Ibn Zijad mobilisert
L. Abu Michnaf sagt: Husein befahl einen Graben zu ziehen,
ihn mit Holz zu füllen und darin Feuer anzulegen, damit der
Angriff nur von einer Seite stattfinden könne. Als Ihn
el-Hugein dies bemerkte, forderte er Tinte und Papier und
schrieb einen Brief an Obeidallah ben Zijad , worin er sagte:
Im Namen Gottes des barmherzigen, des erbarmenden O
Emir, sie (Husein und seine Truppen) waren in Thalabija, da
nahm ich den Mann gefangen und zog mit ihm fort; sein ganzer
Anhang zerstreute sich, sodass sein ganzes Heer nur noch aus
72 Mann besteht, darunter 17 aus seiner näheren Verwandtschaft;
ich habe ihn ein Lager in Kerbela beziehen lassen , wo weder
Wasser noch Weide, weder eine Mauer noch ein Haus ist. Als er
den Brief fertig hatte, faltete er ihn zusammen und schickte
ihn an Obeidallah ben Zijad, und nachdem dieser ihn gelesen
hatte, ließ er in allen Gegenden von Kufa ausrufen: »wer
nach drei Tagen noch von mir fern bleibt, dem lasse ich den
Kopf abschlagen;« er bewilligte keinem einzigen einen
Aufschub.
Die Bekanntmachung erfolgte durch den Cadhi Schureih,
welchen er zum Präfekten von el-Cantara (der Brücken-Vorstadt)
machte und Omar ben Hureith ließ er rufen und ernannte ihn
zum Präfekten der Stadt Kufa, und er befahl ihnen, einem
jeden, der ihnen von der Partei Huseins vorkäme, den Kopf
abzuschlagen. Ein Mann von den aufmarschierten Truppen kam
zurück und wollte nach Kufa hinein; Omar ben Hureith fragte
ihn: warum kommst du zurück ? er antwortete: meine Nichte war
schwanger und hat einen Umschlag gehabt, da hat meine Familie
hinter mir her geschickt und ihretwegen bin ich
zurückgekommen. — Das lügst du, sagte er, du gehörst zu der
Partei des Abu Turab. Er ließ ihn abführen und ihm den Kopf
abschlagen. — Ein anderer kam zurück und wurde zu ihm
gebracht; auf die Frage: warum kommst du zurück? antwortete
er: ich bin krank geworden. Du lügst, sagte er, und befahl ihm
den Kopf abzuschlagen.
G B Abu Michnaf sagt: Dann ließ Ihn Zijdd unter den
versammelten Arabern ausrufen: Wer mir den Kopf des Husein ben
Ali bringt, erhält die Statthalterschaft el-Reij auf zwanzig
Jahre. Da erhob sich Omar ben Sa'd ben Abu Wakkas el-Zuhn' und
rief: Ich, Gott segne den Emir! — Du bist für ihn bestimmt,
sagte Ibn Zijad, geh zu ihm, pack ihn an der Gurgel, verwehre
ihm Wasser zu trinken und bringe mir seinen Kopf. — Ich folge
deinem Befehl. — Nun wurde ihm eine Fahne entfaltet und ein
Corps von 6000 Reitern übergeben mit dem Befehle abzuziehen.
Er verließ Ibn Zijad und ging hinaus in sein Zelt ; da traten
die Söhne derer, welche Muhammed auf seiner Flucht von Mekka
nach Medina gefolgt waren und ihn unterstützt hatten, bei ihm
ein und sagten: o Ibn Sa'd, du willst gegen Husein ben Ali in
den Krieg ziehen und dein Vater war der sechste im Islam? Er
antwortete: Ich werde es nicht tun. Er dachte jetzt noch
einmal nach über die Herrschaft von el-Reij und den Krieg
gegen Husein und wählte den Krieg gegen Husein für die
Herrschaft von el-Reij und sprach in Versen:
Bei Gott! ich weiß nicht und bin doch aufrichtig,
ich überlege meine Lage nach zwei Gedanken,
Ob ich die Herrschaft von Reij aufgeben soll , und Reij ist
mein Wunsch,
oder ob ich heimkehre schuldbeladen mit dem Morde Huseins.
Husein ist der Sohn meines Oheims und die Ereignisse drängen,
bei meinem Leben! und für mich liegt in Reij eine Augenlust.
Und siehe, der Gott des Thrones (der Schöpfung) wird meine
Sünde vergeben,
und wenn ich auch noch so schwer damit beladen wäre.
Indes die Freuden dieser Welt gehen rasch vorüber
und kein Verständiger gäbe Reichtum gegen Schulden hin.
Die Menschen sagen, dass Gott, der Schöpfer des Paradieses,
der Hölle, der Strafe und des Durstes, richten werde.
Wenn sie recht haben in dem, was sie sagen, so werde ich
Reue bezeigen mit Aufrichtigkeit, nicht wie eine erlogene
Reue.
Und wenn sie lügen, so tragen wir große irdische Güter davon
und ein großes Reich beständig in Fesseln.