Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

bullet Zum Inhaltsverzeichnis

Weitere Entwicklungen

Der Gesandte Gottes lebte und wirkte also nun in Medina. Die meisten der noch in Mekka verbliebenen Muslime, die unter den Repressalien der Götzendiener zu leiden hatten, waren inzwischen ebenfalls in die “Stadt des Propheten „ - Medina ur Rassul - geflohen. Und die Ansar nahmen sie alle mit offenen Armen auf..., wie sie zuvor versprochen hatten.

Prophet Muhammad (s.) errichtete, gemeinsam mit seiner Gemeinde, die Moschee “Masgid un Nabi”. Mit der Zeit wurden in der Umgebung weitere Moscheen gebaut und islamische Lehrer in die umliegenden Gebiete gesandt, damit sie die Bevölkerung über das Wort Gottes aufklärten. Mit den jüdischen Sippen, die in Medina und Umgebung ansässig waren und auch arabischen Stämmen wurden Verträge geschlossen, und es dauerte nicht lange und das Licht des Islam begann nah und fern zu erstrahlen.

Im Jahre 6 n.d.H. schrieb der Gesandte Gottes an die Oberhäupter verschiedener Reiche Briefe und lud sie mit seinen Zeilen zum Islam ein. Unter anderem den Schah von Persien, den römischen Cäsaren, den Khedive von Ägypten und den Negus von Abessinien.

Die mekkanischen Götzendiener verletzten nach einiger Zeit wiederholt die Abmachungen, die sie mit Hadrat Muhammad (s.) getroffen hatten. Daher beschloss er, Mekka zu erobern. Als er im Jahre 8 n.d.H. mit einem Zehntausend-Mann starken Heer gen Mekka zog, konnte er die Stadt ohne jegliches Blutvergießen einnehmen.

Die zahlreichen Götzen, die in der Kaba aufgestellt waren, wurden niedergerissen. Die Mehrheit der mekkanischen. Bevölkerung wandte sich dem Islam zu. Die Großen der Stadt aber, die zwanzig Jahre lang dem Propheten und den Muslimen in heftige Feindschaft begegnet waren, ließ der Prophet zu sich rufen. Ohne sie auch nur im geringsten zu beleidigen, ohne jegliches scharfe Wort verzieh er ihnen in aller Großmut und sprach sie frei.

Nachdem Mekka erobert war, begann Hadrat Muhammad (s.), die Umgebung der Stadt ebenfalls vom Götzenkult zu befreien. Die Götzendiener jedoch sperrten sich dagegen, so das es zu einigen Kämpfen kam. Unter anderem zum Gefecht “Hunayn”. In dem Talweg Hunayn kam es zwischen den Muslimen und dem Stamm Hawazan zu einer heftigen Kontroverse. Auf islamischer Seite kämpften 12000 Mann, wohingegen die Hawazan über mehrere tausend gut ausgerüstete Berittene verfügten.

Es war ein harter Kampf. Zunächst sah es so aus, als ob die Hawazan als Sieger hervorgehen würden. Ihre Schwerter schlugen voller Kraft auf die Muslime ein. Die Attacke kam dermaßen Überraschend und gewaltig, dass bis auf Ali (a.) alle Muslime davonliefen. Doch schon nach kurzer Zeit kehrten sie zum Kampffeld zurück. Zunächst die Ansar, dann die Übrigen. Und nun kämpften sie so kraftvoll und erbittert, dass sie die Hawazan zu schlagen vermochten. Fünftausend von diesen gerieten in Gefangenschaft. Doch auf Wunsch des Propheten wurden alle auf freien Fuß gesetzt.

Von einigen Muslimen, die damit nicht einverstanden waren, kaufte der Prophet die Gefangenen, die sich in ihren Händen befanden, frei.

Das Gefecht “Tabuk trug sich im Jahre 9 n.d.H. zu. Der Prophet war in diesem Jahr mit einem Heer nach Tabuk gezogen, um den Römern die Stirn zu bieten. Es war ihm die Nachricht überbracht worden, dass der römische Kaiser dort ein Heer, bestehend aus Römern und Arabern, zusammengezogen habe, um den islamischen Staat anzugreifen. Zuvor hatte sich in dem gleichen Gebiet ein schweres Gefecht - der Krieg “Muteh - zwischen Römern und Muslimen zugetragen, bei dem edle islamische Persönlichkeiten wie Dschafar Ibn Ali Talib, Zaid Ibn Haritah und Abdullah Ibn Ruwahah das Schahadat gefunden hatten.

Mit einem Dreißigtausend-Mann starken Heer war der Prophet also nach Tabuk gezogen. Doch als sie dort ankamen, hatten sich die gegnerischen Truppen bereits zurückgezogen. Drei Tage hielt sich Hadrat Muhammad (s.) mit seinen Soldaten in der Tabuker Gegend auf, dann kehrten sie nach Medina zurück.

Während der zehn Jahre, die Prophet Muhammad (s.) in Medina lebte, hatten er und die Muslime sich außer in den genannten Gefechten noch in nahezu achtzig weiteren- größeren und kleineren - Kämpfen gegen ihre Widersacher zu behaupten. An ca. einem Viertel all dieser militärischen Auseinandersetzungen nahm der Gesandte Gottes persönlich teil. Aber nicht, wie es allgemein üblich ist, geschützt und abgeschirmt von einem Befehlsstand aus das Kampfgeschehen beobachtend und dirigierend, sondern er selbst kämpfte Schulter und Schulter mit den islamischen Soldaten. Jedoch niemals kam es vor, dass er in den Gefechten jemandem den Todesstoß versetzt hätte...

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de