Im Namen Allahs, des Erbarmers, des BarmherzigenDie 10. Konsultation – Der Eindruck eines hinreichenden Textes
19.
Dhul-Qada 1329 (11.11.1911)
Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der
Friede sei mit
Dir und die Gnade
ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.
Wenn Du meiner Konsultation mit Wohlwollen begegnest und
Dich konzentriert mit ihr beschäftigst, so hast Du damit meine
Hoffnungen erfüllt und mein Bemühen mit Erfolg gekrönt. Wer
von lauterer Absicht und guter Gesinnung, von bescheidenem
Wesen und Ausgewogenheit beseelt sich zeigt und wer dazu
charakterlich gefestigt und gekrönt mit Wissen in die Sphären
der Einsicht gelangen konnte, der ist würdig, dass die
Wahrheit in
seinem Wort und seiner Schrift Gestalt annehme, und dass die
Gerechtigkeit
und Ehrlichkeit sich durch sein Sprechen und sein Schreiben
offenbare.
Deine Worte "Lass mir mehr davon zuteil werden"
haben mich dazu bewogen, Dir Dank zu sagen und Deiner Bitte zu
entsprechen, denn wie sollte eine solche Freundlichkeit, ein
solches Wohlwollen und solche Bescheidenheit noch übertroffen
werden? Hier bin ich – Dir ganz zu Diensten!
Im Namen Allahs, segne ich Deine Augen und sage:
Al-Tabarani
schrieb in "al-Kabir" und
al-Rafi in seinem
Werk "al-Musnad" , die
Kette der
Gewährsmänner geht auf
Ibn Abbas zurück: Der Gesandte Allahs (s.) sagte:
"Wem es gefällt,
ein
Leben wie das meinige zu führen, einen
Tod wie den
meinigen zu
sterben und in dem von meinem Herrn geschaffenen
Paradies zu wohnen, der soll nach meinem
Tode
Ali und darauf
jenem treu ergeben sein, dem er die Herrschaft und Führung
anvertraut hat. Die
Angehörigen meines Hauses [ahl-ul-baiti]
soll er sich zum Vorbild nehmen, denn sie sind von derselben
Abstammung, wie ich es bin, sie sind geschaffen aus meiner
Erde und sind beschenkt mit meinem
Verstand und meinem
Wissen.
Unheil denen aus meiner
Gemeinschaft, die ihren Vorrang
leugnen und meine Bande zu ihnen durchzuschneiden suchen.
Möge
ALLAH ihnen meine
Fürsprache verweigern!"
Es berichteten
Matir,
al-Barudi,
Ibn Gharir,
Ibn Schahin
und
Ibn Manda über Ishaq von Ziyad bin Matraf, der sagte:
"Ich hörte den
Gesandten Allahs (s.) sagen: ‚Wer ein
Leben wie das
meinige führen, einen
Tod wie den
meinigen
sterben und in das
Paradies
eingehen will, das mein Herr mir versprochen hat und das ewig
währen wird, der muss
Ali
und dessen Nachkommen die Herrschaft übertragen. Dann werde
sie Euch weder aus dem Tor der Rechtleitung hinaus, noch in
das Tor der Irreführung hineingehen lassen.’"
Ähnlich lautet die Überlieferung von
Zaid ibn
Arqam, der
sagte: „Der
Gesandte Allahs (s.) sagte: ‚Wer ein
Leben wie das
meinige führen, einen
Tod wie den meinigen
sterben und im
Garten der
Ewigkeit wohnen möchte, den
ALLAH mir versprochen
hat, der muss
Ali bin Abi Talib die Herrschaft und Führung
übertragen. Dann wird er euch weder von dem rechten Wege
abirren, noch einen falschen betreten lassen.’“
Ebenso verhält es sich mit der Überlieferung von
Ammar ibn
Jasir, der sagte: „Der Gesandte Allahs sagte: ‚Denjenigen,
die an mich geglaubt und mir vertraut haben, befehle ich,
Ali bin Abi Talib die Herrschaft und Führung zu übertragen. Wer
ihm die Macht gibt, der gibt auch mir die Macht, und wer mir
die Macht gibt, der gibt auch
ALLAH die Macht. Wer ihn liebt,
der liebt auch mich, und wer mich liebt, der liebt
ALLAH. Wer
ihn hasst, der hasst Allah, den Allmächtigen und Erhabenen.’“
Vom
Ammar wird zurückgehend auf den Propheten überliefert:
„Bei
ALLAH, wer an mich geglaubt und mir vertraut hat, der
muss
Ali bin Abi Talib die Herrschaft und Führung übertragen.
