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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen
Die 100. Konsultation – Vermutete Motive zu trennen von Fakten
8.
Rabi-ul-Thani 1330 (27.3.1912)
Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der
Friede sei mit
Dir und die Gnade
ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.
Du hast eingeräumt, dass sie sich in diesen Fällen von den
überlieferten Texten abgewandt haben und hast – Dank sei
ALLAH
– dem, was ich gesagt habe, Glauben geschenkt. Was ihren guten
Willen anbelangt, ihre Sorge um das allgemeine Wohl und die
Interessen der Umma, ihr Streben nach dem Richtigen für die
Religionsgemeinschaft und nach dem, was die Kampfkraft am
besten bewahren konnte, so gehört dies – wie Du weißt – nicht
zum Gegenstand unserer Untersuchung.
In Deiner
letzten Konsultation hast Du darum gebeten, die Einzelheiten der sich auf
Ali beziehenden authentischen
Texte, die nicht die Nachfolge betreffen und diese nicht
berühren und sie vielmehr außer acht lassen, vorzustellen. Du
bist der gegenwärtige
Imam der
Sunna, der ihre versprengten
Teile wieder zusammengebracht und die größten Mühen darauf
verwendet hat. Wie konnte ich annehmen, dass Du die
Einzelheiten des von mir Zusammengefassten nicht kennst. Wer
wäre geeigneter als Du, das, worauf ich nur hinweisen konnte,
mit großer Gründlichkeit zu erfassen. Wer könnte hinsichtlich
der
Sunna mit Dir Schritt halten oder Dir gar den Rang
streitig machen? Kein Einziger! Aber es verhält sich so, wie
schon gesagt wurde: Wer in einer Sache gründlich nachfragt,
wird ein Wissender.
Dir ist bekannt, dass viele Prophetengefährten
Ali gehasst
und ihn als Feind behandelt haben. Sie ließen ihn im Stich und
fügten ihm Schaden zu. Sie beschimpften ihn, taten ihm Unrecht
und bekämpften ihn, ja, sie drangen sogar mit ihren
Schwertern gegen ihn, seine Angehörigen und seine
Gefolgsleute, wie es durch die Berichte der Vorfahren
hinlänglich bekannt geworden ist.
Der
Gesandte Allahs (s.) hatte doch gesagt:
„Wer mir
gehorcht, der hat damit auch schon
ALLAH gehorcht, und wer mir
den Gehorsam versagt, hat damit auch schon
ALLAH den Gehorsam
aufgekündigt. Wer
Ali gehorcht, hat damit schon mir gehorcht,
und wer
Ali den Gehorsam verweigert, hat damit bereits mir den
Gehorsam verweigert.“
Und weiter sagte
er
(s.): „Wer mich verlässt, hat damit
bereits
ALLAH verlassen, und wer Dich, oh
Ali verlässt, hat
damit auch schon mich verlassen.“
Und
er
(s.) sagte auch: „Oh
Ali! Du bist der Herr im
Diesseits und im
Jenseits. Dein Freund ist auch mein Freund,
und mein Freund ist auch der Freund
ALLAHs. Dein Feind ist
auch mein Feind, und mein Feind ist auch der Feind
ALLAHs.
Wehe jedem, der Dich hasst.“
Und
er
(s.) sagte: „Wer
Ali beleidigt, ist wie derjenige, der mich beleidigt, und
wer mich beleidigt, hat damit bereits
ALLAH beleidigt.“
Und
er
(s.) sagte: „Wer
Ali Unrecht tut, hat damit auch
schon mir Unrecht getan, und wer mir Unrecht tut, hat damit
auch schon
ALLAH Unrecht getan.“
Und
er
(s.) sagte: „Wer
Ali liebt, der liebt damit bereits
mich, wer
Ali aber hasst, der hasst damit bereits mich.“
Und
er
(s.) sagte: „Oh
Ali! Allein der Gläubige wird Dich
lieben und allein der
Heuchler wird Dich hassen.“
Und
er
(s.) sagte: „Oh
ALLAH! Sei dem ein Freund, der auch
ihm ein Freund ist, aber jedem, der ihm ein Feind ist, dem sei
auch Du ein Feind. Hilf jedem, der auch ihm hilft, aber
verlasse jeden, der auch ihn verlässt.“
Eines Tages blickte
er
(s.) auf
Ali,
Fatima,
Hasan und
Husain und sprach: „Ich bin im Krieg gegen jeden, der gegen
Euch Krieg führt, und ich bin dem freundlich gesonnen, der
auch Euch gegenüber freundlich gesonnen ist.“ Als
er
(s.) sie mit
seinem
Gewandt verhüllte sagte er:
„Ich bin im Krieg
gegen jeden, der gegen sie Krieg führt, und ich bin jedem
freundlich gesonnen, der auch ihnen freundlich gesonnen ist.
