Der sichere Pfad
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Eine Auswahl von Überlieferungen des Propheten Muhammad (s.) und seiner reinen Familie (a.)

Zusammengestellt von Ayatollah Sayyid Kamal Faqih Imani

Aus dem Persischen von Hella Kamalian
Überarbeitet von E.M.Waldmann
Herausgegeben im Iran 2002 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Die Gläubigen

Die Eigenschaften der Gläubigen

Der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) sprach:

„Soll ich euch den Gläubigen beschreiben?

Er ist derjenige, dem sich die (anderen) Gläubigen in Person und Besitz anvertrauen.

Soll ich euch den Muslim beschreiben?

Er ist derjenige, vor dessen Zunge (Rede) und Hand (Handlungen) die Muslime sicher sind.

Dem Gläubigen ist es untersagt, einen anderen Gläubigen unrecht zu tun, ihn in Stich zu lassen, hinter ihm üble Nachrede zu machen oder in abzuweisen (und ihn dadurch zu Fall zu bringen).

(Al-Kafi, B. 2, S. 235)

Imam Sadiq (a.s) sprach:

„Der Gläubige ist der, den alles fürchtet. Dies deshalb, weil er in der Religion Gottes Größe und Gewicht hat. Er aber fürchtet sich vor nichts (außer Gott). Das ist das Kennzeichen eines jeden Gläubigen.“

(Bihar-ul-Anwar, B. 64, S. 305)

Imam Ali (a.s) berichtete:

„Ein Mann suchte den Gesandten Gottes (s.a.a.s.) auf und sagte:

Lehre mich eine Handlung, durch die mich Gott mag, durch die mich auch die Geschöpfe mögen, durch die Gott mein Vermögen mehrt, mir Gesundheit und ein langes Leben schenkt und mich am Jüngsten Tag an deiner Seite aufstehen lässt.

Der heilige Prophet sagte:

Diese sind sechs Eigenschaften. Um sie zu erreichen benötigst du sechs weitere Eigenschaften:

  1. Wenn du möchtest, das Gott dich mag, dann fürchte ihn und sei Gottesfürchtig.
  2. Wenn du möchtest, das die Geschöpfe dich mögen, dann sei gut zu ihnen und halte dich von dem, was ihnen gehört fern.
  3. Wenn du möchtest, das Gott dein Vermögen mehrt, dann bereinige es (durch das Entrichten der religiösen Abgaben)
  4. Wenn Du möchtest, das Gott dir Gesundheit schenkt, dann mehre deine milden Gaben (As-Sadaqah)
  5. Wenn du möchtest, das Gott dir ein langes leben schenkt, dann pflege die Verwandtschaftsbeziehungen (halte Kontakt zu deinen Angehörigen)
  6. Wenn du möchtest, das Gott dich an meiner Seite aufstehen lässt, dann verweile vor Gott, dem Einen, dem Allgegenwärtigen, länger in der Niederwerfung (As-Sadschdah).“

         (Safinat-ul-Bihar, B 1, S.599)

Der vierte Imam , Imam Ali- Ibn –il- Hussein (a.s) wurde gefragt, wie er sich am Morgen gefühlt habe ( wie er in den Morgen ging)  (In den Morgen hineingehen ist ein Ausdruck der arabischen Sprache und bezieht sich auf den Zustand des Menschen am Morgen des Tages, wie man den Tag begonnen hat).

Er antwortete:

 „Ich gehe in den Morgen hinein während acht Erwartungen an mich gestellt sind:

  1. Gott erwartet von mir die Pflichterfüllung
  2. Der Prophet erwartet von mir die Einhaltung der Sunnah (seiner Tradition)
  3. Meine Familie erwartet von mir Unterhalt
  4. Mein Ego (das innere Ich) erwartet von mir die Begierde (den Gelüsten zu folgen)
  5. Der Satan erwartet von mir die Sünde
  6. Die beiden Engel     (jedem Menschen sind zwei Engel zugeteilt, der eine von ihnen ist beauftragt die guten und der andere, die schlechten Handlungen aufzuzeichnen.) erwarten von mir die rechtschaffene Handlung
  7. Der Todesengel erwartet meine Seele
  8. Das Grab erwartet mein Leib.

Das alles wird von mir erwartet.“

(Bihar-ul-Anwar, B73, S.15)

Imam Sadiq (a.s) sprach:

„Für den Gläubigen ist es nicht angebracht, an Zusammenkünften, in denen gegen Gott gesündigt wird, teilzunehmen wenn er nichts dagegen unternehmen kann.“

(Al-Kafi, B.2, S. 374)

Imam Sadiq (a.s) sprach:

„Am Jüngsten tag macht sich eine Gruppe zum Tor des Paradieses auf, sie klopfen an und werden gefragt:

Wer seit ihr?

Sie antworten:

Wir sind diejenigen, die Geduld üben.

Man fragt sie:

Worin habt ihr Geduld geübt?