Denn seine Herrschaft ist meine Herrschaft, und meine
Herrschaft ist die Herrschaft
ALLAHs, des Erhabenen.“
Der Prophet (s.) sagte einmal in einer Predigt: „Oh ihr
Menschen! Der Vorzug, die Würde, der Rang und die
Vormundschaft gebühren dem
Gesandten Allahs und seiner
Nachkommenschaft. Lasst euch nicht von nichtigem Gerede
leiten!“
Gesandte Allahs (s.) sagte: „In jeder (mir)
nachfolgenden Generation gibt es Rechtschaffene von den
Angehörigen meines Hauses [ahl-ul-baiti]. Sie weisen die
falschen Darstellungen der Irrenden, die Behauptungen der
Lügner und die Auslegungen der Unwissenden zurück. Wahrlich,
sie sind eure
Imame und eure
Fürsprecher bei
ALLAH. Gebt in
Freundschaft acht, wen ihr beauftragt!“
Und
er (s.) sprach: „Geht ihnen nicht voran und wendet euch
nicht ab von ihnen, sonst werdet ihr zugrunde gerichtet.
Versucht auch nicht, sie zu belehren, denn sie sind wissender
als ihr es seid!“
Gesandte Allahs (s.) sagte: „Lasst den Angehörigen
meines Hauses [ahl-ul-baiti] jene Stellung zukommen, die das
Haupt hinsichtlich des Körpers innehat und die von den Augen
hinsichtlich des Hauptes eingenommen wird. Nur mit den Augen
vermag der Kopf den rechten Weg zu finden.“
Und
er (s.) sprach: „Bleibt uns, den Angehörigen des Prophetenhauses [ahl-ul-baiti] in Freundschaft zugetan. Wer
sich so verhält, wird, sobald er
ALLAH begegnet, durch unsere
Fürsprache in das
Paradies eingehen. Bei dem, der meine
Seele
in seiner Hand hält, nur das
Wissen um unser Recht kann den
Menschen helfen.“
Und der
Prophet
(s.) sagte: „Die Familie
Muhammads zu
kennen, bedeutet die Erlösung von dem
Höllenfeuer; die Familie
Muhammads zu lieben, bedeutet das Erreichen des rechten
Weges; der Familie
Muhammads die Vormundschaft [wilaya] zu
übertragen, bedeutet Sicherheit vor dem Strafgericht des
Jüngsten Tages.“
Und der
Prophet
(s.) sprach: „Die beiden Füße eines
Menschen werden am
Jüngsten
Tag solange nicht verschwinden,
bis man ihn nicht über vier Dinge befragt haben wird: Darüber
nämlich, wie er sein
Leben verstreichen ließ, wie er seinen
Körper behandelte, wie er sein Hab und Gut erwarb und es
verwendete und über seine
Liebe zu uns, den Angehörigen des
Prophetenhauses [ahl-ul-bait].“
Der
Prophet (s.) sagte:
„Wenn sich jemand ständig mit nebeneinander gestellten Füßen zwischen der
Kaaba und der
Stätte aufhielte, und wenn er dazu
betete und
fastete, dabei
aber der Familie
Muhammads mit Hass begegnete, so ginge er in das
Höllenfeuer.“
Der
Prophet (s.) sagte:
„Wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, der
stirbt als
Märtyrer. Wahrlich,
wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen stirbt, dem wird
in der Todesstunde
vergeben. Wahrlich, wer mit
Liebe zur
Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, der
stirbt in
Reue.
Wahrlich, wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, der
stirbt als
Gläubiger in Vollendung seines
Glaubens. Wahrlich, wer mit Liebe zur Familie Muhammads im
Herzen stirbt, dem verheißt der Todesengel das Paradies; eben
dies tun auch Munkir und Nakir. Wahrlich, wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, der wird feierlich in das
Paradies geleitet; ganz so, wie die Braut feierlich in das
Haus ihres Gemahls geleitet wird. Wahrlich, wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, dem werden in seinem
Grab
zwei Türen zum
Paradies geöffnet. Wahrlich, wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, dessen
Grab macht
ALLAH zu
einem Ort, an dem die
Engel des Erbarmens in Erscheinung
treten. Wahrlich, wer mit
Liebe zur Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, der
stirbt gemäß der
Sunna und
gemäß der
Gemeinschaft. Wahrlich, wer (hingegen) mit Hass zur
Familie
Muhammads im
Herzen
stirbt, bei dem wird am
Tag der
Auferstehung zwischen seinen Augen geschrieben stehen: ‚Er
zweifelte an der Gnade
ALLAHs bis zu den letzten Worten
seiner Rechtfertigung.’“
Der
Prophet (s.) wollte hiermit die unverbindlichen und willkürlichen Anschauungen zurückweisen. Die Inhalte dieser
prophetischen Aussagen werden in lückenlosen
Überlieferungsketten
überliefert und zwar hauptsächlich über
den Weg der
reinen Nachkommenschaft.
