Zusammenarbeit, Mithilfe
Dieses ‘Einander-Beistehen” ist in dem ganz natürlichen, im
Menschen veranlagten Gemeinsamkeits- und
Zusammenarbeitsstreben begründet. Und - wie bereits gesagt -
nur auf einer solchen Basis kann eine Gesellschaft zu
Fortschritt und Erblühen gelangen. Wir alle wissen: Eine jede
Gemeinschaft ist nur dann existenzfähig, wenn ihre Mitglieder
Hand in Hand arbeiten und einander Stütze und Hilfe sind. Ganz
abgesehen davon braucht auch der einzelne die Gemeinschaft mit
seinen Mitmenschen. Um seinen individuellen Bedürfnissen
gerecht werden zu können, ist er - wir sprachen eingangs schon
darüber - auf das Miteinander mit den anderen angewiesen...,
auf ihre Mitarbeit, ihre Mithilfe, ihr Mitdenken.
Diese im Islam gemeinte Mithilfe und Unterstützung ist
nicht nur “eindimensional’, ist nicht nur materieller Art.
Nein, auch auf geistiger, ethischer und wissenschaftlicher
Ebene ist “Zusammenarbeit” erforderlich. Diesen Punkt betont
nicht allein der Islam, sondern das menschliche Gewissen, die
menschliche Natur selbst erinnern daran.
Dem Analphabeten ist Lesen und Schreiben beizubringen, der
Blinde ist an der Hand zu nehmen, der Verirrte auf den rechten
Weg hin führen, der Gestürzte ist aufzurichten...
All dieses fällt in den Bereich “Mithilfe, Zusammenarbeit.”
Und mit dem ersten Tag, da sich eine Gemeinschaft bildet,
haben deren Mitglieder zu diesem Miteinander und Füreinander
‘Ja! gesagt und sich dazu, auch ohne es speziell auszusprechen
oder schriftlich niederzulegen, ‘instinktiv’ verpflichtet.
Dieses Miteinander und Füreinander, dieses Verantwortungs-
und Pflichtbewusstsein, der den Menschen als “Menschen”
kennzeichnet, entspricht seiner Natur und Schöpfung. Er wurde
nun einmal als soziales und sozial empfindendes Wesen
erschaffen._
Wenn er daher hingeht und seine sozialen Aufgaben und
Verpflichtungen - so geringfügig sie auch sein mögen
-vernachlässigt und auf die leichte Schulter nimmt, wird er
nach und nach - gewöhnt an fehlendes Verantwortungsbewusstsein
- auch wichtigen menschlichen Verantwortungen bzw. großen
humanitären und gesellschaftlichen Belangen keine Bedeutung
mehr beimessen. Das aber wäre ein Zeichen für asoziales
Verhalten”, was seiner Natur widerspräche. Ware ein Verstoß
gegen seine Schöpfung, die ihn unsozial und sozial denkend”
wollte.