Wir waren Geduldig in der Erfüllung der göttlichen Pflicht und der Enthaltung von den Sünden.

So spricht Gott:

Sie sagen die Wahrheit, führt sie ins Paradies.

Dies ist der Spruch Gottes:

Wahrlich, die Geduldigen werden ihren Lohn ohne Abrechnung erhalten.“

(Surah  Az-Zumar, Vers 10)

(Al-Kafi, B 2, S.75)

Imam Ridha (a.s) , der achte Imam , sprach:

„Der Gläubige wird kein (wirklich) Gläubiger sein, außer er birgt drei Eigenschaften (Verhaltensweisen) in sich:

1.Eine Tradition (Sunnah) seines Herrn

2.Eine Tradition seines Propheten

3.Eine Tradition seines Führers (Imams)

Die Sunnah seines Herrn ist es, das Verborgene (Geheime) nicht preiszugeben. Gott spricht (im Koran) Der Bescheid (gemeint ist Gott) weiß über das Verborgene, so gibt er sein Verborgenes niemanden Preis, außer wenn ihm jemand von den Gesandten beliebt. (Al-Schinn, Vers 26 und 27)

Die Tradition des Propheten ist es, sich den Menschen gegenüber freundlich zu verhalten, denn Gott befahl seinem Propheten , zu den Menschen freundlich zu sein, er sprach:

Übe Vergebung, gebiete das Gute und wende dich von den Unwissenden (Toren) ab. (Al-A´raf, Vers 199)

Die Sunnah des Führers ist es, in Not und Schaden (in Situationen in denen man Not und Schaden erleidet) Geduld zu üben, denn Gott sprach:

Die Geduldigen in Not und Schaden.“ (Al-Baqarah, Vers 177)

(Uyun-u-Achbar-ir.Ridha, B.1, S.256)

Imam Ali (a.s) sprach:

„Akzeptiere den Entschuldigungsgrund deines Bruders (deines Nächsten) und wenn er keinen Entschuldigungsgrund angeben kann, dann versuche du, einen Entschuldigungsgrund für ihn zu finden.“

(Bihar-ul-Anwar, B.71, S.165)

Imam Ali (a.s) sprach:

„Der hässlichste aller Entschuldigungsgründe ist das Offenlegen eines Geheimnisses.“

(Mustadrak-ul-Wasa´il, B. 12, S.305)

Imam Baqir (a.s) sprach:

„Dem Gläubigen ist es vorgeschrieben (zum Schutze des Angesichts der anderen), siebzig schwere Sünden eines anderen Gläubigen zu verdecken (wenn er von seinen Sünden Kenntnis erlangt, diese nicht kundzutun).“

(Bihar-ul-Anwar, B. 71, S. 301)

Der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) sprach:

„Wenn jemand einen Gläubigen traurig macht und ihm daraufhin die ganze Welt gibt, so ist das keine Buße (für das was er angerichtet hat) auch Lohn bekommt er dafür keinen.“

(Bihar-ul-Anwar, B. 72, S. 150)

Der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) sprach:

„Von jemanden, der einen Gläubigen auf unrechter Weise seines Vermögens entrechtet, wird Gott sich abwenden, seine guten Handlungen und Wohltaten, verabscheuen, sie nicht unter seinen Wohltaten verzeichnen, bis er Reue zeigt und das Vermögen, das er sich angeeignet hat, seinem (rechtmäßigen) Besitzer zurückgibt.“

(Mustadrak-ul-Wasa´il, B.17, S.89)

Imam Sadiq (a.s) sprach:

„Vier Eigenschaften zählen zum Benehmen der Propheten (a.s):

  1. Die Wohltat
  2. Die Freigebigkeit
  3. Die Geduld in Unglücksfällen (in Unheil)
  4. Das Eintreten für das Recht des Gläubigen.

(Tuhaf-ul-Uqul, S.375)

Imam Sadiq (a.s) sprach:

„Durch nichts wird Gott besser verehrt, als durch das Wahren der Rechte eines Gläubigen.“

(Al-Kafi, B.2, S.170)

Imam Sadiq (a.s) sprach:

„Zu den beliebtesten Handlungen bei Gott zählt es, einen Gläubigen fröhlich zu stimmen, seinen Hunger zu stillen, seinen Kummer zu beseitigen oder seine Schulden entrichten.“

(Al-Kafi, B.2, S.192)

Imam Kazhim (a.s) sprach:

„Eines der elemtarsten Rechte deines Bruders an dich ist, das du das, was ihm im Dies- oder Jenseits nützlich ist, nicht vorenthältst.“

(Bihar-ul-Anwar, B.2, S.75)

Imam Kazhim (a.s) sprach:

„Wer einen Gläubigen fröhlich stimmt, der beginnt damit bei Gott zum Ersten (stimmt Gott als ersten fröhlich), dem Propheten zum Zweiten (stimmt den Propheten als zweiten fröhlich) und bei uns (der Familie des Propheten ) zum dritten.“

(Bihar-ul-Anwar, B.71, S.317)

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