bis das der Erhabene Gott nach einigen Tagen ihre Reue anerkannte und sie nach Medina zurückkehrten.

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