Wenn die
Imame nicht die vortrefflichen
Beweise Allahs
[hudscha-tullah]
und die Quelle seiner korrekten Rechtsprechung wären, wenn sie
nicht des
Gesandten Allahs Stelle in Gebot und Verbot
einnähmen und wenn sie ihn nicht in den offenkundigsten
Aspekten seiner
Rechtleitung verträten, so würde ihnen dieser
Rang niemals zuteil. Aus diesem Grund ist derjenige, der sie
liebt, auch
ALLAH und seinem
Gesandten in
Liebe zugetan und
derjenige, der sie hasst, ist auch
ALLAH und seinem
Gesandten
gegenüber mit Hass erfüllt.
Der
Prophet (s.) sagte:
„Uns liebt einzig und allein der
fromme
Gläubige und
nur der elende
Heuchler ist des Hasses voll für uns.“
Deshalb sagte
al-Farazdaq über sie: "Der Segen einer
Gesellschaft besagt: Sie zu lieben ist
Glaube und sie zu
hassen ist
Unglaube, und ihre Nähe bedeutet Sicherheit und
Zuflucht. Wenn man die
Gottesehrfürchtigen betrachtet, so
sind sie ihre
Imame; denn würde gesagt: ‚Wer sind die Besten der
Erdenbewohner?’, so würde gesagt: ‚Sie sind es’."
Der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) pflegte zu sagen: "Ich
und all jene so Vortrefflichen, die meiner Herkunft sind, die
Gütigen, die mir entstammen, sie zeichnen sich durch höchste
Weisheit in der Jugend und durch vollendetste Gelehrsamkeit im
Alter aus.
ALLAH verbannte durch uns die
Lüge und durch uns
lässt er des Wolfes Maul zerreißen. Er lindert durch uns eure
Not und nimmt euch die Schlinge vom Hals. Durch uns setzt
ALLAH den Anfang und das Ende."
Es genügt, dass wir ihnen – allen anderen gegenüber –
Vorrang einräumen, ganz in der Weise, wie
ALLAH, der
Allmächtige und Erhabene ihnen Vorzug gibt, so dass er sogar
das ihnen geltende
Bittgebet zu einem Teil des Pflichtgebets
für alle seine Diener machte. Ohne dieses wäre das
Gebet eines
jeden Menschen ganz verfehlt, selbst wenn er aufrichtig und
gerecht wäre, oder er gar eine, zwei oder eine Reihe von
Erleuchtungen hätte. Kein Diener
ALLAHs jedoch kann sich
seinen Pflichten entziehen. In der Erfüllung seiner Pflichten
verehrt er
ALLAH, wenn er für sie betet, ebenso wie er ihn mit den
beiden
Glaubensbekenntnissen verehrt. Diesem Rang wandten
sich die Gesichter der Gemeinschaft zu und vor ihm senkten
sich die Blicke derer, die ihr
Imame nanntet. **
Imam
Schafi‘i (r.) sagte: "Oh ihr aus dem Hause des
Gesandten Allahs! Die
Liebe zu euch ist eine Pflicht, die
ALLAH im
Heiligen Qur'an offenbart hat. Als höchste Tugend genügt es
euch, dass für den, der nicht für euch betet, kein Gebet
Gültigkeit hat.“
Mit dieser Anzahl an
Überlieferungen, die in der heiligen
Sunna vorkommen, und die zu den Beweisen hinsichtlich der Verpflichtung der Annahme ihrer Handlungen, Aussprüche,
Entscheidungen und ihrer Vorschriften gehören, wollen wir es
nun genug sein lassen.
Es gibt im Buche
ALLAHs, des Allmächtigen und Erhabenen, eindeutige
Ayat (Verse) zu finden, die dies zur Auflage machen. Wir
vertrauen sie dem Zeugnis Deines Verstandes und Deines
scharfen Intellekts an, denn Du gehörst zu denjenigen, denen
eine andeutende Einflechtung genügt und die schon auf einen
Wink eines Fingerzeigs verzichten können.
Lob sei
ALLAH, dem Herrn der
Menschen in aller Welt. Der
Friede sei mit Dir.
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11. Konsultation – Anfrage nach klaren Zeichen im Buch Allahs