Zwei wichtige Momente in der islamischen Pädagogik
In allen Systemen, die in den verschiedenen Gesellschaften
praktiziert’ werden, gibt es gewisse Dinge, welche die
betreffenden Verantwortlichen Geheimzuhalten suchen. Darum,
weil es ihnen und ihren Interessen abträglich wäre, wenn die
Gesellschaft bestimmte Realitäten erführe. Der Grund dafür ist
der, dass manche Regelungen, Maximen oder Themen der Willkür
der Einflußreichen bzw. Herrschenden selbst entsprungen sind
und mit Ideologie, Weltanschauung und dergleichen in keinster
Weise zu tun haben. Und da sie menschlicher Vernunft und dem
Allgemeinwohl zuwiderlaufen, schweigt man derlei Dinge tot, um
den Protest der Öffentlichkeit nicht zu wecken und die eigenen
Interessen nicht in Gefahr zu bringen.
Das ist auch der Grund dafür, dass die Geistlichkeit so
mancher Religionsgemeinschaft ihren Gläubigen nicht gestattet,
sich ihre eigenen - selbstständigen - Gedanken über dieses und
jenes zu machen. Sie sagen, es sei allein ihre Sache, die
‘Schrift” und religiöse Themen zu erarbeiten und zu
kommentieren..., der Allgemeinbevölkerung stünde so etwas
nicht zu. Diese habe vielmehr ohne wenn und aber alles zu
akzeptieren, was ihnen die Geistlichkeit sage. Sich selbst
darüber Gedanken zu machen und nachzuforschen (frei!) sei den
Gläubigen nicht erlaubt.
Dieses doktrinäre Verhalten aber hat sich zum Nachteil so
mancher Religion ausgewirkt...
Der Islam aber geht anders vor. Er ist sich seiner
Rechtmäßigkeit gewiss und hat keinerlei Unklarheiten offen
gelassen. Im Gegensatz zu anderen religiösen oder
nichtreligiösen Lehren.
Erstens: Keine Realität wird im Islam geheim gehalten. Auch
seinen Anhängern gestattet er nicht, Wahrheiten zu verbergen.
Das kann auch gar nicht anders sein, da der Islam und seine
Weisungen, Maximen und Themen mit der menschlichen Natur,
Vernunft und Schöpfung in Übereinstimmung stehen und somit
Zweifein, Diskrepanzen und ähnlichem nicht Raum gibt.
Der Islam lehrt, dass das Verschweigen bzw. Geheimhalten der
Wahrheiten zu den großen Sünden zählt.
Der Allmächtige Gott hat derartiges - d.h. das Verbergen
der Wahrheit - verdammt. Hier über informiert der 155. Vers
der Sure 2, Baqarah:
Diejenigen , die verheimlichen , was Wir an klaren Beweisen
und Rechtleitung hinabgesandt haben , nachdem Wir es doch
durch die Schrift offenkundig gemacht haben, werden von Gott
und von allen , die verfluchen können, verflucht.
Zweitens: Der Islam ruft seine Anhänger dazu auf, über die
Wahrheiten und das, was die Religion Gottes sagt und lehrt,
nachzudenken. Hinsichtlich jeden Belanges und Punktes, der
ihnen unklar geblieben ist, haben sie nachzufragen,
nachforschen und sich zu erkundigen, auf das ihr Glaube von
Zweifeln und Unklarheiten frei bleibe.
Gewissenhaft, aufrichtig und frei haben sie sich darum zu
bemühen, alles, was ihnen nicht verständlich ist, zu klären.
Der Erhabene Gott mahnt im 36. Vers der Sure 17,Asra:
Dem das unklar ist, folge nicht!