Was stirbt, ist der Leib, nicht die Seele
Aus islamischer Sicht ist der Mensch ein Geschöpf, das aus
Leib und Seele besteht..., aus Geist und Körper. Der Leib des
Menschen ist Materie, ein materielles Gefüge und
entsprechenden Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Mit anderen
Worten, er hat Größe, Gewicht und “Inhalt”. Das heißt, er ist
“stofflich” und “räumlich”, benötigt daher Raum. Ganz
abgesehen davon, dass er vergänglich und daher auch zeitlich
“gebunden” ist.
Er steht unter dem Einfluss von Wärme und Kälte, wird
allmählich älter..., alt und verbraucht. Ebenso wie er eines
Tages - göttlichem Willen gemäß - wurde, wird er auch eines
Tages wieder - ebenfalls infolge göttlichen Willens -vergehen.
Die Seele des Menschen aber ist nicht materieller Art. Das,
was die Materie benötigt und voraussetzt - u.a. Zeit und Raum
- trifft für die Seele den Geist nicht zu Denken, Erkennen,
Bewusstheit und Empfindungen wie Freude und Trauer, Hoffnung
und Angst, Wohlwollen, Missgunst und dergleichen gehören zum
Bereich “Seele’ Und ebenso wie für die Seele die Bedingungen
und Besonderheiten der Materie nicht gelten, sind auch die
seelischen bzw. geistigen Empfindungen und Eigenschaften davon
ausgenommen Vielmehr sind ‘materielle” Funktionen des
Organismus wie die Tätigkeit von Herz, Gehirn und der übrigen
Organe der “Regie” der Seele und geistig-seelischer Faktoren
untergeordnet. Kein einziges leibliches Organ oder Glied kann
als “Kommandostelle” fungieren bzw. eingesetzt werden. Der
Allmächtige Gott spricht im 14. Vers der Sure 23, Muminun:
Wir schufen den Menschen beim ersten Male aus Lehm. Dann
setzten wir ihn als Samentropfen in der Geborgenheit eines
behüteten Ortes ein. Den Samentropfen ließen wir zu einem
blutreichen Gebilde werden. Dieses daraufhin zu einem
breiigen. Aus diesen bildeten wir dann Knochen, die wir mit
Muskeln überzogen. Anschließend dann gaben wir diesem Körper
eine andere, seine eigentliche Schöpfung.