Ich bin ein Feind für jeden, der auch für sie ein Feind ist.“
Es gibt zahlreiche weitere Beispiele dieser
Überlieferungen, die viele der Prophetengefährten missachtet
haben. Im Gegensatz zu den Bestimmungen der Texte haben sie
ihren persönlichen Neigungen und Absichten den Vorrang
eingeräumt. Diejenigen, die Verstand haben, wissen, dass die
gesamten
Überlieferungen, die sich auf die Vorzüge
Alis
beziehen – sie gehen in die Hunderte – wie auch die
eindeutigen Texte, die zur Freundschaft mit ihm verpflichten
und die Feindschaft mit ihm verbieten, Hinweise darauf sind,
dass er bei
ALLAH und seinem
Gesandten sehr geschätzt, hoch
geehrt und besonders angesehen ist. In den vorangegangenen
Konsultationen wurde eine Fülle von Beispielen dazu erwähnt.
Das noch nicht Vorgebrachte übersteigt aber das bisher
Erwähnte um ein Vielfaches.
Du bist –
Dank sei
ALLAH – ein Kenner der
Sunna, der völlig
vertraut mit ihr ist. Ist Dir nun aus ihr irgendetwas bekannt,
was dieser Feindseligkeit, diesem Hass gegen
Ali entspräche
oder was im Einklang stünde mit dem ihm zugefügten Schaden,
mit dem Zorn, mit der Abneigung gegen ihn, oder was in
Übereinstimmung gebracht werden könnte mit dem Unrecht, der
Ungerechtigkeit und den Beschimpfungen von den Kanzeln der
Muslime herab, die an den Freitagen und Feiertagen zum
überlieferten Brauch der Redner geworden waren? Wohl kaum!
Aber jenen, die ihm Unrecht getan haben, ist es gleichgültig,
wie viele Texte überliefert und ob sie ununterbrochen
überliefert worden sind. Nichts hat sie daran hindern können,
alles zu tun, was für ihre Politik erforderlich war.
Sie wussten doch, dass er der Bruder des
Propheten und sein "Wali" ist, sein
Erbe und sein Vertrauter, der Herr seiner
Nachkommen, der
Aaron seiner
Umma, sein ihm nahe stehender
Verwandter und Vater seiner Nachkommen. Er war der erste, der
sich zum
Islam bekannte und der treueste von ihnen im Glauben.
Er hatte das größte Wissen, war der Tüchtigste und Mildeste.
Er mühte sich am meisten und tat stets das Beste. Tugenden und
besondere Vorzüge hatte er reichlich. Den
Islam hatte er
gründlich erfasst und stand dem
Gesandten
ALLAHs auch am
nächsten, dem er in Bezug auf Glauben, Sittlichkeit und
Verhalten glich. In Tat, Wort und Schweigen war er der Beste.
Für sie aber waren die persönlichen Interessen wichtiger
als jeder Beweis. Warum also sollte man sich wundern, wenn sie
ihre eigenen Vorstellungen zum
Imamat für wichtiger erachteten
als die Bestimmung vom Brunnen von Chumm? Und ist die
Bestimmung vom
Brunnen von
Chum etwa die einzige von
Hunderten von
Überlieferungen, die sie nach eigenem Ermessen
interpretiert haben? Dies geschah aus persönlichen Interessen
heraus und in der Sorge um das eigene Wohl.
Der
Gesandte Allahs (s.) sagte doch:
„Ihr werdet nicht in
die Irre gehen, wenn ihr an dem festhaltet, was ich Euch
hinterlassen habe:
Das Buch Gottes und die
Nachkommen meiner
Familie.“
Und
er
(s.) sagte: „Die
Nachkommen meiner
Familie unter
euch gleichen der
Arche
Noahs. Wer sie besteigt, ist gerettet,
wer ihr aber fernbleibt, wird ertrinken. Die
Nachkommen meiner
Familie unter Euch gleichen der Pforte der Vergebung für die
Kinder Israels. Wer durch sie hindurchgeht, dem wird
verziehen.“
Und
er
(s.) sagte: „Für die
Menschen auf der
Erde sind die
Sterne ein Schutz vor dem Ertrinken. Für meine
Umma sind die
Angehörigen meiner
Familie ein Schutz vor dem Zwiespalt. Wird
ein Stamm der
Araber mit ihnen uneins, so gehört er der Partei
Iblis, des
Satans, an.“
Diese Reihe von Beispielen der authentischen
Überlieferungen, an denen sie ganz und gar nicht festgehalten
haben, könnte noch endlos fortgeführt werden.
Der
Friede sei mit Dir.
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101. Konsultation – Frage zur Ernennung des ersten Kalifen.